15 LÄCHELMIENE — LÄCHELN
freudenernte ganz allein gar nichts zu haben, und doch noch,
bei dem zentner-ach in der brust, mit einem leichten lächel-
gesicht dazustehen. J. PauL Katzenbergers‘ badereise 2, 68,
v ACHELMIENE, f.-
kennt, sagte sie mit schlauen lächelmienen,
kennt ihr auch wohl das ringlein von Aliuen?
BÜRGER 110*
ÄCHELMUND, m. ;
die lamien sinds, lustfeine dirnen,
mit lächelmund und frechen stirnen,
wie sie dem satyrvolk behagen. GörTayE 41, 123.
i\ CHELN, vwerb. subridere. ahd. nicht bezeugt, mhd. lecheln
mit aem nebensinne des tückischen (vgl. mhd. wb. 1, 923°, während
das dazu gehörige substantiv lechelere diesen nebensinn nicht hat):
seit dem 16. jahrh. oft belegt, immer als wort der schrifisprache,
während die mundarten für den begriff eine reihe anderer wörter
verwenden. früher auch ohne umlaut lacheln: er blickte mich
halb lachelend an. pers. rosenth, 6, 1; gewöhnlich aber ist die um-
gelautete form: subridere lecheln Dıer. 561”; lächlen, smöllelen
subridere, das lächlen subrisio MAALER 260°. — lächeln wird
gebraucht
1) intransitiv, im eigentlichen sınne von menschen: ein narr
{achet uber laut, ein weiser lechelt ein wenig. Sir. 21, 29; etwan
ein jar darnach gieng der doctor ungeferd für die fraw, grüszt
sy und lechlet. Wıckram rollw. 17, 11 Kurz; die landpfleger
sahen einander an und lächleten zusammen. Frev garteng. 43°;
die ganze gesellschaft lächelte und er muszte mit lächeln, als
er es gewahr ward, wie dieses absichtslose wort so artig paszte.
GÖöTHE 15, 270;
Jaszt uns den hofmann Damis fragen:
wer ist der gröszte mann?
er bückt sich lächelnd; das will sagen:
wer lächeln und sich bücken kann. Lessing 1,54;
Lisette schweigt und lächelt,
wie eine dame thut, die sich gelassen fächelt.
ZAcHARIÄ schnupfl. 2,57;
rückwärts gebeugt dann trank er, und lächelte. Voss 1,65;
‚ächelnd erwiederte drauf die alte verständige hausfrau, 83;
dieses ist der opferpriester,
und er wetzet seine messer,
wetzt sie lächelnd. H. HEIne 18, 87.
der infinitiv häufig in substantiver verwendung: das lächeln eines
unschuldigen kindes; Charlotte .. konnte sich eines lächelns
nicht enthalten. GöTHE 17,40;
sprich, herz — was wär an ihr, das dir gefiel?
nichts! wenig! selbst ihr lächeln, wär es nichts
als sanfte schöne zuckung ihrer muskeln; ...
nein; selbst ihr lächeln nicht! LEssınG 2,333;
allmacht war sein lächeln, schuf um zu wonne das elend!
, KLOPSTOCK 6,20.
es heiszt freundlich, froh, heiter, liebreich, sanft, schalkhaft,
verstohlen, schüchtern, auch boshaft, bitter, höhnisch, spöttisch,
gezwungen lächeln: hier entzückte ein ernstes gesicht wie deı
göttin der jagd, dort ein lächeln wie der Venus. GESZNER
(1789) 2,11; mein vater .. sasz liebreich lächelnd am thor.
SCHILLER rdub. 2,2; mit dem himmlischen, bescheidnen, heitern
lächeln, das man an ihr zu sehen gewohnt war. GÖTHE
20, 181; mit einem allerliebsten, beinahe schalkhaften lächeln.
23, 173; das feine lächeln verliesz ihren mund. 174;
mit bitterm lächeln hebt er die verwelkte hand.
WuIszgE trauersp. 1,106;
jezt, da sie alies durchwühlet,
neigte das blühende mädchen sich hold, und lächelte schalk-
haft. Voss 1,38;
nicht ihres lächelns holder zauber wars, . .
was mich ergriff, Sc8iLLER 502° (braut von Messina).
lächeln als allgemeines zeichen des frohsinns, der traurigkeit. dem
kummer entgegengesetzt +
trauter jüngling, lächle wieder (sei wieder froh)! GOotrTER 1, 14.
2) gesichtstheile, an denen sich das lächeln zeigt, werden gern,
namentlich in poetischer rede, als subject zum verbum gestellt,
es heiszt der mund lächelt, die lippen, die augen lächeln: (die
nymphe) zog den becher zurück, nach dem seine (des Bacchus)
lächelnden lippen sich sehnten. GESZNER (1789) 3, 48; dein
blaues auge, wenn es mir lächelnd winkt. 55; ihr braunes
auge lächelte schüchtern um sie her. 2,12; ;
dein.mund kan lächeln. wenn die zähne knirschen.
Lessing 2, 505;
nicht gebieten werd ich dem sänger, spricht
der herrscher mit lächelndem munde, SCHILLER 96”;
ihr antliz :
lächelte, hold verschämt, wie ein frühlingsmorgen erröthend.
Voss 1,24.
LÄCHELN 16
3) lächeln, übertragen, von dem strahlen der sonne oder des
ummels, von der in furbenglanze prangenden natur: lieblich
‚ächelt izt die sonn“ durch die dünnbenebelte luft. GESZNER
‘1789) 3, 29; von bär- on und vom weinstock lächelt des jahres
jegen, ders. ;
endlich fallen die nebel: die sonne sieget, und lächelt
über die weiszbereiften gelilde mit völligem glanze.
