56
welt
rum
iche
SER
BEe-
"lich
zam
EINE
„36.
saliv,
‚nme
der
iebe,
;eele
ich
«detea
yer-
ryor-
339
mhd.
das
Jer-
der
loh,
nzeit-
990;
:1eht,
der
dem
oh
4% des
2) 65.
\then
. die
‚hrem
, 344.
ıbener
l der
20M-
* vor-
;zerer
auf-
‚Oriefe
he.
füchse
+
TI
gern
357 LAUSCHNETZ — LÄUSEKRAUT
sie (die wichtelmännchen) tragen rothmäntelchen, lang und
bauschig,
Jie miene ist ehrlich, doch bang und lauschig.
U. Urne 18,103;
gern zuhörend: wie war das ganze volk (im Elsasz) so herzig.
so kerndeutsch, und all die hübschen mädchen so keck und
lauschig und gescheidt, ganz die schöne Schwarzwälderart,
nur lebhafter und gesprächiger. Fr. v. Lönzer, didaskalia vom
26. april 1871.
2) von versteckten und traulichen plätzen (vergl. lauschen 4),
doch in diesem sinne erst ein junges wort: ein garten mit lau-
schigen ruheplätzen; eine rasenbank auf einer lauschigen
lichtung im walde.
LAUSCHNETZ, n. was lauschgarn. JAcoBsson’ 2, 571°.
LAUSCHUNG, f. aucupalio. STEINBACH 1, 990,
LAUSCHUNGSHÜÖHLE, f.:
aus ihrer lauschungshöhle kommt Erinnys. SToLBERG 13, 31.
LAUSCHWACHE, f. militärisch, wache zum lauschen auf den
feind (vergl. lauscherposten): die nacht verlief für uns sehr
rubig, wir wurden durch feindliche patrouillen nicht incom-
modirt, was wir beklagten, weil wir den wunsch hegten, den
vorposten einige gefangene von dieser lauschwache zu über-
bringen. aus einem feldpostbrief im Gieszener anz. v. 20. nov. 1870,
LAUSDINTENFASZ, n. schelte für ein schäbiges, lumpiges
dintenfasz (vyl. unter Jaus 1): das lausdintenfasz da, hätt mirs
fast übern leib gegossen. Fr. MÖLLER 2, 38.
LÄUSEBALG, m. balg einer laus; als schimpfwort für eine
nichtswerte person? mit menschengeboten drewen und schrecken
Lyrannen, die nichts denn eitel wasserblasen und todte leuse-
belge sind. LuTHER 5, 323°; was sind nu dagegen, die mich
lestern und fluchen, denn eitel nisse und leusebelge. 364°.
LÄUSEFANG, m.: auch gut, hat der bauer gesagt, da hatt
ar einen floh gefangen; er war aber auf den läusefang aus
SıMROCK Sprichw. s. 136.
LÄUSEFISCH, m. clupea alosa, leusefisch, lausfisch NEMNI1CH
2,1069; die alsen oder läuse-fische. HoHBErRG 3,2, 301‘; der
alse oder alusa oder lausefisch, der fast dem hering gleich
ist, hat an dem geleute eine besondere lust. CoLERus Aaus-
buch 503. der name ist wol nur eine verstümmelung des lat
glosa und alausa.
LÄUSEFREUND, m. diese tügen und halten nicht bei
einem, sind nur leusefreunde , welche in der noth weichen,
wie die leuse von dem sterbenden. MarTues. Syrach 1,30°; was
aber Judas gesellen und leusefreund und topfbrüder, und
ıngehorsame kinder sein. fastenprediglen 138°.
LAUSEGOLD, n. lumpiges gold (vgl. unter laus 1):
da (im Erzgebirg) gibts nur silbererz und kobaltkuchen,
und eiwas lausegold. M, CLaupDius Üheinweinlied.
LÄUSEGRAS, n. sperqulu arvensis, knöterich. NEMNICH 4, 1338.
LÄUSEHARKEN, m. derbe benennung eines kammes? ich
musz sehen, wie ich etwan wieder zu einem läuseharken
komme, ScHocH stud. leb. E4.
LÄUSEHOLZ, n. rhamnus frangula, lausbaum.
LÄUSEKAFERCHEN, n. dermestes pedicularis, eine klein-
käferart.
LAUSEKAMM , LAUSEKAMM, LAUSKAMM, m. kamm zur
beseitigung von kopfläusen.
LÄUSEKÖNIG, m. phulangium cancroides, skorpionspinne.
hücherskorpion. NEMNICH 4, 927, .
LAUSEKÖRNER, n. plur. menispermum cocculus, fischkörner,
und iris foetidissima, wanzenkraut, beides gegen läuse angewendet
LÄUSEKRANKHEIT, f. pei0ia0s:
und der König von Spania
starb an der läuszkrankheit alda.
FıscHaArRT dicht, 2,139, 178 Kurz
wie üble doch Herodes frei
30 übermäszig tyraunei.
der spanisch könig unverdrossen
hat auch viel christen blut vergossen.,
darumb strafte sie billich gott
mit solcher läuszkrankheit zum spott. 140. 204.
vgl. läusesucht.
LÄUSEKRAUT, n. name von verschiedenen pflanzen: 1) von
pedicularis ; braunes läusekraut, gedicularis palustris, braune,
rodel: leuszkruut oder rodel. Bock krdulerb. 200; 2) delphi-
nium staphisagria, läusesamen ; 3) duphne laureolu und mezereum,
seidelbast , kellerhals: seidelbast oder läuszkraut, mezereon.
