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2565 MORGENBRÖTEN — MORGEND
vildlich für etwas täglich sich wiederholendes:
da sorgen, widerwill und noht,
verfolgung, hasz und klagen
sind unser täglich morgenbrot.
Cu. WIiLkow in den ged. des Königsberger
dichterkreises 8.42;
für eine kleinigkeit, etwas leichtes? ach das war ein leben (im
criege): drei Teutsche, sieben Pohlen, zehen Cosacken, vier-
zehn Tartarn, und ein halbschock Muscowitter waren mir
als ein morgenbrod. Cur. Weise erzn. 99 Braune.
Bei LurHER auch in anderem sinne, nach dem adverbialen
morgen: das wörtlein (teglich) heiszt in griechischer zungen
epinsion, das hat man mangerlei ausgelegt, etliche sagen...
ler ebreischen zungen nach, ein morgenbrot, nicht wie wir
Deudschen ein morgen- und abendbrot heiszen, sondern das
auf den andern tag bereit sei, auf latinisch crastinum. 1, 80°.
MORGENBROTEN, werb. morgenbrot nehmen, zu morgen
2ssen: so gehen die vorsteher mit den bornmeistern in der
herren keller und morgenbroten darinne. bei SPITTENDORF
125 Opel.
MORGENCHOÖR, m. chor der am morgen ertönt:
erwach, erwach am frühen morgen
mit allem neuen frühen morgenchor,
Ju meine harf. ‚ HERDER Z. litt, 3,134,
MORGEND, adj. crastinus. 1) diese scheinbare participial-
form, seit dem 16. jh. gewöhnlich, entsteht, indem das adverbium
morgen, cras (vgl. unter dem subst. morgen sp. 2559 fg.) zu adjec-
kivem gebrauche gewendet wird. die überseizung von crastinus
als morgen, margen Dier. 155°; morgen, crastinus. voc. inc.
heut. 02‘, zeigt den anfang dieses gebrauches bereits im 15. jahr-
hundert, unter anderen versuchen für morgen in der ange-
gebenen bedeutung ein adjectiv zu gewinnen (vergl. morgenig,
morgig, morgenlich), durch den antritt eines schlieszenden,
»#tymologisch nicht berechtigten d an die adverbialform morgen,
las sich bisweilen auch an der substantivform findet: ich
zsolte mich alle morgent gsegnen. TH. PLATtER 17 Boos; am
morgend. 18; des morgends erzehlte er, Simplic. 4, 232 Kurz;
les morgends esse ich nie, nunquam jentare soleo. STIELER
2375; dasz es (das kind) nichts zu morgend iszt. der junge
GörTHE 2,57; tirol. morgend (nach abend gebildet). ScHÖPF 443 ;
vergl. auch morgendig, morgendlich, bekam das neue adj.
Jas aussehen eines particips. kürzung der form zu mornd,
» morndes,
2) morgend, in der schilderung der gegenwart auf-den nächst-
künftigen tag weisend, gegensatz zu heutig; in der verbindung
der morgende tag: darumb sorget nicht fur den andern
morgen, denn der morgend tag wird fur das seine sorgen.
Matih. 6, 34; rhüme dich nicht des morgendes tages, denn
uu weiszest nicht was heute sich begeben mag. spr. Sal. 27, 1;
auf den morgenden tag. MÖLMANN christl. geisel (1618) 35; ach!
Fyllis, der morgende tag! alle unsre jünglinge wirst du ver-
sammelt sehen. WIELAND 10, 74; nicht um den ganzen himmel
‚.. geb ich die lust weg, die mir beschert ist, wenn der
morgende tag anbricht! H,. v. Kıeıst Käthchen v. Heilbr. 2, 6;
klänge der harfe, wie ihr entgegen
dem morgenden festtage rauscht! STOLBERG 2,333;
morgendes tages. SCHWEINICHEN 1,144; morgendes tags. Felsenb.
L, 134; mit andern substantiven: ich bin mein tage nicht nüch-
‚ern, und trinke immer auf den morgenden durst und manch-
mal auf die andere wochen. ScHocH stud. lieb. F; ich habe
ı1och viel auf unsere morgende reise nach deinem hn. vater
zu verrichten. kunst über, alle künste 161,15; ich bekomme sie
(die liste) entweder mit der heutigen post, oder doch mit
ler morgenden. GELLERT 3, 223; ach, lasz deinen morgenden
ırief mir sagen, dasz du abgehst, dasz du abgegangen bist,
lasz du kommst! Kıorsrock 11,30; vielleicht schickt die
norgende schlacht dich mit zehntausend leichtsinnigen zur
1ölle. 122; vielleicht bringt mir ihr morgender brief die
ıachricht mit. ScHILLER an Göfhe 414; sich zur morgenden
hnauptschlacht vorzubereiten, A. SCHOPENHAUER farerga 2, 197.
