Full text: Sozialpädagogik

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mehr einem menschlichen Streben übrig gelassen wäre, steht 
auf einer Linie mit den metaphysischen Träumen einer kind- 
lichen Stufe der Wissenschaft, die sich mit endgültigen 
Lösungen aller Rätselfragen des’ theoretischen Verstandes 
schmeicheln konnte. Eine zur Reife kritischer Besinnung ge- 
diehene Forschung weiß, daß der Arbeit.der Menschheit Voll- 
endung nie beschieden ist; sie begnügt sich, mit Lessing, an 
der tieferen, unerschöpflicheren Freude des ewigen Fort- 
schreitens. Der Weise nach menschlichem Zuschnitt ist, wie 
bereits Sokrates einsah, nicht der Wissende, sondern wer, sein 
notwendiges Nichtwissen wissend, um besseres und besseres 
Wissen methodisch bemüht-ist. Nicht anders steht es mit dem 
praktischen Ideal, sei es für den Einzelnen oder für die Gemein- 
schaft. Eine um die mögliche Näherung zur systemati- 
schen Einheit ihrer Zwecke methodisch bemühte 
menschliche Gemeinschaft: ein darüber hinausgehendes Ideal 
mag sich ausdenken, wer nach etwas anderem als den Be- 
dingungen eines menschlich-irdischen Soziallebens fragt. 
Daß darin aber auch die den individuellen Tugenden 
entsprechenden. Grundeigenschaften eines sittlich geordneten 
Gemeinlebens eingeschlossen sind, dafür läßt sich der Beweis, 
wie ich denke, überzeugender führen, als ihn Plato für seinen 
„Staat“ zu liefern imstande war. Als letzte Probe auf das 
erhaltene Ergebnis sei denn noch dies ausgeführt. 
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Die Tugenden der Gemeinschaft. 
Das System der individuellen Tugenden ergab sich aus dem 
normalen Verhältnis der Grundfaktoren menschlicher Aktivität 
überhaupt. Nachdem nachgewiesen ist, was diese selben Grund- 
faktoren im sozialen Leben bedeuten, ergibt sich nunmehr leicht 
die Übertragung jenes ganzen Systems auf die Tugend der 
Gemeinschaft. 
Erstlich die Tugend der Wahrhaftigkeit, d. i. der 
Herrschaft des Bewußtseins ist in der gedachten 
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