251 LASTBAUER — LASTEN
Verres ist ein lastbar esel, aber nicht ein reicher mann,
weil nur blosz zum säcke tragen, glück jhn hat genummen an.
LOGAU 2, 16,44;
sie schickt ihr lastbar vieh mit feigenkörben vor.
A. GRYPHIUS 1695 1,577;
dem trägen,
Jastbaren thiere gleich. WIELAND 9,79;
dasz zur gebreiteten Elis ich segele, wo mir der rosse
zwölf sind, säugende stuten und lastbare füllen der mäuler.
Odyssee 4, 636.
von gegenständen - Jastbare schiffe naves onerarige STIELER 1054;
von empfindungen: selbst die lastbarste duldsamkeit hat ihr
masz und ziel. WIELAND 29, 304.
2) lastbar, schwer, onerosus, gravis. KırRscHh cornuc,
LASTBAUER, m.: das ist historisch wichtig, dasz diese
lastbauern des römischen volkes, wie sie ihr grundeigenthum
verloren hatten, kein anderes .. erwerben konnten. NIEBUHR
3, $17, von den dediticH.
LASTBEERE, f. fragaria vesca. NEMNICH; das dritte ge-
schlecht der erdbeeren wirt zu teutsch lastbeern und haar-
beern genannt von wegen der weiszen, wollechtigen oder
haarechtigen bletter. TABERNAEMONT. 430,
LASTEN, verb. intransitiv und transitiv.
1) intransitiv als ein erst der neueren sprache angehöriges wort.
in mehrfuchem gebrauche.
a) absolut, eine last sein, bedeutende schwere haben: bücher
lasten sehr (haben viele last nach maszgebung ihrer masse).
ADELUNG; vorzugsweise der gewählten sprache eigen: das weib
ging mit langsamem schritt, denn der korb drückte sie aufs
haupt, und es war doch nicht der onvx der so lastete.
GÖTHE 15, 224 ;
was quält ihr euch und uns, auf jähem stege
nur schritt vor schritt den lästgen stein zu wälzen,
der rückwärts lastet, immer neu zu mühen? 2,16;
wie übers haupt schiffbrüchigem
die welle sich wälzt und lastet. 3,214;
bildlich: obs auf immer laste? dein joch, o Deutschland,
sinket dereinst. KıoPsTOcK 2,8 (von 1773);
euer lasten, euer streben,
ihr verhaszten, ist kein leben. GÖTHE 13, 294.
%) vorzüglich gern im part. präs. lastend:
o wärt ihr zu gräbern,
lastende felsen, geworden! KLOPSTOCK 6, 131;
Kain sah ich in riesengestalt, in riesengestalten
helden; die hatte Kain mit lastendem eisen gefesselt. 133;
aber es kehreie bald in die seel ihm wieder des leidens
fFurchtbare kälte, senket auf ihn den lastenden, starken,
eisernen arm. 2:
erde, dich, mit allen deinen bergen,
allem lastenden metall darin,
allen riesen drauf und allen zwergen, .
haucht er bald, wie flaum, vor sich dahin. BÜRGER 87);
bald klirrten die lastenden ketten
PyYrRKER Tunis. 8,151;
bildlich, von der zeit: in jenen lastenden jahren, .. wo weiter
keine andern federn kühn und stolz sich bewegen durften
ıls die auf helmen. J. PauL polit. fastenpred. 51:
lastende jahre lang troff ihm die wunde schon fort.
KLOPSTOCK 2, 143;
voll der rachsucht will er die hölle,
daur es auch lastende ewigkeiten, doch endlich vernichten.
3,74;
der blick ermüdet, der auf die wage schaut. )
wie säumts! wie viel der lastenden zeit entschleicht,
bevor im gleichgewicht die schalen
schweben, und endlich der weiser ausruht! 7,28;
schlängelt, ihr blitze
mit wüthendem eilen,
rastlos, die lastenden
nächte zu theilen! GÖöTHE 11,195;
von anderem: nach einer pause, lang und lastend .. sagte das
Fräulein, IMmmermann Münchh. 1,93:
leicht kann ich dir erzählen, welch ein übel
mit lastender gesellschaft uns verfolgt. GÖöTHE 9,38;
wozu noch länger tragen
des siechen lebens lastendes gewicht.
. SCHILLER zerstörung von Troja v. 110;
nein, niemand schalt sie — man verhüllte sich
in ein so lastend feierliches schweigen. Piccol, 2,2;
. ach, vom geschick war
noth ihm selber bestimmt, doch mir stets lastender jammer,
seinethalb, des so lang abwesenden. Odyss. 4, 108;
völlig gebrochen ihm war das herz vor lastender wehmuth.
