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Nischen.
Nischen.
Oft kommt man in die Lage, grofse Mauerflächen, die von keinem
Fenster durchbrochen werden, zu beleben oder auch sonst an gewissen
Stellen dem Auge einen interessanten Ruhepunkt zu schaffen. Hierzu
werden mit Vorteil Nischen verwendet, die halbkreisförmig vertieft und
auf gleiche Weise oben geschlossen, oder auch einfach rechteckig aus
der Mauer geschnitten sind. Beide Arten wurden zuerst von den
Römern £bei reichen Wanddekorationen mit Glück abwechselnd an-
gewendet. In der Renaissance kommen noch kreisförmige, ovale und
auch Ecknischen vor, wobei die Ecke eines Gebäudes im Viertelkreis
ausgeschnitten eine flache Nische ergiebt. Die Ausschmückung des
oberen Abschlusses zylindrischer Nischen erfolgt oft durch ein Muschel-
motiv und eine Archivolte mit Schlufsstein, oder auch durch einen
Bogen in Schnittstein. Häufig ist die Nische durch eine Figur belebt,
die gewöhnlich mit ihrer Plinte auf dem Boden der Nische. seltener
auf einem niedrigen Postament steht.
Nischen für flielsende Brunnen werden oft an Punkten angeordnet,
wo eine besondere Belebung und Betonung erwünscht ist, wie in Vesti-
dülen, Höfen, Gärten etc. Das Wasser wird hier besonders ‘durch
Löwenköpfe, phantastische Tierköpfe und ganze Tiergestalten, sowie
Masken in die Becken von mannigfaltiger Form gespieen. Bei reicherer
Ausstattung tritt häufig noch figürlicher Schmuck oder Mosaikschmuck
der Nischenwandung hinzu. Solch ein plätschernder Brunnen mit seinem
klaren, kühlen Wasser kann besonders durch Grün dekoriert sehr er-
frischend und belebend wirken.
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