Full text: Sozialpädagogik

-— 226 — 
der Sinne und der Hand anknüpft. Hier griff nun die Sozio- 
logische Erwägung ein, daß alle Güter des gesellten Menschen 
auf Arbeit, zuletzt auf der schlichtesten Arbeit, auf dem Hände- 
werk beruhen und notwendig beruhen müssen. So wurde ihm 
die Arbeitsbildung, die Bildung durch Arbeit zur Arbeit, 
zum eigentlichen Fundament der menschlichen Bildung über- 
haupt. Nicht bloß sah er aus ihr beinahe das Ganze der 
Verstandesbildung hervorgehen, sondern in dem Zwange zur 
Wahrhaftigkeit, in der Erziehung des reinen Sachensinns, 
welche die Arbeit bedeutet, kurz in den Ansprüchen, die sie 
an den Willen stellt, zumal aber in der Gemeinscha ft der 
Arbeit, die im Hausleben sich so rein wie nirgends sonst 
darstellt, erkannte er zugleich die allerwesentlichsten Grund- 
lagen zur Erziehung des Willens. Hierin ist eigentlich seine 
ganze Theorie der Willensbildung enthalten; auch seine tief 
wahren Beobachtungen über die religiöse Erziehung, die er 
wesentlich als sittliche versteht, führen zuletzt darauf zurück. 
Wir stehen jetzt auf der Höhe,. den Gehalt dieser Gedanken 
würdigen zu können. 
Fröbel hat dann gleichfalls und in mehr systematischer 
Ausführung die Handübung in Verbindung mit der Muskel- 
übung überhaupt und andrerseits die Übung der Sinne in 
den Mittelpunkt der frühesten kindlichen Erziehung gestellt. 
Die industrielle Notarbeit, an die Pestalozzi praktisch anzu- 
knüpfen durch die zufälligen äußeren Bedingungen seines 
ersten pädagogischen Wirkens veranlaßt worden war, deren 
erziehende Kraft aber eine ungemein dürftige und einseitige 
ist, ersetzt Fröbel durch. eine frei: spielende, aber eben im Spiel 
planvolle, nach Möglichkeit alle im Kinde schlummernden 
Kräfte aufrufende und somit übende Tätigkeit, bei der be- 
sonders der sittliche und ästhetische Faktor ganz anders 
in ‚Wirksamkeit treten kann, ohne daß die Vorbereitung zur 
später zu leistenden nützlichen Arbeit Schaden zu leiden 
braucht. 
Denkt man sich die kindliche Erziehung so gestaltet, wie 
sie allen diesen ineinandergreifenden Erwägungen zufolge sich 
gestalten würde, so läßt sich wohl sagen, daß die Befassung 
Aa 
din 
Andu! 
get) I 
den d 
Freu 
Feht 
i 
und £ 
ist. % 
Tch 7 
wach! 
Rest 
In: 
Was 
erkli 
her 
hen 
hlot 
hrpf‘ 
setzt 
stim? 
7x 
Ir 
Pan 
in de 
(nr 
Yırer 
V
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.