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ABGÖTTER — ABGRUND
für das was man verchrt, anbetet, vergöllert: abgott des vol-
kes. WiıELAND 7, 34; abgott seiner seele, Wızı. 21, 95; gell
and rufe deinen abgott, dasz er diese freude mit dir theile,
GOTTER 3,122;
nacht und himmel sollens hören, .
dasz ich dich zum abgoltt wähle; GoTTER 1, 347;
du warst mein abgott, Luise; das geld ist sein abgott; La-
layette, vor kurzem der abgott seiner nation. GörkE 30,181;
niezu kam noch, dasz er (Wieland) sich auch gegen unsere
ıbgötter, die Griechen, erklärte, Görng 26, 328.
ABGÖTTER, m. ein götzendiener, idololatra, mhd. abgotaere ?
‚echt wie ein erzlesterlicher gaukler, zeuberer und abgötter,
LUTHER 8, 113°; die abgötter und zauberer. CLAUDIUS 7, 96;
unter abgöttern, ketzern und ungläubigen leben. KLINGER 10,
157. verwerflich, weil es sich mit abgötter, dem pl. von ab-
gott, mischt. vgl. abgötterer.
ABGÖTTEREI, f. idololatria, nnl. afgoderij: abgötterci lasz
'erne von mir sein. spr. Salom. 30, 8; er solt sich der ab-
zötterei abthun. Frang wellb, 118°: wan: mir ab der abgötterei
grawet. WEcKaERL. 114; von der abgötterei abmahnen. pers.
rosenth. 7, 20. abtgottery sleigerlücchlin 2271, 23.
ABGÖTTERER, m. idololatra: nit alle künig seind christen,
sunder XII künig abgötterer. FRANK wellb. 192°; Cham ist ein
ıhgötterer und schwarzkünstler gewesen. Frank chron. 212’;
lie abgötterer, die heiden. M. ZEILLER cenf. 2, 431.
ABGÖTTERISCH, der abgölterei ähnlich, ergeben: abgötte-
rische zeichen. PAaraAceıs. 1, 112°; ein schwarz abgötterisch
herz. FranK paradoxa 82‘; die ewren abgötterischen herzen.
Casp. GüErTeL von euangel. warheil. Zwickau 1523 B" Bill %
ABGÖTTERN, abgölterei freipen.
ABGÖTTIN, f: weibliches idol: wir hoften also wirklich
etwas von der natur, unserer abgöttin, zu erfahren. Görue
26, 69.
ABGÖTTISCH, nnl. afgodisch, gleichviel mit abgötterisch,
doch üblicher: Neucht die abgöttischen. weish. Sal. 1,5; las-
set euch nicht verführen die abgötlischen. 1 Cor. 6,.9; einer
alten hexen ihr abgöttisch beschweren und segen. Kıncum.
wendunm. 120*; die abgöttische liebe eines glücklichen volkes,
WıEeLAnD 3, 127; ein abgöttischer verchrer des Cicero. RABENER
3, 257; eine ahgöttische stadt. KLINGER 6, 105.
ABGÖTTISCH, adv., eines stückes (Agamemnon von Aeschy-
lus), das ich von jeber abgöttisch verehrt hatte. GÖöTHE
32, 113.
ABGRABEN, fodiendo auferre, weggraben, einen hügel, berg ab-
graben. einen flusz abgraben, sein beit verändern. einen brun-
nen abgraben, dem wasser den zugang zu ihm sperren: wo den
belägerten die trenkenbrunnen abzustricken und abzugraben
seien. Kırncuyor mil. disc. 33. figürlich: die übel abgraben.
fasin. sp. 297,4; das wir für gott tretten, allen fäl erstatten
and alle ungnad abgraben. Franz wellb. 110°; dardurch wird
il unglücks abgraben. AYrEn 163‘; einem etwas ablauern, ab-
3tehlen, abgraben. KLINGER 6, 63.
ABGRÄMEN, aegritudine consumere, einen durch verursach-
‚en gram plagen: sich abgrämen, sich durch gram verzehren:
zin jeder sehne sich nach dem fatalen glück,
zu ihren füszen sich zum schatten abzugrämen, WIELAND.
ABGRAPSEN, abgrapschen, vi abripere.
ABGRASEN, gramen depascere, das gras wegfressen. die
ämmer grasen den anger, die junge saat ab.
ABGRAUSEN, n. horror. der (du) für aller gleisnerei uni
ügen ain abgrausen hast. Mess. ps. E2. vgl. abgreulich.
ABGREIFEN, allaclu deterere, durch angreifen abnützen, der
hut, die mütze ist abgegriffen.
ABGRENZEN, limilare, grenzzeichen selzen, durch grenze
sondern:
zwischen der erd und dem meer und den himmlischen höhn
in der mitte
hegt ein ort abgrenzend der erd Öreischichtigs kusel.
lie Schweiz wird durch hohes gebirge abgegrenzt.
ABGREULICH, horribilis, vor (früher ab) dem man grauen
mpfindet: ain abgreulich wesen. Meusssus ps. E5°.
ABGRINSEN, plorando adimere, grinsend abnehmen :
und solten wol die schweren zinsen
die leng dir all dein gut abgrinsen.
Rıncw. laut. warh,. 46.
