Full text: L. M. (6. Band)

die starke gotes kenpferin, 
sines gelouben stenpferin. Martina 109,92, 
fehlen im nhd. wol schon seit dem 16. jahrh. ausnahmslos. in 
den worten hampfel, mumpfel (vgl. th. 4?, 322) aus hand voll, 
mund voll hat sich die lautgruppe mpf aus zusammenrückung 
und assimilation ergeben. 
e) übergang des inlautenden m vor t in n (kunt für kumt 
3” kommt, sant für samt, sammet), vgl. th. 7,2. 
f) übergang eines inlautenden m in b hat statt in erbel für 
armel (fh. 3, 715), marbel, marber für marmor (s. unten). 
3) m im auslaute. 
a) einst waltete es vielfach in flexionen des verbums wie des 
nomens, am verbum als zeichen der 1. pers. sing. ind. präs. 
mancher verbalclassen, ahd. häpem, salpdm, pim, tuom, gäm, 
stäm, im dat. plur. aller substantive, adjective und pronomina, 
ahd. tagum, wortum, gastim, sunum, giböm, handm, zungöm 
WU. a., guotem, mildem, dem, desem, im, selpem u. a.; dieses 
m geht schon in der spätern ahd. zeit in n über, und bleibt alc 
solches im mhd. und nhd., so weit es nicht, wie in der schwa- 
chen conjugation, ganz abfällt (habe, salbe). m galt ferner im 
dat. sg.‘ masc. und neutr. am adjectivum und pronomen: ahd. 
guotemu, dämu, dö&semu, wo es sich, inmitten der schwächung 
seiner umgebung im allgemeinen hielt und bis heute gehalten 
hat: mhd. guoteme, guotenı, deme, dem, deseme, desem, nhd. 
gutem, dem, diesem. allerdings fehlen auch hier versuche nicht, 
dieses m jenem gleich zu behandeln und zu n abzuschwächen, 
versuche, die schon mhd. beginnen, und sich namentlich im 
17. jahrh. bei schriftstellern mitteldeutscher heimat häufiger finden, 
bis sie die sprachliche achtsamkeit des 18. jahrh. wieder beseitigt; 
mhd. beispiele in groszer anzahl bei WEInNHoLD mhd. gramm 
$ 465. 468, 487, hier nur eine kleine auslese späterer: wen der 
hof zu schwer wehre. weisth. 4, 644; mit silbernen schlagloth. 
ERKER (1580) 36° ; bei einen guten trunk Reihnwein. med. maul- 
affe 166; eine gattung von gemeinen lumpenpack. CHR. WEISE 
kl. leute 220; so wuste ich allemal so eine artige lügente 
ihn vorzubringen, dasz er mir sein lebetage nichts sagte. 
Schelmuffsky 1,11; mit einen guten degen. 37; sprich du zu 
deinen herrn wieder, ich liesze ihn sagen, warum er nicht 
selbst zu mir gekommen wäre. 38; vgl. auch jemanden neben 
jemandem fheil 4?, 2302; 
und satzt sich ausz dem sonnenschein . . 
auf ein hügel mit grünen mosz. froschmdus. C5* (1,1,2); 
wie schön ein käiser doch in unsern lorbeer geht. 
FLEMING 223; 
(ich will) mich freuen über allen, 
was die herren lassen fallen. P. GERHARD 322,39 Gödeke; 
doch musz auch unser tod zu schnöden lockaas dienen. 
A, GRYPHIUS (1698) 1,274; 
and gleichwol seufzet es bei blassen mondenschimmer ... 
GÜNTHER 593; 
mit mühsamen getümmel. Brockezs 2,143; 
anders ist es, und schwache adjectivform nach vorausgegangener 
starker liegt vor bei KLOPSTOCK: 
Gabriel sah ihn vor sich in süszem luftigen schlafe, 
3,36 (Mess. 1,534); 
wie umgekehrt z.b. LuTHER starke adjectivform auch nach dem 
arlikel setzt: in dem grausam verkeretem wesen. 1, 285°, 
b) verwandelung des m in n am ende von bildungssilben in 
busen, boden, besen, faden, eiden w. a., vgl. th. 7, Sp. 2, 
welcher vorgang vereinzelt sogar in einen abfall des auslautenden 
consonanten verläuft, vgl. fade für fadem, faden fh. 3, 1231, 
gade für gadem, gaden fh. 4!, 1132, während in athem, odem, 
brodem der alte auslaut sich für schrift und sorgfältigere aus- 
sprache bis heute hält (wie er auch im mundartlichen kradem 
th. 5, 1931 haftet), in eidam selbst noch mit tieftoniger ableitungs- 
silbe. 
ec) übergang eines auslautenden m zu n im stamme, vergl. 
th. 7,2; andere beispiele aus dem mhd. und der sprache des 
16. jahrh. hat SCHADE sat. u. pasqu. 2, 361 fg. gesammelt. 
d) auslautendes m entstanden aus n nach Tr in thurm, früher 
thurn; früher galt auch harm für harn (fh. 4?, 481), wie sich 
mhd. einmal barm für barn findet (mhd. wb. 1, 143", 16). 