PYRKER Tunis. 7,444,
LASTEN — LASTENTRAGEN 252
c) selten lasten mit persönlichem dativ, einem höchst drückend
ein: ihm lastete schon lang dieser unthätige traum künftiger
haten. Dya Na Sore 3,8;
Meph. von hier aus — Faust, das verfluchte hier!
das eben leidig lastet mir. GÖTHE 41, 306.
d) häufiger in verbindung mit auf und dativ; in ganz eigent-
icher bedeutung: er zeigte mir sorgfältig die spuren obge-
lachten gesteins, welches nicht leicht zu finden ist, weil
lie gebäude des schloszbergs darauf lasten. GÖTHE 31,268;
gewöhnlich in freierem sinne: sie declamirte nicht übel, und
vollte immer declamiren ; allein man merkte bald, dasz es nur
ine wortdeclamation war, die auf einzelnen stellen lastete,
ınd die empfindung des ganzen nicht ausdrückte. GöTuE
8,169; alles diesz wäre zu tragen und fortzuführen gewesen,
hätte nicht das was Herder mir auferlegt, unendlich auf mir
zelastet. 26,8; überdiesz lastete noch das vehmgericht auf
@inem groszen theile des vaterlands. 125; auf diesem (dem
ziedern volke) . , lasteten die unwissenheit und der aberglaube,
lie stützen der alten kirche, ınit doppeltem gewicht. WACKER-
NAGEL gesch. d. d. lilt, s. 385; mit über: nach dieser explosion
ıthmeten alle frei auf und fühlten sich von dem zauber er-
öset, der über ihnen gelastet zu haben schien. IMMERMANN
Tünchh. 1,37.
e) mit auf und accusativ- was hat der bauer . . für einen
ı1auptanlasz, den besitz des edelmannes für weniger gegründet
ınzusehen, als den seinigen? nur den, dasz jener nicht be-
astet ist, und auf ihn lastet. GörnE 20, 146; ich mag durch
wiederholung auf diesen punct nicht lasten. an Zelter 799.
2) transitives lasten ist das mhd. lesten, als lust wohin legen,
elasten (LEXER wb. 1, 1890); mitteldeutsch: kumet zcu mir alle
li arbeidet und gelestet sit, und ich irquicken uch. Matth.
11,28 bei Haupt 9,271; was aber im niederrheinischen des 15. jh.
such als lasten erscheint: exonerare entlasten Dier. 217° ; sarci-
nare lasten 512° (gemma gemm.); das wort ist in den zusammen-
selzungen belasten, entlasten, überlasten üblich, als einfaches
selten: was richtet ein bluttgieriger fürst anders aus, als das
er die strafe des himmels auf sich lastet? BurtscHky Patm,
380; in der gehobenen sprache seit der 2, hälfte des vorigen jahr-
zunderts, im sinne von drücken, beschweren:
die blumenkette, die du anlegst,
klirret nicht, aber umringelt fester,
als jene, die den bleichen gefangenen
im thurme }lastet. KLıopPsrocK 7,34;
hast jene ketten nicht gesehn, die ehrnen? ..
sie sollen dir die glieder lasten. GÖTHE 40,39:
setze mich, wo weit in erstarrten feldern
keinen baum anathmet die sommerfrischung,
wo die welt mit nebelgedüft ein harter
Jupiter lastet, Voss Horaz od. 1,22, 20 :
quod latus mundi nebulae malusque
Juppiter urget;
lu zauderst? wie? lasten deine wünsche dich schon? ist dir
lei wollen, dein vorsatz eine bürde? GÖöTHnE 42, 432;
liegen will ich ihn dann, dann will ich, rächer, vor dir ihn
liegen sehn, wie ihn lasten dein zorn, und unnennbare qualen.
KLoPsTocK 3,241 (Mess. 5,25,
wie ihn dein grimm und ewige nacht drückt. frühere ausg.):
komm, wir harren dein, uns lasten der süszen erwartung
'reud und unruh. 6, 186 ;
allein, o ihr, die noch nicht der schlummer lastete,
was warft ihr so schnell die lanzen weg? 8,203;
uns lastet schon genung des elends! 9,301;
m sinne von belasten :
hier starr ich,
last ich die höll, ein todtengeripp! 6,44;
und Gloster da, der feind der bürgerschaft,
der immer dringt auf krieg und nie auf frieden,
mit steuern eure freien beutel lastend.
Shakesp. Heinrich VI 1,1,3:
o’ercharching your free purses with large fines.
LASTENFREI, adj. frei von lasten, dauernden verpflichtungen ?
in lastenfreies grundstück,
LASTENHEFT, mn. heft über die lasten, verpflichtungen, die
ıuf einer person oder einem grundstücke ruhen.
LASTENMESSER, m. barometer* aus mangel des politischen
astenmessers, welcher das glück gehabt hat den beifall ihrer
ıoheit zu erhalten, läszt sich dermalen nicht genau bestim-
men, wie lange Scheschian unter Isfandiars regierung noch
hätte schmachten können. WIELAND 7, 101.
LASTENTRAGEN, n.-
ich gebe mich für einen elenden,
der seine eltern nährt mit lastentragen. ScCHILLER Turand. 1,1.
7
U!
Mu
ledar
und
fena
im
letzı
im
agek
WW
lası
obp
beg)
wer
Far
tes’
art
las
1,1
rec.
has
AI
2
getk
nütf
spri
d. ©
sch
sin
der
zu
aus:
ode!
müs
and
eine
Ma-
alkı
das
last
im.
sin
si 4
last
Kr:
WU
une
Jhım
chir
4
crin
rep
prä:
und
ohor