Full text: Formen des Steinbaues (1. Teil)

Risalite und Vorlagen. 
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Risalite und Vorlagen. 
Die Risalite bilden bei grofsen Fassaden oft die Hauptgebäudeteilung 
und springen vor der Mauerflucht je nach Bedürfnis der beabsichtigten 
Wirkung und im Verhältnis zur Gebäudelänge mehr oder weniger weit 
vor. Hierbei ist bei bürgerlichen Wohnhäusern das Mais von 25 —50 cm 
am gebräuchlichsten. Bei städtischen eingebauten Wohnhäusern sind die 
Vorsprünge der Risalite und Vorlagen meist baupolizeilich bestimmt, um 
nicht durch‘ zu bedeutende den Verkehr zu erschweren. Wir unter- 
scheiden Eck- und Mittelrisalite. Beide treten bei sehr grofsen Ge- 
bäuden oft gleichzeitig auf und bringen gewisse Baukörper und be- 
sonders groise Räume, welche sich im Grundriis auszeichnen, auch in 
der Fassade wirksam zur Geltung. Der Mittelrisalit springt dann in der 
Regel, seiner gröfseren Bedeutung entsprechend, auch weiter vor die 
Mauerflucht vor. Sehr oft führt man Risalite, um sie zu betonen und mehr 
zur Geltung zu bringen, um ein Stockwerk höher, oder man gibt ihnen 
einen Giebel, eine Attika oder Balustrade zur Bekrönung, oder auch 
nur reicher ausgestattete Dachfenster. An den Risaliten und Vorlagen 
bringt man auch zweckmäifsig Balkone, Loggien und Erker an, gestaltet 
dieselben überhaupt reicher als die Rücklagen. So bereichert man z. B. 
oft das Hauptgesims durch Zahnschnitt oder Sparrenköpfe, während 
in der Rücklage die betreffende Platte glatt durchgeht, oder man gibt 
den Ecken Quaderung und dekoriert hier auftretende Friese, welche 
in der Rücklage einfach glatt bleiben. Bei Anordnung mehrerer Fenster 
in einem Risalit oder einer Vorlage, hat man stets eine Öffnung, 
Fenster oder Tür in das Mittel zu bringen, womöglich nie einen Schaft. 
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