Full text: Sozialpädagogik

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scheidet sie von den erziehenden Kräften des Hauses und der 
Schule, die doch auch zugleich Leben sind? Ein erhöhtes 
Ziel der Bildung muß es sein, das über die enge Organisations- 
weise der Haus- und Schulerziehung hinaustreibt; eine neue 
Welt tut sich auf, neue, größere Formen der Gemeinschaft. Nur 
scheint die Erweiterung ein Schritt ins Unendliche und damit 
ziellos zu sein. Denn gerade das Bewußtsein der Unendlich- 
keit der Aufgabe der Bildung ist es, worin der ent- 
scheidende Schritt zum „Leben“ sich vollzieht. Kein endliches 
Ziel mehr‘ will dem wie zur Selbstverewigung drängenden 
Streben genügen. Nicht bloß umfassendere Einheiten werden 
gesucht, sondern die letzte Einheit der Einheiten; nicht bloß 
höhere Zwecke aufgestellt, sondern nach dem Zweck aller 
Zwecke gefragt. „So ist denn alles nichts, wenn das Eine 
fehlt, das dem Menschen alles Andre wert ist“: -so ist die 
Grundstimmung dieses Alters der Sehnsucht. 
Dies Wort, aus Goethes pädagogischem Roman, hat zunächst 
die Liebessehnsucht im Sinn; aber der Philosoph wird sich 
dabei der Liebeslehre der Diotima in Platos Gastmahl erinnern, 
diesem philosophischen Hymnus auf die Jugend, Da ist der 
Zusammenhang des unbegrenzten, aufs „hohe Meer“ gelangen- 
den Bildungsdranges in Wissenschaft, in sittlichen Beziehungen 
und in Kunstgestaltung mit dem erwachenden Liebesverlangen 
in einer Klarheit und Tiefe enthüllt, an die auch Goethe kaum 
heranreicht. Sich selber, den Menschen in sich zu bilden, 
sein eigenes tiefstes Leben anzuknüpfen an die Kette des 
großen, ewigen Lebens der Menschheit, von ihr es zu empfangen 
und in sie weiterzugeben, das ist der unerschöpfliche Sinn des 
ganzen, unverstümmelten Jugenddranges. Das so erwachte 
Selbstbewußtsein sucht und erzwingt dann freilich auch die 
Objektivierung im andern Selbst; die Ahnung des Unendlichen 
in der eignen Seele will sich reinigen und sichern in dem 
Glauben an das Unendliche in der Seele des Andern, darum 
einzig und grenzenlos Geliebten. Allein, ebenso wie man am Ich 
nicht haften will — das wäre viel zu eng und eingeschlossen — 
so ist auch das einzelne Du nur begrenzender Ausdruck eines 
Dranges, der an sich keine Grenze anerkennt. Aufs Persönliche 
Natorp, Sozialpädagogik, 5. Aufl. 180
	        
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