1539 BERWERMANTEL — BESAGE
kein schonbart, wann er sich under den augen mit rotz be.
schmiret, berusziget, besudiet und beknudelet. Garg. 128°.
BERWERMANTEL, m.: und sol das als wol gewannet sin,
der in (den haber) schütti uf ein berwertsmantel, als meng
agen daruf blib, als meng 3 sch. sol er den hubern bessern.
weisih, 1, 28; und sol der meier nemen so vil höwes von der
Hiltmatten, als uf einem achtelligen berwermantel geligen
mag. 1, 369. vielleicht verderbt aus barchentmantel? doch 1, 254
liest man: so mag den der herr den haber schüten auf einen
berlinmantel, und als vil der heim am mantel klebt und
bleibt, als vil fünf schilling pfening sol der arm man bes-
zeren. vgl. ebendaselbst 1,12 hübtuch.
BERZ, BIRZ, m. myrica, tamaris. STIELER 166, gewöhnlich
»ors, pors, porsch. .
BERZEL, m. uropygium, bürzel, pürzel, doch scheint jene
schreibung der abkunfl des wortes von barzen, rigere, ragen
ıngemessen, bei FıscHART Garg. 48" sieht hennenpörzel; o wie
wird die sauw den berzel in die höhe recken. Luthers tischr.
19. s. bürzel,
BESABBERN, saliva conspergere, das kind hat sich besabbert,
24s3 gemacht. nnl. bezabberen. s. auch besappeln, besebeln.
BESÄBELN, s. besebeln.
BESACHEN, susteniare, versorgen, berathen:
helft mir neur knöpfel machen,
30 wil ich euch wol besachen. fastn. sp. 618, 9;
zeht also kan ich mich besachen,
ich kan wol taschen und görtel machen. 1135;
also kan ich mich besachen,
‚ch kan leder aus der heut machen. 1187;
and wil euch gar wol besachen
mit einm gut veiszten bachen. 575, 24;
wer sein haus wöll wol besachen,
jer henk zu vasznacht drein ein bachen. 1338. 1369;
larumb das sich dester pas besachen
zut frauen und man an irm mut. 1409;
wie möcht ich pas mein seel besachen?
Fouz lied in Brennenbergers ton ;
von manigerleie gerichten, wie sie sich vereinen und wie sie
sich besachen, daz sie klein getrahte zu hoher spise machen.
von guier spise 1.
BESACKEN, saccis onerare, quaestum facere, beladen, be-
packen: sein bendel darvon bringen. MaaıeR 59°; mit vollen
henden oder wol besackt hinkommen. das.;
ein jeder Qiah Spricht auch allbott,
wenn er einbricht, das walte gott!
und wann man ihn nicht hat erdapt,
sagt er, gotilob, ich hab mich bsackt..
Bırcx doppelspieler 13;
aber sie hat sich nun einmal mit ihm besackt. Schocu stud,
leben D4; wie hastu dich nur mit so viel alten plundern
hbesacken können? E4; ich hätte mich mit silbernen bechern
besäcken können. Simpl. 2, 259; und darum ward ich auch
jesto geflissener mich bei zeiten zu besacken. 2,407. s. an-
sacken, aufsacken.
BESÄEN, conserere, MAALER 59° hesäien, bei LuTRER beseen,
nl. bezaaijen: das feld, den acker. 1 Mos. 47, 23 u. 8. w.
AO HEn bricht die ähren
und die blumen friszt der brand,
Kräuter wil das eis verheeren
und der wurm besät das land.
HornAnnswaALDAU getr, sch. 28;
Jen leib besät mit jenen wunden allen,
tie Trojas mauer ihn empfangen sah. SCHILLER 31°;
wem noch der flaum besät das weiche, blonde kinn.
PLrATanN 11;
bald werden diese felder mit leichen besät sein. KLıIncEr
3, 213; der himmel war mit sternen, sein gesicht war mit
aarben besät; puder, womit er sich sonntäglich besäte. J. Paur
ABegelj. 1, 142; wiesen mit blumen besät,
BESAFTEN, humeclare, ansaflen, STIELER 1664.
BESAGE, /. aussage, nur als praep. secundum, laut, zufolge:
nach besag und inhalt der rechte. canzlei und tilelbüchlein, sampl
der orthographien Fasımnı Franks. Frankf. a. m. 1531. 4. 17°. Wit-
lenb. 1538. 8. 18°; nach besag der rechten. RıncwaLD lauf, warh.
240; dadurch er besage der recht verbunden wäre die kirche
zu schützen. MELANCHTRON 3, 151; nach besag irer verwandtnüs‘
postreuter 1620. 4. 73; derselbe auch, besage der hekanten rechte,
von ihm selbsten beschmitzt und besudelt. Schupprus 620;
sach besag der heil. kirchenväter. blutiges selenbad. München
1710, 4. vorrede; münzen der mehresten städte Campaniens,
die besage ihres namens mit hetrurischer schrift zu der zeit
gepräget worden, da sie annoch von Hetruskern bewohnt
BESAGEN — BESAMEN 1540
waren. WINKELMANN 3, 226; dasz Koxkox, besage seiner ganzer
zeschichte, da war. WIELAND 14, 12. .
