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Formgebung.
Generation vervollkommnet hat. Zunächst sind es die einheitlichen, hohen
Dächer mit ihren Vorsprüngen, Giebeln, halben und ganzen Walmen
und kleineren Dachaufbauten, wie Dachfenster und -Erker, Dachreiter
u. s. w., welche durch ihren Umrifs allein schon malerisch wirken, wäh-
rend dies bei den jetzt häufig flachen Dächern erst durch allerhand
künstliche Zu-
taten oft nur
notdürftig er-
reicht wird.
Das Fachwerk
tritt an diesen
Häusern nicht
blofs in seinen
konstruktiven
Hölzern auf,
sondern man
wendet auch
oft nur deko-
rative Kreuz-
streben, Win-
kelbänder etc.
an. Die Stre-
ben zeigen
dabei häufig
gebogene
Form mit Ast-
ansätzen und
Nasen, wäh-
rend die die
Brüstungen
füllenden Kreuzhölzer oft reich ausgeschnittene gotisierende Muster
von groisem Reize bilden, ‘die durch den farblichen Gegensatz des
dunklen Holzes und weiflsen Putzes oft schon mehr an Flachornamente
grofsen Maisstabes erinnern. Die reichen Schnitzereien mit Figuren und
Ornamentfriesen, Inschriften u. s. w., die viele dieser alten Holzhäuser,
„ B. in Hildesheim und Braunschweig, zeigen, erwecken unsere gröfste