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Grundlage das ganze geistige Dasein des Menschen umspannt.
Aber vielleicht wird eben damit das Leben der Gemeinschaft
von selbst einen religiösen oder dem religiösen nächstver-
wandten Zug annehmen. Es braucht der Glut und Tiefe des
Gefühls, nämlich des Menschheitsgefühls, des Un-
endlichkeitsgefühls, keineswegs zu entbehren, es mag
darin selbst einen neuen Mittelpunkt finden, in dem es ge-
borgen ruht -— sofern dem Menschen ein Ruhen gestattet
ist. Denn der Mensch lebt nicht von der Vernunft allein;
das unmittelbare Leben des Gefühls fordert auch sein Recht
und wird es sich immer zu schaffen wissen. Nur muß der Ver-
nunft die Leitung und gleichsam die oberste gesetzgebende
Gewalt im Menschenleben unbedingt verbleiben. Dafür. wäre
aber unter den gedachten Voraussetzungen die Gewähr gegeben.
Es ist keine Botschaft vom Himmel, die wir zu verkünden
kommen; weder die alte noch etwa eine neue. Sondern es ist,
was aus der Entwicklung der Menschheit hier auf Erden als
Idee längst geboren, was von vielen der Besten unsres Ge-
schlechts als Ziel bereits genannt und herbeigesehnt worden
ist. Und so bedarf es auch keiner Wunder und Zeichen aus
einer andern Welt, um das Ziel in dieser Welt verwirklicht
darzustellen. Sondern es bedarf nur des einzigen mutigen Ent-
schlusses der Menschheit, rein ihrer Menschenvernunff zu
folgen: Sanpere aude!
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Form der willenbildenden Tätigkeit.
Übung und Lehre.
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Wir haben die Organisationsformen dargelegt, in
welche alle Arbeit an der Erziehung des Willens sich ein-
fügen muß. Es bleibt übrig, das Besondere der Er-
ziehungsarbeit, wie sie innerhalb jener Organisation
und unter ihrer fortwährenden Einwirkung, aber unmittelbar
durch Einzelne an Einzelnen vollbracht wird, zu erforschen
und unter allgemeine Gesetze zu bringen. Und zwar fordert