Full text: Formen des Steinbaues (1. Teil)

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Die Wahl der Farbe. 
Die Wahl der Farbe. 
Von grofsem Einflufs auf ein gefälliges, ansprechendes Äufsere 
ist die Farbe; besonders hat man grelle, unharmonische Farben hier 
zu vermeiden, da diese die Ruhe in einer Fassade oft bis zur Un- 
erträglichkeit stören können. Dies ist oft der Fall bei Anwendung zu 
gelber Ziegeltöne bei Fassaden im Ziegelreinbau. Als Ziegelton ist am 
besten ein nicht zu dunkles stumpfes Rot oder rötliches oder bräun- 
liches Gelb zu nehmen. Um eine Fassade im Ziegelreinbau bei Ver- 
wendung von dunklerem Material nicht zu ernst und vielleicht etwas 
düster und das Gebäude daher scheinbar unwohnlich zu machen, kann 
man zur Aufheiterung die Fugen hell mit weilsem Mörtel ausstreichen, 
doch sehen bei nicht zu dunklem Materiale mit grauem Mörtel ver- 
strichene Fugen auch sehr gut aus. Bei sehr gelbem Ziegelmaterial 
kann man die Fugen zur Dämpfung auch fast schwarz färben, indem 
man dem zum Ausstreichen verwendeten Kalk schwarze Farbe beimengt. 
Hat man ein mehrstöckiges Gebäude im Ziegelreinbau auszuführen, so 
kann man das Erdgeschofs als Unterbau etwas dunkler halten, auch 
noch breite Streifen von dunkleren, sowie glasierten Steinen durch- 
ziehen lassen; auch bei Gebäuden aus Werkstein hält man stets das 
Erdgeschofs dunkler, bei Sandstein-Rustika gelbbraun oder rotgelb und 
wählt dann oben, auch wenn alles in Haustein ausgeführt ist, hellere 
Farbe, wobei die Gesimse und anderen Architekturteile womöglich 
heller oder etwas dunkler gehalten werden als die Mauerflächen. Diese 
Regeln sind auch beim Anstrich einer Fassade zu beachten. Man sollte 
überhaupt, und zwar ganz besonders bei ländlichen Bauten, dahin streben, 
möglichst das echte Material sehen zu lassen, da sich auf diese Weise 
billig und leichter ein angenehmes charakteristisches Äufsere herstellen 
läfst, ohne dafs man seine Zuflucht zu Architektur und Ornamenten 
nehmen mufs. Ländlichen Wohngebäuden verleiht nichts gröfseren 
Reiz als die Verwendung von sichtbarem, weniger geschiefertem Fach- 
werk besonders im oberen Geschofs. Bei guter Ausführung verwendet 
man hierzu Kreuzholz und stellt dasselbe bündig mit der Putzfläche.
	        
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