3) morgend, in schilderungen der vergangenheit, wo es auf
yinen nächstfolgenden tag zeigt: als nun der morgende tag
kommen war. buch der liebe 241°; morgenden tags kam das
volk zu jrem manne Joiakim. 309” (nach Susanna 28, wo: des
ındern tages, da das volk in Joiakims jres mannes hause
zusamen kame); der morgende tag kam, das mittagsmahl
war fertig. Car. WEIseE erzn. 98 Braune; (sie sagte) dasz ihr
nann .. diesen morgen auf die jagd gegangen und wohl vor
morgenden abends nicht wieder nach hause kommen würde,
MORGENDÄMMER — MORGENDUFT 2566
w. im irrg. 95; so dann aber entfernte ich mich von ihn mit
ıem vermelden, mich den morgenden tag wieder bei ihm
inzufinden, Plesse 3,35; selige paradiesische zeit, .. da mich
un heitrer sonnenuntergang nichts höhres ahnden liesz, als
inen schönen, morgenden tag. ScHILLER hist.-krif. ausg. 4, 34;
Mttilie war auf dem ihrigen (zimmer) geblieben, den morgenden
chmuck aus einander legend. GöruE 17,400; abends beim.
chlafengehen bereitete ich mich aufs morgende pensum.
'7, 252; man trennte sich in freundlicher hoffnung morgenden
viedersehens, 21, 105; auch wollte er sie (die waffe) für die
norgende heimliche weihe, bei welcher sie eine hauptrolle
;pielen sollte, vom staube säubern. IMmErMANN Münchh. 4,17;
jas wunder es dauert zum morgenden tag. GöTHE 1,227;
jener übt an den pulten die schwereren tänz und sonaten,
für das vermählungsfest der Luis’ im schlosse der gräfin,
mMorgenden tags. Voss Luise 3,2, 71.
MORGENDÄMMER, m. dämmerung des morgens: auf der
"höhe im morgendämmer. CLAUDIUS 4, 75,
MORGENDÄMMERND, part.:
verhaszt und fürchterlich
ist!dir das festliche roth am morgendämmernden himmel.
WIELAND 22,191 (Oberon 5,1).
MORGENDÄMMERUNG, f. dämmerung des morgens: ich
»jesah mir nun die beiden maler genauer hei der morgen-
lämmerung. EıcHEnDoRFF faugenichts Ss. 52;
kaum spielt die morgendämmerung
um Hüons stirn, so steht er auf.
WıgLAanD 23,41 (Oberon 7,62);
morgendämmrung wandte sich ins helle, GörtHE 6,106;
ldlich” die süsze morgendämmerung
der kindheit fNiehet bald, Hölty 123 Halm.,
MORGENDIG, adj. für morgenig (s. d.): morgendig neben
norgend STIELER 2375,
MOÖRGENDLICH, adj. und adv. für morgenlich, dem morgen
ıemäsz oder entsprechend (auch in der schreibung morgentlich :
einer morgentlichen lustigkeit. J. Pau. Hesp. 1, 77).
1) von menschen, am morgen sich zeigend oder handelnd:
heute kommt die morgendliche
im gebet zu Ganges Nuthen, GöTHE 3,11;
wo eilst du hin, du morgendlicher jüngling du? 40,377;
eilen musz die morgendliche
eilen zu erwachenden. 391;
ıdverbial:
der fackel lamme morgendlich dem stern voran
in vaterhänden aufgeschwungen kündest du
tag vor dem tage! 381;
aus der heimath ist sie nun geschritten
morgendlich, gleich schön geschmückter braut,
W. v. HumzBoLDTt werke 1,352.
2) von der zeit und dem in ihr geschehenden: die morgend-
iche zeit, fempus matutinum, STIELER 2375; der morgendliche
leisz, studium antelucanum. ebenda; morgendliche beratschla-
‚ung, consilia matutina. ebenda; er versagt sich nicht, ihr die
norgendlichen abenteuer mit schönen hirten und jägerknaben
‚orzuwerfen. GÖTHE 46, 52;
denn aller fleisz, der männlich schätzenswertheste,
ist morgendlich. 40,381;
ıdverbial, morgendlich, an jedem morgen: ein heiterer himmel
{er schönsten jahreszeit überwölbte das ganze, und wie an-
senehm muszte sich eine traute gesellschaft, von solchen
‘cenen umgeben, morgendlich wiederfinden! 48, 46.
3) morgendlich auch nach dem adv. morgen, cras (sp. 2559),
vie morgend: er dachte an seine morgendliche reise und an
‘eine längere gesandschaftreise und bat uns alle um schrift-
‘che denkmäler, damit er immer gut bleibe. J. PauL uns. loge
„108; ich will... hinausschauen in die wehende nacht auf
ijeinen morgendlichen fuszsteig, der dich durch transparente
väldchen nach Schadek zu deiner gönnerin führt. Qu. Fizl.
i4; kirchenmusik des morgendlichen gottesdienstes. 102.
4) morgendlich, östlich (vgl. morgen sp. 2562): die morgend-
ichen küsten des festen landes von Amerika. Kant 8, 212
von 1754); mit umlaut: weil sie Bellonius von mörgend-
ichen Frankreich gegen abend hat fliegen gesehen. PrÄTorius
torchs winterqu. 247,
MORGENDUFT, m. duft der erde am frühen morgen: die
hürme von Wien waren schon hinter mir im morgenduft
‚ersunken. EIıcHEnDORFF faugenichts s. 34;
ein wolkenbild, aus morgenduft gemacht.
WIELAND 17,169 (Idris 3,70);
aus morgenduft gewebt und sonnenklarheit,
der dichtung schleier aus der hand der wahrheit, GöTEE 1,7:
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