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205 LARM — LÄRMEN
%ildlich lYärmen blasen. KLInGER 11,55; lärmen schlagen: wer
wird solchen lärmen um eine kleinigkeit schlagen ?; blinder
lärm (ursprünglich nur soldatenwort, ruf zu den waffen wenn
gefahr nicht vorhanden oder blosz eingebildet ist: des blinden,
vergebenen lermans willen. Kırcnnor mil. disc. 151): einen
blinden lerm machen, falsas turbas dare, imaginarias dimica-
tiones parare, panico militem excilare STIELER 1147; Liselte. wie?
wenn wir einen gewissen blinden lärm machten? Henr. was
ist das wieder? Liselte. ein blinder lärm ist ein lärm wohinter
nichts ist, der aber doch die gabe hat, den feind — zu einer
gewissen aufmerksamkeit zu bringen. zum exempel: um zu
erfahren, ob mamsell Juliane den Adrast liebe, müszte sich
herr Theophan in jemand anders verliebt stellen... ich rede
nur von stellen, merken sie wohl, was ich sage, nur von
stellen; denn sonst könnte der blinde lärm auf einmal augen
kriegen. LESSING 1, 444;
ıls man nach und nach erfuhr, dasz das geschrei (vom
tode Nigrins)
ein bloszes blindes lärmen sei. Ss. 7.
8) der plural des wortes ist in der neuern sprache ungewöhn-
lich, in der ältern findet er sich, in der bedeutung 4: in lärmen
und feindsnöhten sol er ohn verzug und ist es müglich der
erst zu pferdt sein. REUTER von SPEIR (1598) Ca”; in der be-
deutung 5:
da fängt der munter geist erst seine lermen ann,
wacht, wenn sein gastwirth (der leib) schläft. FıEMING 105;
enthalte mich (stülze mich) in diesen trüben zeiten
Ja gut und bösz in vollen lärmen streiten. 254
9) in wetterauischen dörfern bezeichnet lärm einen gewissen Lanz;
dies wol auch im folgenden: du must mir auch zum thorwart
gehen, dasz er mit seiner geigen komm, und uns lermen
aufgeig. wir wollen heut leben wie die gröste mionarchen.
ich rufte dem thorwart, dasz er sich mit seiner geigen fertig
ınachen, und mit mir zum herrn, ins zimmer gehen soll, uns
termen zu machen, und den saft durch die gurgel hinunter
zu geigen. französ. Simpliciss. 1,58.
LÄRMBLÄSER, LÄRMENBLASER, m. der den ruf zu den
waffen bläst; uuch bildlich, aufwiegler: lermenbleser, clussicen,
incensor seditionis, er ist ein rechter lermenbläser, fax et tuba
belli est STEINBACH 1,119; und also kan man keinen bessern
lermenbläser zur öffentlichen rebellion bekommen. CyHr. WEISE
päterl. testam. 71; lermbläser, HEILMAN Thuc. 776;
die lärmenbläser, schlechte leut,
thun viel gar oft betrügen,
weil sie um ein geringe beut
zar meisterlich können lügen,
such reizen oft zum kriegen an, OpPzL u. CoHNn 231, 74.
LÄRMECKE, f. ecke an der gelärmt wird; vgl. hauptläürmecke
'heil_4?, 618,
LARMEN, verb. lärm machen, seit spätestens dem 17. jahrh.
uus dem substantiv lärm gebildet, mit der seltenen neben form
larmen, wie sich neben lYärm auch larm zeigt (vgl. lärmn 1 zu
ende, 5): lermen, larmen tumultuari SCcHOTTEL 1356; lermen,
lerm machen, ciere, movere turbas, excitare tumultum , boatu
infremere, ululatum tollere STIELER 1147; hier, mitten in dem
lärmenden Straszburg. Görue bei Schöll 52; der alte mann...
blieb mit ihnen auf der blühenden und lärmenden anhöhe
(wo bienen und vögel schwärmten). J. PauL Tit. 2,233; lärmende
knabenspiele. allgem. litt. zeit. 1840 s, 266 :
der pursche lermt, fährt aus und haust,
GÜNTHER bei Steinbach 1,1041;
ödes, todtes, grauenvolles schweigen
herrscht ringsumher im einsamen palast,
der sonst so wild und so bacchantisch lärmte,
SCHILLER Semele v. 365;
ihr lärmt und rauscht und ahnet nicht,
was mich den armen quält. GörygE 1,96;
, seit ich von dir bin,
scheint mir des schnellsten lebeus
lärmende bewegung
nur ein leichter flor, durch den ich deine gestalt
immerfort wie in wolken erblicke. 2,113;
nun ruf und lärme laut, ihn aus dem schlaf zu wecken.
. 11,173;
lärme nicht, verwirre nicht vergebens 1
meine nachbarn durch die nacht. 180;
. . a wild durch einander
lärmten die freier im saal, da den fallenden mann sie gesehen,
und sie entsprangen den thronen, den saal durchtobend mit
, ee aufruhr, Ödyss. 22,22,
ransılw und der haufe Y ’
lärmete festlied. SOnnEBERG bei Campe:
LÄRMENBLASEN — LÄRMPLATZ 206
nit anyabe der wirkung?
er gab mir nichts und lärmt mir noch die ohren voll.