. ZACHARIK Layeszeiten s. 18;
im rosenschleier lächelt die sonne noch
von schneegebirgen freundlich ins quellenthal.
STOLBERG ged. (1779) 128;
nur deinen pilgern lächelt die sonne nicht. das.;
es lächelt der see, er ladet zum bade. ScHiLLER Tell 1,1;
in einem bilde:
der himmel lächelt selbst noch durch des grabes nacht,
in deinem angesicht. WuılszeE trauersp. 2,235.
4) auch abstracten begriffen wird lächeln beigelegt? unschuld
lächelt sanft auf ihren wangen, voll anmuth ist jede geberde.
GESZNER; auch du Gleim! wenn du die lächelnden empfin-
lungen unsers herzens singst. ders. 2 (1789) 2, 280;
Venus benickte den listigen plan mit lächelndem beifall.
BÜRGER 246°;
ich wein aus wuth; aus wuth, die thränen liebt,
bis sie befriedigt höhnisch lächeln kann. LeEssincG 2, 509.
5) die ursache des lächelns wird in der höheren sprache öfter
lurch einen genitiv ausgedrückt (während die sprache des gemeinen
'ebens dafür die praep. über mit acc. braucht, s. unten 8, €):
sie lächeln der grille? WIELAND 5,68 (n. Amadis 14,10);
du lächelst des phantasten? GoTTErR. 1,244;
weil ihr mich nicht wollt merken lassen, dasz
ihr meiner einfalt lächelt. LESSING 2,265;
vater und mutter ;
freuten und wunderten sich, und lächelten seiner erzählung.
Voss 1, 60.
6) mit dativ einem lächeln, einem durch lächeln freude, gewogen-
reit, beifall, ermunterung ausdrücken: willst du unser feind
sein, und wir sollen dir lächeln? Görnge 8, 67;. dann sah er
{nnelis augen, wie sie auf ihm hafteten und wie es ihm lächelte.
I. GotTTHELF kdserei (1850) 278: ,
noch alınen sie den teufel nicht, dem sie
so liebevoll gelächelt. ScHILLER Carlos 4,19;
allein will ich mir betten, allein! ; ,
dem tode lächeln, segnen das verderben
und sterben. Bo in Voss musenalm. 1792 s, 120;
da lächelst du dem gott der winde,
und folgsam gleich Cytherens kinde ,
hemmt er den nard. Ss. 176:
auch ironisch? ®
und Rubens lächelte dem affen (der ihm nachahmte) ;
das äffchen nahms für beilall auf. , GLEIM 3,300; ;
von abstracten (vyl. oben 4): mir will das’ glück: nicht Tächeln;
dir lächeln ruhm und sieg: von hoher lust entglommen,
ruft dir das ganze volk den lauten beifall zu,
« WuIlszE {rauersp. 1,16;
wie dem, der glücklich ist, die ganze schöpfung lächelt.
WIELAND 17,159 (Idris 3, 11) -
will die gegenwart genung
meinem trüben sinn nicht lächeln,
0 so komm, mich anzulächeln-
beszrer zeit erinnerung! BoLe dei WEINHOLD. 373;
lann auch mit einem dativ der sache, in gleichem sinne?‘
o, blicke mild herab!
0, lächle dem vertrag, der sie zusammengab! GOoTTER 2,338;
Sophia (dıe Weisheit) lächelt diesen worten.‘ SCHILLER 16°;
{wenn Mieding) dem ausgang lächelnd, rings umgeben sasz.
GÖTHE 13,138. ©
7) transitives lächeln, durch lächeln äuszern, eigentlich und in
übertragenem sinne (no. 4):
sie lächelten liebe. KLıoPstocK 5,367;
aber der richter lächelt ihm gnade. 6,20;
(sie) lächelte dank bei den wünschen.‘ Voss 1,170;
vergebens lächelt ihr im angenehmen garten’
die blühende natur zufriedenheit und ruh,
ZacHaARıX verwandl, 4,6:
ar lächelt spott auf sie. 3,100;
. sie lächeln bittern hohn
auf unsrer majestät entheiligte ruinen. GoTTER 2,436;
‚erachtung. lächelt sein gesicht. LEnAu Faust 55;
wohl schauen dich die geisterschaaren,
arbarmen lächeln deinem leid. „neue qed. 36;
17
auch mit 2
ferner durch
lächeln, Kı
die schmer"
(räduber 2, 2)
preis dic
dich nick
lächle m
8) lächelı
a) auf,
lächle (:
6) dure!
in deiner s
c) in, m
mit seiner
hin. GEszNn:
1, 225; (der
2,159; widr
lächelt. 134.
d) mit:
selbst. KıInı
nicht mit d
nicht misfa
S. HIRZELS
e) über
manchmal
über jenes
GörTHE 17, 3
f) zu: 7
9) lächel
ich der pt
leben 16.
LÄCHEI
wan ich
and Aaı
LÄCHEI
in liebli
erhube x
als blu
LACHEL
kichere
weinerli
LÄCHEL
lächeln?
ach, tau
eh diese
von seli:
wenn er
LÄCHEL
war die nı
den mund.
familienblätt
LACHEN
praet. hlöh:
altnord. he
noch in ei
eine form ı
loeg nicht ı
praet. gelacl
schwed. le,
neben der sı
praet, lache
und lachte
praet. hlaka-
starke forme
Das über
bezüge zu
YI