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2697 MÜNKELSPIEL — MUNKEN
allerlei munkeln hörte, liesz ich mich nichts anfechten.
SCHWEINICHEN 3,35; ja ja, sagte der fuhrmann, es ist vieler-
lei gemunkelt worden. L. Tieck ges. novellen 8, 180; N. was hört
man über sein schicksal? Cr. es wird verschiedentliches ge-
munkelt. PLATEN 234;
ich hörte so was munkeln, wiszt ihr mehr? 186;
von etwas munkeln: ich habe etwas von einer schrift in der
Bahrdtischen sache munkeln gehört, HAMANN 6, 157; seit vor-
gestern wurde schon im dorfe von erbschaften gemunkelt.
J. PAuL flegelj. 1, 84; der infinitiv substantivisch ?
sie hatten unter sich von mir ein munkeln, RÜücKgrRT 165;
auf einen munkeln: sie munkeln auf ihn, wenit illis in su-
spictonem. STEINBACH 2, 82; mit ausführung des gerüchtweise
gesprochenen in einem nach- oder nebensatze: weil gemunkelt
(wurde), dasz er nicht ein vollkommener edelmann sei. SCHWEI-
NICHEN 3,104; ihr meint, ich könnte nichts mehr machen, wie
ich habe munkeln hören? BÜRGER 466°;
man munkelt ja, dasz ihrs gewesen seid,
der uns die saubern äpfel hat verkauft. TIEcK 3,493;
bloszes munkeln, mit verstandenem object:
disz streut man durch die hütten,
man lehrt die canzel selbst auf unbefleckte wüten,
man munkelt in dem rath, bei voller gasterei
bricht man was härter aus, denn (dann) wird die zunge frei,
A, GRYPHIUS (1698) 1,273;
auch unpersönlich es munkelt, es wird heimlich herumerzählt
niederd, et munkelt darvan, die leute sprechen in der stille da-
von, es läuft ein ungewisses gerücht. DÄHNERT 316°; in Holstein
et munkelt davun, es verlautet, geht die rede, et munkelt so
un so, es verlaulet nichts gewisses, SCHÜTZE 3, 120;
mädchen des dorfs auch
zinsen (zur hochzeit) von handarbeit, nicht ohne gesang, wie es
munkelt. Voss Luise 3,2, 440.
3) munkeln, auf ungewiss drohendes regenweiter gewendet,
nieder- und mitteldeutsch: dat weder munkelt, man sicht noch
nicht, ob es gut oder schlecht werden wird. DÄHNERT 316°; et
munkelt as wennt regnen will, es sieht nach regen aus. SCHÜTZE
3,120; in der Altmark ’t munkelt, wenn der himmel sich mil
wolken bezieht. DANNEIL 141°; in Göttingen et munkelt, et het
all den ganzen dag emunkelt. ScHaMBaAcH 140°; in Norddüringen
munkele, frübe sein und regen drohen. KLEEMANN 14°; und da-
nach schriftdeutsch? hier ist weder busch noch strauch, einen
nur ein bischen vor dem wetter zu schützen, und schon
munkelt ein neues ungewitter (another storm brewing). Shakesp.
siurm 2,2,
4) munkeln, in Baiern, übel riechen, vom fleische, ScuM. 1,1627
Fromm. vergl. dazu minkeln, sp. 2238.
MÜNKELSPIEL, n. für den kauenden mund? vgl. munkeln 1:
nur dem studenten wolte es nicht gefallen, dasz ich den pfaffen
hbestolen, der ihm das münkelspiel so grandig besteckt hatte
{er war vorher vom pfarrer reichlich bewirtet worden). Simplic.
ı, 240 Kurz, wol ausdruck der feldsprache des 30jährigen krieges.
MUNKEN, werb. stammwort zu munkeln, mit der grundbe-
deutung des heimlichen und versteckten verfahrens überhaupt;
vergl. wegen der verwandischaft des adj. munk sp. 2695, auch
das nur umgeformte mönch 5, wverstecktes obst. sp. 2491. munken
wird bezogen .
1) auf undeutliches oder halbes reden (wie das aus einer inter-
jection herausgebildete, aber hier anrührende mucken, sp. 2609):
drumb nennet der poet sein schlegelgesellen und bierflegel
Silenum (von silere), der nit munket. MatTHEsiuSs Sar. 14 ;
munket einer und thut das maul etwas zu weit auf, 153°;
nachwaschen, verrahten, angeben, munken, einem etwas heim-
lichs einraunen. Syrach 1,26‘; mancher nimbt das maul vol
hrei, wenn er die warheit sagen soll, dasz niemand wissen
kan, was er munk. LEHMANN floril. 1, 881;
wir halten auch kartewser regel:
sie munkt und ret den nichs mit mir,
so meul ich mich, red nichs mit ir.
HL. Sacys fastn, sp. 1,156,293;
(er) thet sein red in einander munken,
da meint ich, der junker wer trunken, 4,34,358;
schweigt nur. thut nichts mehr darvon munken.
gedichte 3,2, 53°;
bair. munken, munkeln, heimlich von etwas sprechen, murmeln,
auch mürrisch, verdrieszlich thun. ScHM. 1, 1627 Fromm. ; kärntn.
munggen, brummen, heimlich reden, ’s munggit, es verlautet ;
auch vedere LEXER 193: schweiz. munggen. munken, brummen.
