LORBEERHAUPT — LORBEERREICH
ich halte mich am liebsten auf der insel
der poesie in lorbeerhainen auf. GörtHE 9,107;
freudlos in der freuden fülle,
ungesellig und allein,
wandelte Kassandra stille
in Apollos lorbeerhain, ScHILLER Kassandra.
LORBEERHAUPT, nn. mit lorbeer geschmücktes haupt, hier
berggipfel
1149
wie einst
der goM in hyperborische waldungen
von Pythos lorbeerhaupt mit tonreich
hallendem schwanengespann einherfuhr. Voss 3, 171
LORBEERHOLZ, mn. holz des lorbeerbaums: versteinertes
orbeerholz, Daplnites NEMNICH.
LORBEERHÜGEL, m.-
wohin, wohin reiszt ungewohnte wuth
mich auf der ode kühnen fügeln,
fern von der leisen futh
am niedern Helikon und jenen lorbeerhügeln?
Uz 1, 43.
LORBEERKIRSCHE, f. prunus laurocerasus, kirschlorbeer ;
Frucht und baum heiszen so; prunus padus, moskowitische
jorbeerkirsche, prunus lusitanica die portugisische kleine lor-
beerkirsche, NEMNICH.
LORBEERKRAM, m, verächtlich für die zierde Apollos:
hoch leb und höher, als Apoll,
herr Bacchus und sein name!
denn was gewinnt der arme wohl
mit allem lorbeerkrame? BÜRGER 127,
LORBEERKRANZ, m. kranz von lorbeer; zeichen des siegers
und ruhnwollen weil ich weisz, dasz wenn ich zu ihm komme,
er allein mit mir sein will und alle lorberkränze vergiszt.
BETTINE briefe 1,24; grüne der lorbeerkranz des rulıms um
deine schläfe. Immermann Münchh. 4,52;
und mit wie vil lorbörcränzen
wird jhr haupt gecrönet sein! WECKHERLIN 352;
ich trug für manchen sieg
schon manchen lorbeerkranz. KFLEMING 201;
kein gönner liebt mein volk, kein prinz zieht, wie August,
der dichter lorbeercranz aus dem verachtungsstaube.
GÜNTHER 511;
ich sah der krafieenieS dramatischwilde hatze,
und manchen lorbeerkranz, zerzaust von ihrer tatze,
GOTTER 1, 304.
LORBEERKRAUT, rn. name des seidelbasts, daphne laureola,
des kellerhalses, daphne mezereum, und des epheus, hedera helix.
NEMNICH, .
LORBEERKRONE, f. krone von lorbeer geflochten :
ihr klagt, ihr habt vor euch noch einen schweren berge
zusteigen, bisz jhr kompt zu desz luftpferdts herherge,
und zu der ewigen gedechtinus güldnen thron,
uff dem bewaret ligt die edle lohrberkron.
ZinKGrREr bei Opıtz (1624) 162;
wo nur blosz die lorberkron
ist gelehrter arbeit lohn,
ist kein wunder, dasz poeten
stecken oft in etwas nöthen. Locau 3, 148,62;
vereine was auf thronen
der erdball staunend preist . ,
und beide lorbeerkronen (des kriegers und dichters)
wie Friederich und Kleist. MaTTH1ISSON ged. 27.
LORBEERKUCHEN, m. musiaceum: ein lorbeerkuchen,
den sie mustaceum , ein mostfladen, genennet. anm. weiszh.
'ustg. 587.
LORBEERLAUB, n.: darum trägt der po&t sein schönes
orbeerlaub. Brandt bericht vom leben Taubmanns s. 32;
deiner väter heldenschwerdt
wird mit lorbeerlaub umzogen., GÜNTHER 336,
LORBEERÖL, n.: diese beere (die lorbeeren) sind bitter
von geschmack, wohlriechend und führen ein öl bei sich,
so aus denenselben, wenn sie noch frisch sind, entweder
durch pressen oder durch kochen gebracht, und lorbeeröl,
oder insgemeine nur loröl genennet wird. öcon. lex. (1731) 1454;
gleiche tugend (gegen das fieber zu helfen) vermag auch das
lorböröl mit gebranntem wein gemischet. Sezız 66, ss. loröl.
LORBEERPFLANZE, f.:
ein blat von unserm (der noeten) kranze
der frischen lorberpflanze. LoGaAu 3, 101, 13.
LORBEERREICH, adj. :
genung! genung vor deinen ruhm!
genung mit blutigen geschäften!
trag helm und schild ins heiligthum,
und lasz es an die cedern heften!
auch groszmuth macht dem alter raum,
es blüht ja schon der mandelbaum
auf deinen lorbeerreichen haaren, GÜNTHER 134,
LORBEERREIS — LORBOHNE 1150
LORBEERREIS, n.-
ır (der menschenfreund) setzt das ganze jahr gewisse gelder aus;
ür wen? friszt sie vielleicht der schmeichler und der schmaus?
