Full text: Sozialpädagogik

265 
Ati 
© Con 
SUN Js} 
Schulen 
Bl 
Seiot 
"7 310 fiat 
“Mall im 
Weg 3ln, 
2 durch. 
il (her. 
SP mrkt 
ST 3nlite 
Ten. 
3 Mitteln 
)EV3lschen 
“An und 
>ahlick zu 
a Berpif 
” ADeren 
‘in 
BL 
TUE, 
> 
17enen 
VOSt AS 
Ahor 
Yan AS 
mn 
*ırhan 
Vale 
znng 
Ta 
ndash 
AST T 
sap Wir- 
4on Zör- 
or manht. 
yıpht VOT- 
sah. 
handen oder nicht genügend empfindlich ist, da verfehlt die 
Strafe nicht bloß ihren Zweck, sondern sie trägt zur weiteren 
Abstumpfung des Gefühls bei. Man gewöhnt sich an die Bez 
schämung, und es bleibt nur die jedenfalls schädliche Wirkung 
durch die Furcht. Beide Arten der Wirkung körperlicher Strafen 
haben das gemein, daß sie das herzliche Verhältnis zwischen 
Erzieher und Zögling, wenn es je vorhanden war, empfindlich 
stören, vielleicht ganz zunichte machen. Einschüchterung durch 
Gewalttat und Beschämung sind einmal nicht die tauglichsten 
Mittel, das Herz eines Menschen zu gewinnen. Alle repressiven 
Mittel der Erziehung müßten doch vor allem dahin streben, die 
yünstigsten Voraussetzungen für eine nachfolgende positive 
Einwirkung herzustellen; durch Einschüchterung aber und Be- 
schämung zieht man dieser nachfolgenden positiven Wirkung 
gerade den Boden unter den Füßen weg. Man gibt damit das 
Kind aus der Hand, man weist es geradezu an, sich in sich zu 
verschließen, der Leitung des Erziehers vielleicht äußerlich bis 
zur Vermeidung groben Konflikts zu folgen, aber innerlich sich 
ihr desto mehr zu entziehen. 
Es gibt, bei dieser wie jeder andern Art der Züchtigung, nur 
einen Weg, der die letztere, vielleicht ernsteste Gefahr sicher 
vermeidet: die Züchtigung muß als reiner Ausfluß der Liebe 
und des sittlichen Ernstes des Erziehers vom Zögling 
verstanden werden. Das ist an sich möglich; und wo es so ist, 
da mag im gegebenen Fall die körperliche Züchtigung immer- 
hin gewagt werden. Aber man muß wissen, daß sie selbst dann 
noch ein gewagtes Mittel bleibt. Die Voraussetzung ihrer 
Zulässigkeit ist, daß durch das ganze bisherige Verhalten 
des Erziehers die Überzeugung von seiner Liebe und das Zu- 
trauen zu seiner Führung im ganzen zu unerschütterlicher 
Festigkeit bereits gebracht ist. Das ist möglich und an sich zu 
fordern in der häuslichen Erziehung, aber es ist sehr schwer in 
der Schulerziehung, und allgemein gewiß nicht zu verlangen. 
„Wen Gott lieb hat, den züchtigt er,“ das hat.man unzählige 
Male angeführt zur Rechtfertigung der körperlichen Züchtigung 
Aber man nehme das Wort nur ganz beim Wort; so besagt es, 
daß. wer sich nicht eine göttliche Reinheit der Liebe und des
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.