Full text: Sozialpädagogik

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Ordnung des Gemeinschaftslebens dargestellt, so wie sie es in 
ajnem menschlichen Dasein auf Erden nur sein kann. Das war 
ja der Leitgedanke dieser ganzen Deduktion: daß das soziale 
Leben in allen seinen Funktionen dem Gesetze des Bewußt- 
seins unterstellt werden und sich mehr und mehr nach ihm 
gestalten müsse. In Hinsicht der untersten Funktion hat man 
es richtig dahin ausgedrückt: daß der Mensch die Produktion 
beherrschen müsse, nicht die Produktion den Menschen. Ganz 
Jas Gleiche trifft auf die Rechtsordnung zu. Und aus eben 
diesem Gesichtspunkte haben wir die beherrschende Stel- 
lung der bildenden Tätigkeiten im sozialen Leben bereits 
oben gefordert. Die Philosophen müßten Könige sein oder 
die Könige philosophieren, meinte Plato. Wir geben ihm Recht, 
bis auf das Eine, daß an Stelle der Philosophen (zu denen ich 
ein so gutes Zutrauen leider nicht zu fassen vermöchte) die 
Philosophie zu setzen ist, die Philosophie ganz im Platonischen 
Sinne des unbedingten Bestrebens auf vernunftgemäße Gestal- 
tung aller menschlichen Dinge. Eben diese kann nicht Sache 
siner abgesonderten Klasse Philosophierender sein, sie fordert 
Durchdringung des ganzen sozialen Organismus mit dem 
Sinn und den Kräften der Wahrheitserkenntnis in praktischer 
wie theoretischer Bedeutung. Wahrheit ist nun einmal‘ erste 
Bedingung menschlicher Gemeinschaft, die mit Unwahrheit 
dauernd nicht bestehen kann. Vollends den Mächten der 
toten Natur läßt sich nur mit dem aufrichtigen Willen zur 
Wahrheit beikommen; sie entlarvt und straft jede Unwahr- 
heit noch pünktlicher als das soziale Leben, das sich auf 
Zeiten wenigstens und in engem Bereich mit ihr nur allzu 
yut einzurichten versteht. 
Eine Durchdringung des ganzen Gemeinschaftslebens mit 
lem Sinn der Wahrheit hat aber zur Voraussetzung die 
gleichheitliche Teilnahme aller an jener mensch- 
lichen Bildung, die erst im klaren und sicheren Bewußtsein des 
sittlichen Gesetzes der Gemeinschaft selbst ihren Gipfel wie 
ihre innerlichste Begründung erreicht. Ohne tätliche An- 
erkennung des gleichen Bildungsanspruchs aller 
bleibt die Erhebung sittlicher Forderungen im sozialen Leben
	        
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