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Gruppe lebt und wirkt in Kraft dieser Beziehung, auch
ohne darum zu wissen; aber das entwickelte Bewußtsein
dieser Beziehung führt erst zu einem solchen Wirken auch
des Einzelglieds und der Einzelgruppe, ‘das der Gesundheit
seiner Richtung und damit des ersprießlichen Erfolges gewiß
sein darf.
Das ist die Auffassung von der Aufgabe der Erziehungs-
lehre, welche der Titel Sozialpädagogik in Erinnerung
halten möchte. Gemeint ist damit also nicht ein abtrenn-
barer Teil der Erziehungslehre etwa neben der individualen,
sondern die konkrete Fassung der Aufgabe der Pädagogik
überhaupt und besonders der Pädagogik des Willens. Die bloß
individuale Betrachtung der Erziehung ist eine Abstrak-
tion, die ihren begrenzten Wert hat, aber schließlich über-
wunden werden muß.
Der Begriff‘ der Sozialpädagogik besagt also die grundsätz-
liche Anerkennung, daß ebenso die Erziehung des Individuums
in jeder wesentlichen Richtung sozial bedingt sei, wie andrer-
seits eine menschliche Gestaltung sozialen Lebens fundamental
bedingt ist durch eine ihm gemäße Erziehung der Indivi-
duen, die an ihm teilnehmen sollen. Danach: muß dann auch
die letzte, umfassendste Aufgabe der Bildung für den Einzelnen
und für alle Einzelnen sich bestimmen, ‚Die sozialen Be-
dingungen der Bildung alsounddie Bildu n gs bedingungen
des sozialen Lebens, das ist das Thema dieser Wissen-
schaft!). Und dies betrachten wir nicht als zwei von einander
trennbare Aufgaben, sondern als, eine einzige. Denn die Ge-
meinschaft besteht‘ nur im Verein der Individuen, und dieser
Verein wiederum nur im Bewußtsein der Einzelglieder. Das
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1) So zuerst von mir formuliert „Religion“ S, 86, Die obige Erklärung
ist aufgenommen von W.Rein, Pädagogik in systematischer Darstellung,
Bd. I, S. 71, aber nicht als Erklärung des Begriffs der „Sozialpädagogik“,
sondern eines Merkmals der Pädago g ik schlechtweg, die ebensowohl
individuale wie soziale sei. Inwiefern dies letztere auch nach meiner
Voraussetzung gilt, zeigen die im Text sogleich folgenden Sätze. Vgl. die
nächste Anmerkung.