Bock krduterb. 751; 4) helleborus foetidus, stinkende nieszwurz ;
5) rhinantus eriste aulli. hahnenkanım . gelber rodel: 6) ledum
LAUSEMARKT — LAUSEN 358
yalustre, sumpfporsch, hartheiıde; 7) Iycopodium selago, tangel-
n00s, hexenkraut; 8) stachys silvatica, waldnessel.
LAUSEMARKT, m. ein absonderlicher platz, da die Russen
hei gutem welter unter dem bloszen himmel sitzen, sich bal-
‘“iren und die haar abschneiden lassen. dieser markt, welchen
sie den lausemarkt nennen, lieget so dick voller haur, dasz
ınan darüber als auf polstern gehet. pers. reisebeschr. 3,1
niederl. verzeichnet KıLıan luysınerckt im sinne von trödelmarkt.
markt für alte sache.
LAUSEMÖRDER, m. name der pflanze sabadilla, läusesamen.
Nemnien; bet Frurscu läusemörder, delphinium platani folio, sta-
phisagria 1, 586°.
LAUSEN, verb. läuse suchen; in eigentlicher und übertragener
bedeutung.
1) eigentlich; man sagte einem lausen: oben hin wie man
eim grindigen luszt. S. Frank sprichw. 2,59; ungelärlich oben
hin, wie man den grindigen (plur.) lauszt. Garg., titel;
sie luset mir so schon im har.
MurRner geuchmat plij°;
der dem pfluge vor entlief . .
wird nun wieder müssen hin
wo die krae dem schweine lauste, LocAU 2,246;
aber auch, wie jetzt einzig, einen lausen: (hund und katze) die
auch wider ihre angeborne art und natur mit einander spie-
leten, sich leckten und lauseten. Kırcyuor wendunm. (1603)
7,109; er solle sich einmal an ihre seite hinstrecken und dep
kopf auf ihren schosz legen, sie wolle ihn lausen. KıcHEn-
vorFF Lucanor 170;
endlich mein vater mich ansahe,
wie ich der mutter in armen lage,
wie sie mir in den federn mauset,
aus mütlterlicher lieb mich lauset,
froschmdus. AaT* (2,2, 7);
einem den kopf lausen; die kleider lausen:
im sommer untern zeunen hausest (du bettler),
im schatten deine kleider lausest. H. SAcus 1,4,2‘;
in den allgemeineren sinn ungeziefer suchen übergehend: hundt
'ausen einander die flöh ab. LEHMANN 186.
2) übertragen, in maniyfachen wendungen.
a) einem und einen lausen, auf derbe art beikommen, einen
heim kopfe nehmen: mein herr war ein geschwinder kopf und
sahe wol, wie man mir lausen ımuste, Simpl. 1,123 Kurz; ich
sahe mit herzlichem Iust zu, wie diese den bauren und
hernach einander selbst lauseten, dasz sie im ganzen lande
lominirten und alles ihr war, was ihnen unter die hünde kam.
4, 166; {in einem wortspiele: einer sagte von einem strengen
nNann, man müsse jhm so sehr flehen: darauf sagt ein an-
derer: ich wolte jhm lieber lauszen, ZıinKkerer apophih, 2,63:
ich wil dir deinen kopf zerzusen . .
und anders dann frow Venus lusen (die bäuerin zu ihrem ver:
lieblen manne).
P. GENGENBACH gouchmaltt 1203:
her her es müsz sein wil dir lausn. ScumeLzıL David 22;
die herren zogen wider heim, inen fieng an zu grausen,
do sprachen die pauren: den herrn wellen wir lausen,
sie kamen zusamen und fiengen an zu schiesen,
desz wardt die herren ser übel verdriesen.
Zimm. clhron, 2,561, 14;
weil ich nun wuste, wie man diesen gott (einen verrückten
der sich einbildet Jupiter zu sein) lausen muste, wann man ihn
recht stimmen wollte. Simpl. 2,23 Kurz, da werfen sie ihm
2inen buben nieder, da er sich nichts weniger versieht. wird
sic aber schon wieder dafür lausen! GöruEe 8, 6; nun komme
mir der erste beste hund aus der stadt, ich will ihn lausen.
breit tret ich das vieh. J. PauL flegelj. 1,81;
(wir) wollten sie zausen!
wollten sie lausen! GöTHE 13, 16;
hab in Italia die pfalten gelaust
und manche republik gezaust. 63;
hab aber auch die kunst verstanden,
auszuposaunen in allen landen,
ohne just die backen aufzupausen,
wie ich thät meinen Telemach lausen,
dusz in ihm werde dargestellt
das muster aller künftgen welt. 57, 258,
b) einem den kopf, den grind lausen: ach wär ich dein
beichtvater, ich wolt dir den kopf wacker lausen; du solsf
dein lebtag an mich gedenken. AueLE gerichtsh, (1665) 164;
er würde jhn zausen
und den grind lausen. pedant. schulfuchs 11;
einem den pelz, die kappe, den golter (decke) lausen: sind fro,
das ich jren pelz so rein gelauset habe. LuTuErR 5,79"; er
ınusz einmal konunen und uns den pelz lausen. tischr. 424°:
0 *