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Fufsböden.
Die Formgebung beschränkt sich bei den Holzfenstern auf das
unbedingt Nötige und erfolgt bei solider Ausführung immer aus dem
vollen Holze durch Abfasungen oder Kerbungen unter Vermeidung auf-
genagelter Leisten etc. Bei Fenstern mit Losholz ist auf eine günstige
Höhenlage desselben zu sehen und bei breiten dreiteiligen Fenstern oft
ein Heraufziehen desselben im mittleren Teile empfehlenswert. Die
neuere Richtung verwendet häufig geschwungene Loshölzer oder
Kämpfer, welche aber bei gröfseren Kosten geringere Festigkeit er-
zeugen, Bei Fenstern mit Sprossenteilung ist derselben besondere Auf-
merksamkeit zu widmen, damit die Gröfsenverhältnisse der einzelnen
Scheiben dem Fenster entsprechend werden und bei gebogenen Sprossen
die Form derselben eine Begründung hat.
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Fufsböden.
Im Mittelalter wendete man in althergebrachter Weise in Wohn-
räumen und Sälen vorzugsweise Estrichfufsböden an, deren Haüpt-
bestandteil Gips bildete. Auf dem Lande und bei den kleinen Leuten
in der Stadt wurde vielfach Lehmestrich seiner größeren Billigkeit
wegen vorgezogen. Nur untergeordnete Fuilsböden, denen man keine
Bedeutung beilegte, wie auf Dachböden etec., wurden durch Bretter ge-
bildet, die auf die Balken genagelt wurden.
Bei unserer verfeinerten Lebensweise und unseren klimatischen
Verhältnissen ist aber für die Wohnräume der Holzfuilsboden seiner
zröfseren Wärme und Reinlichkeit wegen entschieden vorteilhafter
Ein guter Fuflsboden soll vor allem tragfähig, fest und dicht sein, er
darf sich beim Begehen nicht biegen, darf nicht knarren und muls,
bei feineren Böden wenigstens, ein schönes Aussehen haben.
Der Konstruktion nach unterscheiden wir den wenig dichten und
festen, stumpf gestofsenen Dielenbelag und die dichteren, überfalzten.