MUNKENTRUNKIG — MÜNSTER 2698
nurren, auch langsam und beschwerlich kauen. STALDER 2, 220.
ıuch mnl. monken neben monkelen und mompelen, mussilare,
nulire, susurrare KILIAN.
2) munken, niederdeutsch auch von drohendem regen: et
nunket as wennt regnen will, sieht nach regen aus. SCHÜTZE
, 120; die vereinzelung eines im nieder]. allgemeineren begriffes:
nonken, obducere vultum , obnubilare vultum, ınduere vullum
'everum, nubilare, nubilart, nubilum fieri, caligare vultum KıL1AN,
»it monkende opsicht, frons nubila, obducta, monkaerd, vul-
uosus, homo vultu composito ac gravi, et simulator (vergl. dazu
nunker), aber auch monkende weder, acer nubilus, monkende
zolen £i. smuykende ebenda. vergl. munkeln 3.
MUNKENTRUNKIG, adj. heimlich, verdrossen trinkend ? andere
. lassen das leuthschewig leben, desz munkentrunkigen Momi
'ahren, begeben sich auf die music, lernen fa, la, sol, mi,
°e singen. Phil, Lugd. 5, 281.
MUNKER, m. heuchler, verräter (vergl. dazu unter munken 2;
begriffliche berührung mit mucker 1, sp. 2614): sein auszspeher
ınd munker haben ander leut zu nachtheil — das sind nicht
arbare — hendel. MaTHEsIUS Sar. 38°.
MUNKICHT, adj. wie munk sp. 2695, dick und breit; in der
bairischen form munket: man musz alsdann das haubt auch
ein wenig nach gelegenheit erlengen, auf das der kopf nit
zu munket sech (aussehe). A. Dürer vier bücher von menschl.
proport. 02; mürrisch, finster, verdrieszlich: weisz aber nit,
warumben mir der munkete sternkuckerzwickel nit gantwortt
hat. SchHwABE lintenf. 5;
er lacht allein, ist frölich bsonder,
wenn ein schiff get mit leuten undter;
hat ein munketen eigen sin,
darumb. ist niemandt gern umb jn.
H, Sacus fastn. sp. 3,10, 259;
ın Kärnten mungget unfreundlich, mürrisch LEXER 193.
MUNKISCH, adj. wie munkicht:
kauf ein zwai alte pöse weib,
högret und puckleı sint von leib,
gerunzelt, ghrumpfen und ungschaffen,
muerret und munkisch gleich den affen.
H. Sacus fastn. sp. 2,73,96;
lasz faren dein munkische weisz. gedichte 4,3, 36°.
MUNNE, f. der fisch cyprinus aspius, raubalet, fraszalet, oder
:yprinus dobula, döbel: capito, squalus, munn, füren, mausesser
ZRISCHLIN nomencl. cap. 43 (in andern ausgaben munnen). es ist
das ahd. muneuua, munua, capedo GRAFF 2, 805; capito alnt
'. munua Germ. 9, 20 ; redo munewo Haupts zeitschr. 9, 392; und
lie sp. 2184. 2242 aufgeführten rheinischen fischnamen milbe,
mülbe und minne sind nur entstellungen der selbst dunkeln an-
geführten namensform.
MÜNSTER, n. m. kloster- oder stifiskirche, dom. das spällat.
nonasterium in dem sinne von kloster ist auch in die heimische
sprache der ahd. mönche herübergenommen worden, als monasteri,
munistri, mit dem gen. monastres, munistres, daf. monastre,
munistre in der st. Galler übersetzung der Benedictinerregel mehr-
"ach; ebenso altengl. monasterium, mynster; und noch im 14. jh.
monasterium, munster. voc. opt. 4, 38. es bezeichnete das ganze
einer klosteranlage, im gegensatz zu claustrum, dem abgesperrien,
und profanem besuche entzogenen raume; der name aber gieng
zunächst auf die kirche über, die von allen klosterräumen dem
zutrült der laien am meisten offen stand, und wendete sich mit
„orliebe auf die weitläufigen und prächtigen kirchen der gröszeren
reistlichen stifter und der bischöflichen kathedralen; so nordisch
nusteri, mustari, mysteri, @ femple VIGFUSSON 439"; engl.
minster; niederl. munster, ecclesia maior, ecclesia collegiata,
ecclesia cathedralis KıLıan ; mhd. daz münster, plur, diu münster:
hasilica , munster, monster Dıer. 69°; wan gar vil läut ver-
durben in der vorgenanten stat (Villach, bei einem erdbeben), und
jieln diu münster nider und diu häuser. MEGENBERG 109, 16;
ınd so dauert es nhd.: münster, herrlicher tempel, monasterium
JAALER 294‘; münster, femplum dominicum SCHOTTEL 1367;
nünster ist in einigen ländern annoch eine stiftskirche, basilica,
scclesia cathedralis, eine domkirche, als annoch zu Straszburg,
zu Basel u.a. m. Frisch 1,674°; es schlägt zwölf auf dem
nünster. Fr. MüLLER 2, 151; die vorderseite des münsters,
3, 349; nach alter weise als neutrum- (eine zeit) worin an diesem
orte ein bischöfliches münster erbauet , . wird (zu Osnabrück).
MöserR osn. gesch. 1, 265 ;
er pflegte, wenn er schweift im land,
so oft er wo ein münster fand,
wenns offen war, hineinzutreten,
wo nicht. doch auszerhalb zu beten. UHLAND ged. 414.