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Das Ornament
Das Ornament.
Weises Mafshalten sollte immer bei Anwendung des Ornamentes
herrschen. Nur solche Punkte sollten damit bedacht werden, wo es durch
eine gewisse innere Notwendigkeit gefordert wird. Ein Bauwerk kann
auch ohne jedes Ornament ganz monumentales Gepräge haben und
ausgezeichnet wirken, wenn nur die Architektur gute Verhältnisse zeigt.
Eine Hauptbedingung bei Anwendung von Ornamenten ist immer
die richtige Gröfse, gutes Verhältnis zur Architektur und gut durch-
gearbeitetes Detail derselben, besonders dürfen sie nicht zu dünn und
dürftig wirken. Die bei Dekorierung einer Fassade uns zu Gebote
stehenden Ornamente können sein:
il. Plastische Ornamente, sowie auch figürlicher Schmuck.
Erstere können auftreten als Giebel- und Friesfüllungen, Giebel-
bekrönungen (Akroterien), Zwickelfüllungen bei Anwendung von Rund-
bögen etc. Der figürliche Schmuck kann als Flachreliefs oder Bas-
reliefs, jedoch auch als volle freistehende oder liegende Figuren zur
Bekrönung von Portalen und Giebeln, für Giebelfelder, Nischen und
auch als Karyatiden, ferner noch als Büsten, freistehend oder in Nischen
auftreten.
2. Sgrafitten (vom italienischen sgrafittare), eine bei richtiger
Anwendung ganz monumentale Dekorationsweise, zeigen meist schwarze
aingekratzte Linien auf gelblichem Grunde. Sie dienen nur zur Flächen-
dekoration und zwar hauptsächlich von Friesen, Brüstungen ete. Doch
können auch grofse Flächen mit ornamentalen und figürlichen Kom-
positionen auf diese Weise dekoriert werden.
3. Malereien und Mosaiken. Malereien werden in neuerer Zeit
wieder häufiger, hauptsächlich als ornamentale Malerei in Kasäin- und
Silikatfarben, zur Belebung der Fassaden angewendet und zwar auch
meist als Friesdekoration, besonders des unter dem Kranzgesims ge-
‚egenen, doch werden auch ganze menschliche Figuren und Gruppen
auf diese Weise an geeigneten Fassadenflächen ausgeführt. Um solche
kostbare Dekorationen gegen die Witterungseinflüsse recht widerstands-
‚ähig zu machen und aufserdem eine möglichst frische Farbenwirkung
zu erzielen, kann auch an Stelle der Malerei ein allerdings noch teureres
Mosaik treten.