ABGRUND, m. abyssus, ahd. aberunti n., mhd. abegründe n.,
ABGRÜNDIG — ABHAAREN 52
joth. afgrundiba f., was hinab, von der erde weg reicht, die
ınlerste tiefe, der abgrund der hölle, des meers; gerade so
jebildet ist das ags. ofdäle praecipilium (ahd. abteli ?), ins ihal
niedergehend:
den abgrund füllend und den himmel. WEcKE. 346.
Jann unermeszliche tiefe überhaupt: wie kan man hie anders
sagen, denn das der gott doch nichts sei denn ein abgrund
ewiger liebe. LuTunER 6, 47°; erhebe dein antlitz aus dieses
‚ammers abgrund. Messias 12, 753; abgrund des denkens und
%ihlens. Kumeger 12, 271; abgrund des verderbens. Kanr 6,
245; so dasz das all im abgrunde des nichts versinken müste.
Kant 2, 477; blicke in das wesen der dinge, die mir einen
abgrund von reichthum eröfnen. GörmE 29, 212. schön von lie-
fen augen: aus ihren abgründen schien ein licht hervor zu
blicken. GöruE 22,102, der blaue abgrund, die unermessene
tiefe des himmels. J. Pauı Mesp. 3, 84; wie furien des ab-
mrunds (der hölle) folgen mir die schauerlichsten träume.
SCHILLER 246,
ABGRÜNDIG, immense profundus, unermeszlich lief: got hat
in vollkommen einsehen in sich selber und abgrundiges
Jurchkennen sich selbs mit im selber. TAULER Leipz. 1498, 5°;
ıbgründige verzuckung. FıscHArRT Garg. 112°.
ABGRÜNDLICH, gleichviel., der vater der abgründlichen
armherzigkeit. LutuErR 2, 79°. br. 2,139; ein abgründliche und
zrundlose weisheit gottes. 8,342‘; nach abgrundlichem reich-
ihumb. briefe 2, 220,
ABGRUNDWÄRTS, udv. und rief ich weinend, wütend ab-
zrundwärts. LENAU.
ABGUCKEN, visu clam contingere, einem versiolen absehn:
wie er räuspert und wie er spuckt,
das habt ihr ihm glücklich ahse ckt.
SCHILLER Hi822) 6, 24.
‚ABGUNST, f. invidia, misgunst, neid, ahd. apanst apunst f.
'GraFF 1, 270. 272) vgl. gunst. also das es (das gebol) sonder-
‘ch wider die abgugest und den leidigen geitz gestellet sei. Lvu-
MER 4, 407°; der Kofleute abgunst. lischr. 437°; also ward ir
ıbgunst und teuflischer geitz gröblichen vergolten. Kırcunor
wendunm. 179°; abgunsts glück zu irm feinde fält, das. 267°;
Oo gott soll dann die abgunst lange zeit
mit solchem hohn und groszen spotte schnarchen ?
Opitz 142.
der eure gunst nicht sucht,
noch eure abgunst fürchtet. SCHILLER 558.
ABGÜNSTIG , malevolus, feindlich, ahd. apensiic apunstic,
liche des raths zu Eisenach ihm abgonstig.. LuTBERS br. 3,
62; zudem war im der pförtner abgünstig. Wıknam yollw.
00; seines abgünstigen herzens neid. Kıncnu, wendunm. 266°;
‚ein geschlecht der menschen ist, under welchen so vil ab-
‚ünstiger und zankischer, als undern bettlern sein. das. 246°;
Jas abgünstige weib. das. 179°; dasz die zahl vieler groszen
nänner, die mir huld sein, die wenigen abgünsligen weit hin-
wieget. Opıtz poelerei 1°; weil das glück mir abgünstig ist,
irrgarlen 257; der mann war äuszerst abgünstig und undienst-
lertig. Reıskes lebensb. 117. ‚heute sellen im gebrauch, man
sagt lieber ungünstig oder misgünstig. im 16 jh. kommt es
zuch subslantivisch vor für gegner, feind, und dann können
„ossessiva hinzutrelen, aber der dal, unterbleibt: unsern fein-
Jen und den geistlichen, des evangelii abgünstigen. LUTHER
5, 29°; dasz ihr k. mai. mich durch mein ahgünstigen nicht
wölle vergewaltigen lassen. LuTuERS br. 1,599; meine abgün-
tigen hatten. mieh abermals angegeben. SCHWEINICHEN 3, 168;
waren sie vor mir von meinen abgünstigen gewarnet. das.
1, 331; solche vergleichung hat meinen abgünstigen wehe ge-
than. das, 3,166,
ABGURGELN, jugulare, von der gurgel sloszen, ein lied
ıbgurgeln. einen abgurgeln, ihm die kehle abschneiden, StIB-
LER 715.
ABGÜRTEN, cingulum solvere, nnl. afgorden, den gurt lösen.
das schwert, den sattel abgürten; sie gürt ihm die gürtel ab.
AYRER 451°; um 1700, einem die peruque abgürten. Salinde
119. dann auch einen abgürten (besser entgürten), das pferd
abgürten.
ABGUSZ, m. defusio, das abgieszen und das abgegossene.
Jen dampfenden ahgusz schlürfen. der abgusz von einer münze,
‚on Rafaels schädel.
ABHAAREN, pilos amillere, die haare lassen, der pelz haa-
‚et ab. den gerbern auch tfransitw: die haut abhaaren.
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ABHAB
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den: das .
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winde, se.
ABHAL