1739 BETTSCHRANK — BETTWAND
zusammen. J, Pavı Hesp. 2, 72; sein doctorhut war der bett:
schirm ihrer absicht. uns, loge 2, 70.
BETWSCHRANK, m. oft in der stubenwand zur schlafstelle
eingerichtet.
BETTSCHREIBER, m. ın “Sfhaltungen, der dıe rechnung
über das bettwerk:_fh“.
BETTSEICHER, "x. belipssser. an einigen orten auch be-
sennung des kelleresels, oniscus asellus, wegen semer harn-
ireibenden kraft. .
BETTSEULE, f. was bettpfoste. .
BETTSPIEL, n. ludus amatorius, mhd. bettespil:
davon si muoste erlachen,
ir sigen diu ougen zuo,
s6 süege kunde er machen
mn dem morgen fruo
mit ir daz bettespil. MS. 2, 107°;
und daz dä heızet betiespil,
les kan er üzer mägen vil. cod.colocz. 137. GA. 2, 165.
ar hät einer alten
wol drizec jär den rucke gek&rt,
ınd hät ir seiten gemärt
jaz wir heizen beitespil. Heısı. 1, 85;
10 kunde dirre junge man
nit ir lützel noch vil
daz man dä heizet bettespil. Haupr 8, 100.
ıhd. ja, so es war ist, wie es war musz sein, dasz kein
zasterei und malzeit recht herlich . . mutig, rustig und Ilu-
stig sei, wa nicht frawen sind darbei, so wird gewis eim sol-
chen hausmann nimmer an freuden abgehn, angesehen, dasz
er solche tischmusik, brett und bettspil augenblicklich umb
sich hat. Garg. 72°.
BETTSTANGE, f siange zur befestigung der beilvorhänge.
BETTSTATT, f lectus, sponda, bettgestell +
mhd. von bluomen eine bettestat. WALTE. 40, 3;
und begund sie auch zu erzausen,
das die petstat mit uns einbrach. fastn. sp. 1205;
kindbetterin, die sie mit eim liecht ein und ausz der bet-
stat segnen. Franx weltb. 133°; den honig spart er und that
Jjenselbigen in ein groszen irdinen cananeischen krug‘ uber
zeiner bettstatt hangend, bisz er voll ward. Garg. 225°;
sag mir, wer die pantoffel hat
ind cammer geseizt für die bettstatt ?
ATRER fastn. 79,
BETTSTELLE, f. was bettgestell, sponda.
BETTSTOLLE, m. fulerum, postis lecti: wenn einer das
Heschlin hat an dem bedtstollen hangen, so trinkt er wenn
zr wil, und dicker und vil mer, denn solt er erst ein musz
wein kaufen, es ist umb ein winken zu thün, so ist die
sach schon richtig. Keıiserse. brösamlin 13‘; ein schwarze
henn an den bettstollen hangen. omeis 46°; du aber bist so
zorgfeltig, das du von zwaier wegen fürchtest die betstollen
werden dich verraten. Wınsung Cal. P4’; het darzu der gar
kurzen haken einen, die man ietzund betstollen nennt. Kısacn-
gor wendunm. 96°. man sagt, es sind nicht gute prediger,
lie nicht etlichmal sind beim galgen und bettstollen (todbetl)
gewesen. Henısca 342.
BETTSTROH, nn. stramen lectı. unser lieben frauen bett-
stroh heiszen dufiende, blühende kräuler, namentlich galium,
labkraut, waldstroh, schw. jungfru Mariae senghalm, engl. the
jeilow ladies bedstraw, und dann auch thymus serpillum, feld-
juendel, nnl. onzer vrouwen bedstroo, dän. vor frues seuge-
halm, engl. the mother of thyme, poln. macierza duszka, seele
ler mutter. unser frauen bettstro, unser frauen handschuh
bienenk. 2". lauter liebliche und mytlhische benennungen.
BETTSTROHLÄAGERIG, siramine decumbens: das bettstroh-
lägerige vierfürstenthum. J. PAUı 38, 154.
BETTISCH, m. (nicht barbarisch zu schreiben betttisch, dıe
zusammenselzung tilgt eın T auch in der aussprache): eıne
beitstelle, die sich als tisch zusammenschlagen läszt.
BETTRODDEL, f. betiquast: ein langer mufschweif lag als
bettroddel oder bettzopf quer auf ihr. J. Pavı.
BETTUCH, n. lodir, linnenes tuch, das über die unterbei-
len gebreitet wird.
BETTÜBERZUG, m. vestimentum, stragulum.
BETTUMHANG, m. velum lecto praetentum, beitvorhang.
BETTUNG, f. statuminatıo, stralum, im wasserbau, kriegs-
bau, die feste unterlage, z. b. bettung einer schleuse, bettung
ler kanonen (stückbettung), des pulvers u. 8. w.
BETTVORHANG, m. beitumhang : seine bettvorhänge waren
in grosze falten aufgezogen. GÖöTHE 18, 86.
BETTWAGEN, m. wagen zum milführen der beiten.
BETTWAND, /f. wes bettschirm.
BETTWANZE — BETUBELN 1740
BETTWANZE, f. cımex lectularıus, bettlaus.
BETTWARM.