BESAGEN, 1) in der älteren sprache accusare, anschuldigen,
ınklagen: welcher diebstals besagt wird. Frang wellb. 122°;
nen getrewen freund habe, der ihn, wenn er hinderrück von
zeinen misgönnern fälschlich besagt und angegeben wird, ver-
antwort. BEuTRER Reinke 10°;
wie wol sie sind mein liebsten magen,
die ich billich nicht solı besagen, daselbst 41" (1, 23, wo
das original 2096 bedragen);
da ward Esopus hart verklagt,
der feigen halb von in besagt, WaLDdis Esop 4’;
er wollt sich aber die frau nicht besagen lassen. ScHwezı-
NICHEN 2, 261; will sich keines andern besagen lassen. das.
2) ansagen, verkünden: des duit er fragen, wer die dage-
zit besagen sulle? des wiset der scheffen, daz zwene scheffen
zullent zu dem glokener geen, und sullent in darumb fragin,
und sullent die.dagezit besagen. weisth. 2. 214. mhd. besingen
and besagen. Trist, 121, 17.
3) heute blosz aussagen, sagen, melden: wir haben in un-
zserm archiv noch die originalrisse, welche dasselbe bhesagen.
GörHeE 26, 83; den ich schun oben besagt. J. Pauı Hesp. 3, 35.
BESÄGEN, serra secare.
BESAGT, diclus, berührt, gemeldet, in rede stehend, be-
agl:
f üchtig (kundbar) ist es und besagt, was dein kühner arm
gethan. FLERING 303;
uam besagter ursach willen. SpEe güld. fugendb. 24; die be-
rühmte Leda und ein Cupido waren die vornehmsten von be-
sagten stücken. WINKELMANN 1, 71 und oft; wenn man einige
aus alten schriftstellern gezogene nachrichten vorausschickte,
vermittelst welcher besagte leser sich desto leichter in diese
geschichte hinein denken könnten. WıELAnD 1, 6; alle ach-
tung, die wir den besagten ernsthaften lesern schuldig sind.
l, 231; unsern besagten leserinnen? 2, 232; die besagte seelen-
mischung. 1, 272;
nun auf besagtes damals noch einmal
zurückzukommen. GötagE 11, 328;
als besagter harnisch. J. Pauı flegelj. 1,14; ich bin noch ein
Ärgerer narr neben der besagten hofdame. Hesp. 1, 68.
BESAGTERMASZEN, adv. berührtermaszen. WIELAND 14, 115,
BESAITEN, fidibus, cordis instruere:
und dein geig doheim ist wol beseit. fastn. sp. 161, 10;
doch will ich euch nun frisch besaiten,
dich meine leier, dich mein herz, LENAU;
ein landgut, dessen nachbarschaft durch das echo zu einer
reolsharfe besaitet ist. J. PAuL biogr. bel. 1, 86.
BESALBEN, perungere, mit salbe einreiben, nal. bezalven:
1) beflecken :
wie würde dieser fleck nicht unsern ruhm besalben +
LouEnsTt, Cleofy 26, 904 ;
doch schmerzt nichts minder nicht, dasz Osmann unserthalben
mit diesem schandfleck ihm wird seinen ruhm besalben,.
ITbrah. bassa 34, 202;
ich bin vom kopf zu den füszen so besalbt (von morast),
dasz ich einen ganzen langen tag brauchen werde, bis ich
wieder trocken bin. WIELAND 11, 178,
2) beiriegen, anführen, beldstigen: so ein mann ist wie ein
dornpusch und kann nichts als ritzen und stechen, und mag
lemnach ein solch tugendsames weib, das mit einem sol-
»hen dornpusch besalbet wird, wol klagen. CrEmDius 2, 270;
nit einem besalbt. HeErurs Soph, reise 6, 514.
3) prügeln, wie ölen, schmieren.
BESALZEN, largum salem infarcire. StIRLER 1675.
BESAMEN, BESÄMEN, conserere, obserere, semine pro-
pagare,
1) befruchten, schwängern: wenn ein weib besamet wird
ınd gebirt ein kneblin. 3 Mos. 12, 2; du solt auch nicht bei
jeines nehesten weih ligen, sie zu hesamen. 18, 20; sihe es
xompt die zeit, das ich das haus Israel und das haus Jude
yesamen wil, beide mit menschen und vieh. Jer. 31, 27; so
si etwan züsammen kommen und er die frawen besampt.
Frang weltb. 108°,
2) und gott sprach, es lasse die erde aufgehen gras und
kraut, das sich besame. 1 Mos. 1, 11. 12; ich hab euch gegeben
allerlei kraut, das sich besamet auf der ganzen erden. 1,29;
die wollen unser äcker nemen,
die wir vermeinten uns besämen,
trag. von Heli. Nürnb. 1648 D3;