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Diese Schwierigkeit ist begreiflich; auch der heutige Stand
der Untersuchung ermöglicht nicht ihre glatte und reine Be-
wältigung, obgleich der Weg ihrer Überwindung bereits un-
vergleichlich klarer als vor hundert Jahren erkennbar geworden
ist. Indem nämlich die komplöxeren Bildungen der Vorstellung
sich anfangs ohne bestimmtes Bewußtsein vollziehen, oder doch
nicht ihr Vollzug, sondern nur das Ergebnis in bestimmtem
Bewußtsein verbleibt, so bedarf es immer erst einer oft schwie-
rigen Analyse, die von diesen komplexen Gestaltungen (als
den gegebenen) ihren Ausgang nehmen und zu ihren einfacheren
Elementen bis zu den einfachsten erst zurückgehen muß, Diese
Analyse würde aber gar nicht möglich sein oder doch zu
keinem reinen Ergebnis führen können, wenn nicht die kon-
struktive, synthetische Arbeit, durch die jene komplexen
Gebilde erst entstanden, voraus‘ vollbracht, und in und mit
dieser das Verständnis in der Richtung (zum Beispiel) der
geometrischen Form überhaupt schon vorgebildet wäre. Man
würde ohne das überhaupt nicht angeben können, was eigent-
lich aus den komplexeren Bildungen herauszuarbeiten, aus
welchen und welcherlei Elementen vielmehr sie zu rekon-
struieren seien. Und doch ist dies möglich: ein Kind setzt
seine Bauklötze zusammen, so wie es geometrisch und
mechanisch richtig ist. Und es hat von dieser Richtig-
keit auch eine Art Wissen; es weiß bestimmt voraus, und zwar
nicht durchaus nur in Fällen, wo es des früheren; zufälligen
Gelingens etwa sich erinnert, sondern auf Grund seines bis
dahin erworbenen allgemeinen Verständnisses seiner
Klötze, was es mit diesen und diesen Klötzen wird leisten
können und was nicht. Dies Wissen kann unter günstigen Um-
ständen schon früh in verhältnismäßig großer Feinheit aus-
gearbeitet sein; jedenfalls lange bevor das Kind fertige Be-
griffe und nicht bloß dunkle Ahnungen von Zahlen, Größen
und gar mechanischen Beziehungen hat. Man sagt dann, es hat
diese‘ Kenntnis aus der „Erfahrung“. Aber man mache sich
doch auf dem Wege der Sinnesphysiologie klar, wie solche Er-
fahrung zustande kommen konnte. Sie kam zustande durch ein
sehr komplexes, in den entscheidenden Schritten aber Syn-