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einleitung
Frauenfeld
S64,
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einzig 1768,
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3. Leipzig
-1798,
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I ist nach früherer anordnung der eilfle, jetzt, wo wir 1 und
J. in der schrift scheiden, der zwölfte buchstabe unseres alphabets,
und ein laut der mit r und den nasalen m und n zusammen
die gruppe der flüssigen (semivocales) bildet. es ist die jüngere
modification des v-lautes, weshalb wir schen, dasz ihm in den
urverwandten sprachen theils, und zwar in der europäischen gruppe
derselben, ein 1, theils, in den asiatıschen ghedern, die hier den
ältern laut bewahrten, vielfach ein r entspricht (sanskr. ru leuchten,
griech. Aevxös, augpıkvxn , lat. lux, luceo, goth. Kuhab, nhd
liecht licht; sanskr. sara, griech. &As, lat. sal, goth. salt, ahd
mhd. nhd. salz, u. a.). seine hauptsächliche stellung ist folgende.
4) das deutsche } steht anlautend, inlautend und auslautend.
da es sich leicht an andere consonanten anschlieszt, finden wir es
in einer reihe anlautender verbindungen, pl, pfl, bl, fi (ahd. und
mhd. auch vl), schl (ahd. und mhd. sl), kl, gl. ursprünglich
besasz das hochdeutsche auch, wie das goth., niederdeutsche und
nordische, ein anlautendes hl (einem urverwandten kl, kr ent-
sprechend: ahd. hlinen lehnen griech. xAdveı, lat. in-climare,
ahd. hiumunt leumund mit griech. xAveıw, altlat. cluere, sanskr.
eru hören zusammenhängend), das sich jedoch seit dem 9. jahrh.
in einfaches 1 umsetzt; so dasz ahd. hlahhan seit dieser “zeit zU
Jahhan, lachen, hladan zw ladan, laden, hleip brof zu leip,
leib, hlütar zw lütar, lüter, lauter, hlosen horchen zu losen
u. s. w. werden. wesentlich durch den verlust dieses anlautenden
h sind wörter in gleiche form gekommen, die nicht die mindeste
verwandtschaft haben. so füllen uns laden (onerare) und laden
(invitare), leib (panis) und leib (corpus), leiter (scala) und leiter
(dux) dem laute nach zusammen, während sich ahd. hladan und
Jadön, hleip und lip, hleitara und leitari sehr deutlich unter-
scheiden.
2) die hauptsächlichsten in- und auslautenden verbindungen des
| sind Im; lb, Ip, If; ld, 1t, 1z, Is, Isch; Ig, Ik, Ich; rl. das
mhd. hatte auch ein inlautendes Iw, welches noch in ältern nhd,
quellen fortdauert: ain pfilwelin KEISERSBERG bilg. 163°; pfulwer
Fıscyart Garg. bei KEHREIN gramm. 1, $ 166. die neuere schrift-
sprache kennt diese verbindung, auszer in eigennamen wie Calw,
nicht mehr, da sie in solchen fällen das w entweder weygeworfen
oder zu b verhärtet hat, vgl. nhd. falb und fahl mit mhd. val
gen. valwes, nhd. gelb und mundartlich gel mit mhd. gel, gen,
gelwes, nhd. schwalbe mit mhd. swalwe u. a. (s. auch theil 1
sp. 1054). — Das bis ins 17. jh. fortdauernde‘ Ih in enpfelhen,
befelhen, befalh u. a. (KEHREIN G. 4. 0. 1, 8353) ist uns jetzt
zu hl mit stummem h geworden (empfehlen u. a.).
3) die verdoppelung des 1, im gothischen auf wenige wörter
beschränkt, hat im luufe der zeit sehr zugenommen, so dasz ahd,
und mhd. 1 nach kurzen vocalen schon häufig ist. doch ver-
einfacht es sich im auslaute wieder, wie noch heute im nieder-
ländischen : | ahd. fallan fallen, stallä ställe, aber fal der fall,
stal; mhd. alles, snelles, aber al, snel. auch inlautend pflegt
die gemination, sobald ein consonant folgt, vereinfacht zu werden
(mhd. gellen vergällen, praet. galte). in der wilden schreibung
der übergangszeit vom mhd. zum nhd. ist 11 willkürlich, auch nach
längen, selbst anlautend gesetzt (belege gibt WEINnOLD alem. gramm
s. 163); heute pflegen wir, olıne rücksicht auf historische begrün-
dung der gemination, das } im in- und auslaute nach kurzem
stammvocale doppelt zu schreiben (alles, 'all, schnelles, "schnell).
vor unmittelbar folgendem consonanten aber genügt einfaches |
(bald, felge, halten), und nur in der flexion, wo der stamm
vor dem zusammenstoszen mit einem andern mäitlaute 11 zeigte,
yleibt diesz, "abweichend vom ahd. und mhd.'gebrauche ‚erhalten
_-
L.
schallte, wollte, wegen schallen, wollen). in zusammen-
etzungen können nach unserer landläufigen orthographie sogar
Irei 1 auf einunder folgen, denn dieselbe scheut selbst so *unbarm-
kerzige schreibungen” (vgl. theil 1, sp. .xı) wie schnelllauf, stall-
icht nicht.
