Full text: Formen des Holzbaues (2. Teil)

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Die Beschläge. 
Die Beschläge. 
Die formale Durchbildung der Beschläge (Bänder und Schlösser) 
wurde im Mittelalter und der Renaissance in vollendeter Weise erreicht. 
Vor allem kamen hier die verschiedenen Arten des Bandes in Betracht, 
die je nach ihrer Gestalt als Zungenband, Schippenband und Kreuz- 
band etc. benannt werden. Ursprünglich hatten diese Bänder blofs den 
Zweck, die darunterliegende Holzkonstruktion der Türen, Tore, Kasten ete. 
fest zu verbinden, doch wurde diese nackte zweckentsprechende Form bald 
als ein hervorragendes dekoratives Objekt aufgefaist. Von den Angeln 
SCHIFPENBFNDER 
oder den Scharnieren ausgehend, entwickeln sich hier gefällige Linien- 
züge, die oft als organisches Ornament in Blättern und Lilienblüten 
enden, wobei die Köpfe der zur Befestigung dienenden Nägel, 
Schrauben und Nieten ein ma{svolles Relief erzeugen. In der gotischen 
Epoche fand hauptsächlich ‚das längere Zungenband Anwendung, 
während in der Renaissancezeit das kürzere Schippenband bevorzugt 
wurde. In der letzten Epoche dieser Kunstrichtung erhalten dann die 
Flächen des Metalls durch die Technik des Eisenschnittes, der Gravierung 
und Ätzung weiteren Schmuck. Unsere moderne Zeit widmet den 
Beschlägen wieder gröfsere Aufmerksamkeit und wendet sie oft an, 
nachdem sie fast ein Jahrhundert unbeachtet geblieben waren. 
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