Full text: Sozialpädagogik

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Gemeinschaft ist jetzt die Frage, sondern nach einer Organi- 
sation, die geeignet ist, sie allererst herbeizuführen. Wirtschaft 
und Recht und die ihnen entsprechenden Bildungsorganisa- 
tionen bereiten für sie den Boden, aber reichen noch nicht 
bis zu ihr hin. Jenes ästhetische Mittel aber mag zwar im 
Zusammenhang mit anderen, tiefer eingreifenden Erziehungs- 
mitteln eine gewisse pädagogische Kraft entfalten, aber keines- 
falls kann es das erste und entscheidende Mittel der sittlichen 
Erziehung der dem Haus und der Schule Entwachsenen sein. 
Es kann Einheit der Gesinnung nicht ursprünglich bewirken, 
sondern setzt sie schon voraus. 
Nun handelt es sich hier um nichts andres als die Voltl- 
endung menschlicher Bildung. Es handelt sich darum, 
daß als Zweck des Menschendaseins, und zwar jedes, auch 
des geringsten, nicht Wirtschaft und Recht, nicht das Leben 
der Arbeit allein und das öffentliche Leben, sondern die Höhe 
des Menschentums selbst tatsächlich und nicht bloß theoretisch 
zur Anerkennung gebracht werden muß. Diese Vollendung 
des Menschentums ist aber nicht zu denken als eine angebbare 
Summe oder ein geschlossener Inbegriff von wissenschaftlichen 
Einsichten und technischen Fähigkeiten, Willensbestimmt- 
heiten und Handlungsweisen, ästhetischen Auffassungen und 
Leistungen, und was man sonst noch aufzählen mag; sondern 
sie schließt das Bewußtsein des unbegrenzt möglichen 
Fortschritts in jeder Richtung humaner Bildung wie in 
ihrer zentralen Vereinigung ein. Der Gipfel der Menschen- 
bildung ist mit andern Worten nicht ein bestimmter höchster 
Grad des Gebildetseins, sondern freieste Bildungsfähig- 
keit; unbeschränktes Vermögen der Selbstbildun £; wo- 
mit zugleich erst die volle Befähigung, an der Bildung Andrer 
mitzuarbeiten, errungen wird. 
Also wir sollen immer Lernende bleiben. Und so 
finden wir uns zunächst auf bekanntem Boden: auf dem Boden 
der Lehre, des Unterrichts. Nur wird, nachdem durch 
Haus und Schule ein fester Grund bereits gelegt ist, das Weitere 
Sache freier Bildungstätigkeit sein. Diese braucht aber 
einer Organisation nicht zu entbehren. Von der Möeglich- 
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