BETTWARME, f. wärme, wie sıe sıch ın beiten entwickelt.
BETTWÄRMER, m. was hettpfanne: dasz frau Cyrilla her-
ven Sempronio, ihrem erkornen eheschatz jedweden abend
mit einem bettewermer von zinn aufwarte. GRYPHIÜS 1, 835,
man nennt auch so einen beliyenossen, der das beit wärmen hilft.
BETTWERK, n. lintea, beilzeug: jeder hat seine eiserne
bettstelle und sein reinliches beitwerk.
BETTWINKEL,. m., der winkel des zimmers, ın den das
beit gestellt wird.
BETTZEUG, n. was bettwerk.
BETTZIECHE, f. indumentum lodicıs, ahd. pettiziecha (Grarr
5, 625), mhd. bettezieche. HELBL. 1, 665. nicht zu schreiben züge,
denn das worl ist vom praes. ziehan gebildet, nicht vom praet.
zugun. ÄLBERUS hat culcitra, underbett, sanftbett, bettziechen ;
ein strosack trat auch in die schewr,
es fuhr mit im ein. bettzıech, hat vier dutten.
Ambr. lb. 8. 178;
Ir mann wer nicht ein guter ritler
auf der bettziech. Szgs3. WırLD 12 comöd. 1566. Ggg4*;
meine alte blaue %ettzieche. gespenst 231; es schneit bett-
zieche (vgl. oben sp. 1729 bettelleute). Ernst MEıER 262.
BETTZIPFEL, m. lacinia lodicis : nach dem bettzipfel schnap-
pen, gähnen; dem zu beit gehenden kinde einen bettzipfel, le-
ckerbissen geben.
BETTZOPF, m. was bettaffe, bettquast: er zog sich lang-
;am am betizopf aus dem bette. J. Pauı Hesp. 1, 125; ein
billiger schiebt alles auf den apotheker, der Viktors morali-
scher und mechanischer bettzopf oder bettaufhelfer war,
3, 40; wie herlich fällt das aufgehende auge in den erleuch-
;eten hängenden garten über dir (auf Isola bella), anstatt
Jasz du in deinem deutschen schwülen federpfuhle nichts
vor dir hast, wenn du aufblickst, als den bettzopf. Tit. 1,46;
än langer mufschweif lag als bettroddel oder bettzopf quer
auf ihr (der hand). paling. 1, 61; was hilft es aber, so lange
der bettzopf mangelt, an welchem die ideen sich gar auf-
richten müssen? lit. nachl, 4, 53.
BETUCHEN, panno vestire? FıscHarRT von einem Irinkerz
hen hen, er ist erzländisch, er tüchelet recht wol (bei SraL-
DER 1, 324 tüechlet berauscht), er ist an einem or wol betä-
;het und am andern guter woll. Garg. 102°.
BETUCHEN, demergi, betauchen: nim ein gans, stecke sie
A einen irdinen hafen, der engi si, giuz daz wazzer Of, daz sie
betüche (unlerlauche, mit wasser bedeckt sei). von guter speise
16. hierzu gehört ein mhd. starkes betüchen betouch betochen;
in dem bluote lag er betochen (s. I). Rol. 160, 1;
der heiden werc vil spähe
pelac in der lachen
mit bluote betochen. 163, 21;
dıe dä heime fürsten dühten,
die lägen dä betochen (sanguine demersi). Servat. 2119;
betüch dich (immerge te) ze mäle. pass. H. 371, 20 ;
3lät ır von irme büche
ir houbt, das si betüche (suffocetur)
alhie von alleme lebene. pass. K. 483, 24 ;
swan ein mensche in sunden val
sich al betüchet (se mergat) hin ze tal. 607, 98;
sö slät ir abe
ir houbet von irem büche,
üf daz als6 betüche (intereat)
ır &re vor den Iüten, 639, 94;
daran din lob betüche (intereat). 687, 5,
ntereat, unlergehe, versinke in vergessenheit, vgl. ahd. in (eum)
ınmäri fertochenen duot. N. Beh. 143, versenkt ihn, taucht
‚Ahn unter in vergessenheit. dieser lebendige ausdruck ist uns
relbst versunken und untergegangen, nur einige spuren haflen
3och davon. HEBEL s. 274 ın der erzählung vom schimmel
zagt: und gieng ganz still und betuches wieder in sein bett;
lies adverbiale betuches will sagen sachte, leise, niederge-
laucht, geduckt. in der gaunersprache heiszt scheft beducht!
zei still, yeheim, beduchter massematten diebstal ohne lerm.
schweiz. tst tuchen oder duchen, sich schmiegen, sich ducken,
fürchten, tuch, duch, duchig niedergeschlagen, scheu, furcht-
sam (SraLD. 1, 323); nnl. beducht furchtisam, dngstlich. ob
sich duchen, dauchen, drücken (Schw. 1, 360) mit tauchen be-
rühre, wird unier diesem wort erörtert werden.
BETUDELN, sich, inebrıari, sich berauschen: er hat sich
betudelt, betrunken. LICHTENBERG 3, 76. schweiz. tüderlen,
düderlen viel trinken SrtTALDER 1, 324. ob dies worl zu tuten,
blasen, dudeln, nnl, tuiten, engl. toot gehört?