GÖTHE 7,49.
lärmen, lärmend zanken:
ich möchte nicht gerne mit ihnen lärmen,
weil ich sie heut zum erstenmal sah. TiEecK 13,322.
rheinisch und wetterauisch ist die form des verbums lYarmsen,
'ärmsen. KEHREIN 256.
LÄRMENBLASEN, n. das zeichen, welches der trompeler der
savallerie gibt, wenn solche sich eiligst auf dem lärmplatze ver-
sammeln soll. JacoBsson 6, 418°.
LÄRMENSCHLAGEN, n. zeichen des tambours zum sammeln
Ter soldaten auf dem lärmplatze. ebenda; in der form lärm-
schlagen, bildlich: leute... die aus persönlicher erbitterung
oder auch aus bloszer lust aın lärmschlagen sich ein geschäft
daraus machten die regierung zu genieren und zu ärgern.
MoMmSEn röm. gesch. 2 (1855), 190.
LÄRMENTE, f. anas strepera, auch schnalterente.
LAÄRMER, m. vociferator, turbator, tumultuosus, clamator,
;lamitans. StTIELER 1147 (lermer); wie viel unerkanntes ver-
dienst jener stille Neiszige habe, wie viel aufmunterung dieses
zenie verdiene, um nicht im fleisze zu ersticken; wie viel
schaden jener lärmer dem ganzen zugefüget, und wie er auf
bessere wege zu lenken sei (überdenke ich). Herver z. lilt.
u, 11; damals zeigte sich der .. partheigeist so unangenehm:
ärmer, die noch hier sind, spielten eine so grosze rolle.
NIEBUHR leben 2, 326;
entweicht! ihr unberufnen dichter,
singt auf den bänken bauren vor!
ist vor euch lärmer dann kein richter?
HALLER (1768) 106;
von einem musikinstrument
ich setzte meinem lieben schwärmer (Erwin)
ein klein spinetchen ın sein thal,
und spielt ihm auf dem kleinen lärmer
der herzogin musik einmal.
Lenz im teutschen Merkur 1716 mai s. 198,
LÄRMFACKEL, f. fackel als zeichen, zu den waffen zu eilen +
gleich pflanzten sie lärmfackeln auf. Jacosı Thucyd. 1,258.
LARMFEUER, n. feuer als gleiches zeichen? inzwischen hatte
nan auf dem wege nach Athen hin lermfeuer gemacht. HEILMAN
Uhucyd. 297; imgleichen zündete man lermfeure an. 337; die
‚on ihren (den athenischen) wächtern angezündete lermfeuer.
‚160; bildlich” Albano drehte sich langsam im kreise um und
ölickte in die höhe, in die tiefe, in die sonne, in die blüten ;
ınd auf allen höhen brannten lärmfeuer der gewaltigen natur
ınd in allen tiefen ihr wiederschein. J. PaurL Ti, 1,13.
LÄRMFROH, adj. :
wie in des frostes hauch der Muthende weiher gefesselt
starrt, dasz auf ihm, lärmfroh, die muntere jugend der eisbahn
räume durchfiliegt, PyaKer Tunis. 10,452.
LÄRMGASSE, f. in eıner festung die unbebaute strecke zwischen
lem walle und den häusern der stadt; als sammelplatz der truppen
jenutzt, auch wallgasse genannt. EccErs kriegslex, 2, 1307.
LARMGLOCKE, f., womit man sturm läutet, sturmglocke,
LÄRMIG, adj. von lärm erfüllt, mit lärm sich duszernd? nun
‚ber ging die lärmige freude über die glückliche auferstehung
lies herrn mit tagesanbruch los. GörHE 28, 109; unter den
abakswolken des lärmigen kaffeehauses. TutMmeL 3,437; 0 es
vird herrlich und lärmig vollauf werden! Tıeck 12,328; Plautus
iebt den raschen, oft lärmigen dialog. Mommsen röm. gesch
> (1855), 416 ;
da freut ich mich (in einer hauptstadt) an rollekutschen,
am lärmigen hin- und wiederrutschen. GöTHE 41,256;
aufgerüttelt nun von lärmgen trommeln.
Shakesp. Richard IT 1,8;
rous’d up with boisterous untun’d drums. -
LÄRMKANONE, f. kanone, die das zeichen zum sammeln unter
‚vaffen oder zur verfolgung eines feindes gibt:
dämmrung! das lager! dumpf herüber schon ;
vom zelt des feldherrn donnerte der ton
der abendlichen lärmkanonen;
dann zanfenstreich, querpfeifen, trommelschlag.
FREILIGRATH gesammelte dichtungen 1,189.
LÄRMMACHER, m. der lärm macht, schreier, prahler: bei
‚hnen (den Griechen) konnte kein lärmmacher so leicht mit
seinen ausgeschickten trabanten das erfahrne ohr übertäuben,
las scharfe geübte auge benebeln. Heınse Ardingh, 1,400.
LÄRMPLATZ, LÄRMENPLATZ, m. platz in einer festung
vorauf die soldaten nach empfangenen zeichen unter die waßen