ırkauft er sich damit der dichter lorberreiser?
> nein! erröthet nur, er baut den wittwen häuser, GELLERT 2,9;
ver (anders als poeten) macht aus schiffen schöne nymphen,
zus Daphnens haar ein lorbeerreis? HAGEDORN 2,98;
und geschmückt mit lorbeerreisern,
festlich wallet schaar auf schaar
nach der götter heilgen häusern. ScHILLER Kassandra;
von der wieg an, bis zu meinem grabe,
ist ein wohlersungnes lorberreis
meine ehr und meine ganze habe. BürcEen 69°.
LORBEERROSE, f. oleander. Frıscr 1, 621°,
LORBEERSETZLING, m.: die rechte zeit die lorbersetz-
ınge und ästlin zu pflanzen, ist der herbst oder früling.
°EBIZ 367.
LORBEERSTRAUSZ, m.:
nun mag ich keinen lorbeer-strausz,
als den mir bahr und freundschaft gönnen.
GÜNTBER 113;
und Phöbus, wie mich deucht, theilt seinen lorbeerstrausz
den händen vieler müh mit segenssprüchen aus. 402;
nimm diesen lorbeerstrausz,
das wappen deines ruhms. 510.
LORBEERSÜCHTIG, adj.: auf deinen lorbeersüchtigen kopf.
„PaAuL Tit. 1,166,
LORBEERVOLL, adj.: vertraute der kaiser ihm (dem
Wilhelm von Oranien) den oberbefehl über diese truppen an
zegen die vorstellungen seines ganzen kriegsraths, denen es
ıllzu gewagt schien, den erfahrenen französischen feldherrn
nen jüngling entgegen zu setzen. abwesend und von nie-
nand empfohlen, zog ihn der monarch der lorbeervollen
ıchaar seiner helden vor. SCHILLER 793°;
krieger Karls! erlaubt mir, hier zu halten,
treiet her, ihr lorbeervollen alten.
todtenfeier am grabe Riegers;
reizt dich des ruhmes lorbeervolle bahn
nicht mehr, willst du für eignen glanz nichts wagen?
Dido 51.
LORBEERWALD, m. lauretum. STIELER 2418 ;
als tief im lorbeerwald mich Pindar einsam lehrte,
zZ 1,4;
ihm (dem weisen) lacht ein ewig grün
in euren (der musen) lorbeerwäldern, 147:
xldlich: als der teufel einen kritischen philosophen in die
stube führte, der — vielleicht neidisch über die saat meiner
lorbeerwälder — mir sein system wie ein ätzendes sublimat
eingab und mich auf der stelle schwächte, J. PavuiL palingen.
1, xxx; und steigt diesz (das verfahren des ehrgeizes) nicht bis
‚um fürsten hinauf, welche, obwol im lorbeerwalde ihres
ıofes und ihres volkes wohnhaft, doch nach neuen auswär-
igen lorbeern die hand ausstrecken? nachdämm, Ss. 79.
LORBEERWEIDE, f. salixz pentandra, wolriechende weide.
gumwollenweide. NEMNICH 4, 1202,
LORBEERWINDE, f. vinca minor, kleines sinngrün, immer-
ün. NEMNICH 4, 1567.
LORBEERWIPFEL, m.:
unter heiligen lorbeerwipfeln glänzte
hoch auf rauschendem vorgebirg ein tempel.
; ATTHISSON ged. 38:
durch die sausenden lorbeerwipfel zuckten
blaue leuchtungen. 42
LORBEERZWEIG, m.:
welch ein feierliches schweigen!
leise nur, wie Zefyrs hauch,
säuselts in den lorbeerzweigen. MATTHISSON 9ed. 36;
ıls schmuck des dichters ?
und als er (P. Flemmng) männlich ward,
wurd ihm ein kranz zu eigen
von besten lorbeerzweigen
gemacht nach bester art;
die musen alle neune |
die flochten ibn alleine. T. PoLus bei FLEMING 265;
lim. lorbeerzweiglein: ein kränzlein von roten und weiszen
-osen, mit lorberzweiglin gemischt. buch d. liebe 192°.
LORBLATT, a. blatt des laurus: wider den kalten haupt-
fuz nim lorpleter und rösen. MEGENBERG 327, 20.
LORBOHNE, f. die frucht des laurus: lorbon, bacca lauri
MaAALER 275°; welches (eines gi/ts) arznei ist drei lorhonen