4) assimäilation eines nebenstehenden consonanten ist mehrfach,
a) am häufigsten, und vielfach schon im ahd., erwächst aus Yj
lie gemination 11, vgl. nlıd. hölle, wille, hülle mi goth. halja,
ilja, hulja; sie zeigt sich namentlich bei den auf 1 endigenden
tämmen der ersten schwachen conjugation und der schwachen
leclination, doch nicht ohne ausnahme, vgl. gofh. sulja mit ahd.
‚ola, mhd. sol, nhd. sohle. nach langem vocale unterbleibt in
“olge allgemeinen gesetzes diese angleichung; wenn im nhd. lunger
‚ocal aus älterem kurzen sich ergibt, vereinfacht sich auch frühere
gemination, und es erscheint wol das dehnungszeichen, vgl. nhd.
wähle mit goth. valja, ahd. wellu; hehlen mit ahd. helian,
hellan; quälen mit ahd. queljan, quellan, quellen u. a.
b) andere assimilationen bleiben gewöhnlich im bereich der
mundarten, so wenn 11 aus Ich erwächst im tirol. weller, kärntn.
wölla welcher ; tirol. söller, kärntn. sölla, schles. siller solcher ;
der aus 1b in dem mülteldeutsch weit verbreiteten sell, seller für
zelb, selber, endlich aus 1d und lt, wenn durch die meisten mittel-
Jeutschen mundarten ball für bald, spallen für spalten, aller
%r alter u. ähnl., wenn auch nicht streng durchgeführt, läuft ;
senneberg.-fränkisch wall und neuer wält wald, plur. weller ;
zält, flectiert kaller, compar. käller, superl. källst wu. dhnl.
Fromm. 2,47); auch niederdeutsch hört man öller alter, öllern
lie eltern (DAnneıL 149°), hildesheimisch mellen melden, gollen
und gullen golden, dullen dulden u.a. (Fromm, 2, 194). — Die
schriftspruche hat 11 aus In entwickelt in elle (mhd, eline, elne,
Jen und auch schon. elle. LEXER 1,541): noch MAALER hat eln,
gl. theil 3, sp. 414.
c) seltener trült angleichung des vorausgehenden consonanlen ein,
vie in ahd. guollih für guotlih, wällih, wällihi fürzwätlih,
wätlihi, mhd. eigellich statt eigenlich, küllinc verwandter statt
künnelinc; im 15. jh. begegnet wegellin, weglin für wegenlin,
woraus nhd. wäglein erwächst; jetzt haben wir noch zwilling aus
hd. zwineling, und, bereits im mhd., spille aus ahd, spinala.
5) vom tausch des } mit andern consonanten ist vorzugsweise
a) der mit dem nächstverwandien T zu erwähnen. } für t
teht, abgesehen von zahlreichen mundartlichen beispielen, abgesehen
rner von der neigung der kindersprache für x 1 zu gebrauchen
vgl. dazu schon Pıur. qu. rom. 54. QuIintiL, 1,11, 5), in der
chrifisprache in pflaume aus lat. prunum, vgl. holländ. pruim;
ölpel aus mhd. dörpel, dörper ; pilgrim und pilger, schon #tal.
‚ellegrino , lat. peregrinus; maulbeere, schon. im 12. jh. mül-
jere, früher mürperi, mörperi aus lat. Morum ; früher galt auch
las noch jetzt- oft gehörte halbier, balbieren (theil 1, sp. 1080)
'n der schriftsprache. bei den meisten der angeführten beispiele
larf die schew vor zwei nahe auf einander folgenden vr in dem-
selben worte als grund des tausches gelten. mehrfach schwanken
lie endungen -el und -er, vgl. hadel und hader. (lumpen) ;
körpel und körper; martel und marter; und neben marmor
£cht marmelstein. - tändeln heiszt österr. tandern (Hörer 3,211),
vie ahd. tantarön, tändelei früher tanderey (AVENTINUS), mhd.
enterie. eine anzahl verben werden in gleichem sinne mit -eln
ınd -ern abgeleitet, im alemannischen ist hudeln und hudern,
schnadeln und schnadern, täppelen und täpperen, wihelen und
wihern u. a. von einer bedeutung (WEINHOLD al. gramm. Ss. 219).
manchmal hat der: eine. dialekt. die ableitung. mit -el, der andere