Full text: Sozialpädagogik

__ 68 — 
So wird klar, wie zwar der Trieb Voraussetzung des Willens, 
Wille aber darum nicht lediglich Trieb ist. Soll ich wählen, so 
fragt es sich nach der Norm, wonach ich mich richte, nach der 
„Maxime“ meines praktischen Urteils, nach Wahrheit und 
Falschheit; dann tritt. die praktische Besinnung in ihr Recht, 
ist die Aufgabe gestellt für praktische Erkenntnis; und 
eine unendliche Entwicklung steht offen. ; 
Daher erschien nicht wenigen und nicht den schlechtesten 
Philosophen geradezu als Kriterium des Wollens dieleitende 
Einsicht. Völlig richtig, sofern nur nicht außer acht ge- 
lassen wird, daß es praktische Einsicht sein muß; daß es nicht 
auf bloßen Scharf- und Weitblick des Verstandes, sondern auf 
eine der Einsicht unmittelbar inwohnende Energie ankommt, 
mit der sie, auch mächtig gegenwirkenden Tendenzen zum 
Trotz, die Aktivität in die Richtung zu lenken vermag, für 
die das praktische Urteil entschied. Schon. dieses ist ja vom 
theoretischen scharf unterschieden. Ein Sollen ergibt ‘sich 
niemals als einfache logische Folge aus dem erkannten Sein; 
das Sollen schließt bereits die Tendenz in sich und könnte ohne 
schon zu Grunde liegende Tendenz gar nicht mit innerer Wahr- 
heit ausgesagt, höchstens nachgesprochen werden ohne wirk- 
liche Überzeugung. 
Aus welchem Quell nun ‚diese aktive Energie ihre 
Nahrung zieht, welche mit der praktischen Erkenntnis zu- 
gleich die Tatkraft des Wollens erzeugt, das muß dem, der 
von empirischen Voraussetzungen ausgeht, wohl als die eigent- 
lich entscheidende Frage der Willensbildung erscheinen. Un- 
haltbar ist jedenfalls die Meinung, daß der Wille nichts sei als 
der passıve Zuschauer, bestenfalls der Prophet eines be- 
stimmten Ergebnisses der augenblicklich wirksamen Trieb- 
kräfte, welches Ergebnis genau so ohne sein Zusehn und 
Prophezeien eintreffen würde. Sondern der Wille hat eine 
eigene Energie und ist mit dieser an dem Zustandekommen 
der Willenshandlung beteiligt. Gewiß kann diese Energie nicht 
aus dem Nichts stammen, noch sich den allgemeinen Gesetzen 
des Energieaustausches entziehen. Aber daß sie nur der 
Energie der zuvor vorhandenen Triebe entlehnt sei und zu ihr 
Ar 
„nt 
A 
OH 
fnk 
LAT 
X Trieb 
hei 
Tate! 
reif) 
Jassen 
Chars 
(em 
Gem 
we 
Mg 
hang 
Pate 
Wide 
die) 
Yan 
(I 
Wat 
tif 
Sonde 
Tex 
ehans 
nich 
SINE 
aan 
arbar 
VW 
Ten 
apt7 
ale N 
Jar 
Any 
. 
IYnoı
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.