4) die gemination mm ist altberechtigt in brummen, summen, 
schwimmen, amme, hamme, ramme, rammeln, stammen, 
stamm, schwamm uw. a., in fremdwörtern wie summe, flamme, 
mammon; als zeichen der kürze des ihm vorhergehenden voca- 
les gesetzt in hammel, hammer, himmel, kammer, kümmel, 
kummet, kommen, nimmst, nimmt, kommst, kommt, genom- 
men, gekommen, imo. nimm! komm! in der ältern sprache, 
Dal 
18361 
M — MACHE 1362 
wo die kürze des vocals in nehmen durchaus noch bestand, ward 
zuch nemmen geschrieben: nemmend war (gebt acht). Wiıck- 
RAM rollw. 101, 9 Kurz; und noch bei ScHILLER: SO nimmt 
'nehmet) doch nur vernunft an! räuber 5, 1 (im munde des 
ılten Daniel); häufig auch steht mm als assimilation von mb 
in klimmen, krümmen, wamme, zimmer, imme, kummer, 
kamm, lamm, dumm, krumm, einfach in um, mhd. umbe, in 
amt aus älterem ambt für ambet, ambehte (die schreibung 
ımmet begegnet aber auch LEXER 1, 48), und im lehnworte wams 
zeben wammes, mhd. wambeis, wambas, wambez. hier hat 
ler sprachgebrauch zwischen mm und mb lange, und bei den 
@nzelnen worten ungleich, geschwankt, wamme für wambe be- 
regnet schon im 13. jahrh. nicht unhäufig, während formen wie 
zrumb, umb, darumb, ambt sich noch in der schriftsprache des 
‚7. jahrh. finden (mundartlich bis heute dauern), und es ist neben 
lem angegebenen triebe zur assımilation doch auch wieder eine 
'olche neigung für die verbindung mb vorhanden, dasz die letz- 
'ere in der ältern sprache auch für einfaches m, mm eintritt: 
schon mhd. begegnet z. b. für swam, swammes auch swamp, 
;wampes, und im 16. 17. jahrh. stehen formen wie berümbt 
z.b. Hes. 26,17), er kombt (bei Opırz kömpt: bestimpt theil 
5, 1629), er nimbt, nicht vereinzelt; nemblich für nämlich 
Simpl. 4, 211 Kurz ; 
und wurff imbs (ihm es) von dem schlosz hienab, 
H. Sacsys fastn. sp. 1,6, 188 Götze. 
so hat sich auch frembd für fremd ergeben, das sogar weiter zu 
fremb, fremm ausartet (th. 4,125). mm für mp in bammeln 
ıeben bampeln (fh. 1,1095. 1096), bummern neben bumpern 
"2, 516); mm aus mn ist schon früh geworden in stimme, ahd. 
:timma aus stimna (goth. stibna), später in zu-sammen, mhd. 
ze-samene, zesamne; verdammen, mhd. verdamnen (neben 
‚erdampnen); unser nennen hat sich aus ahd. nemnan ergeben, 
'ndem eine durch andere angleichung entstandene form nemmen, 
lie mhd. und im ältern nhd. sich findet: das er etlich buch- 
itaben und sunderlich etlich vocal kant und nemmen kan. 
Ulensp. no. 29, s. 41 Lappenb.; 
söllind ir drum üch nit meister nemmen (: schemen). 
N. MAnugEL 186, 1481 Bächtold, 
vor jener gewichen ist. im lehnworte zimmet, zimmt steht mm 
umgekehrt für nm: ahd. cinment, später zinmend, und dann 
im 15. jahrh. zimmat, neben der volleren form cynnamet, die 
LUTHER braucht. in immer, nimmer ist mm die folge einer 
nit vocalkürzung verbundenen wortentstellung (&omer , iomer, 
emer, ne&omer, niomer, niemer). in den formen im, am für 
n dem, an dem wird einfaches m geschrieben, doch verlangte 
man früher auch hier doppelte schreibung: am, cum, ist besser 
zeschryben mit zwyfachem m, amm, dann es gilt an dem. 
MAALER 15°; mhd. lautete die zusammenziehung inme, anme. 
MA, das geschrei eines schafes nachahmend: mich ruft mein 
kindlein in der wiege (ein lamm), es schreit sein ewig mä, 
als wie ein Franzose ... ja, schrei nur dein mä. ARNIM 
:chaub. 2,333; eines bockes: 
es ist eins bocks natürlich art, 
so man jm uszrouft den bart, 
mag er nit basz, er schrygt doch mä, 
U. Eckstein ruchstag 8833, 
gl. hä. 
MAAR, MAASZ, MAAT, s. mar, masz, mat, 
MACHANDEL, m. wacholder, vgl. oben unter M 1, sp. 1359: 
wacholder oder machandelbaum. ScCHNURR 1664 S. 285; mag- 
zandel juniperus, maggandelbeer, grana juniperi. SCHOTTEL 1360. 
MACHBAR, adj. quod fieri et effici notest. STIELER 1196. 
MACHE, f. 1) die handlung des machens, verfertigens; von 
*rRıscH 1, 631° als ein wort niederer kreise aufgeführt, es ist 
mundartlich über ganz Deutschland verbreitet (niederd. make, 
mack DANNEIL 133°, mitteld. mache, nass. mache arbeit KEHR- 
EIN 269, bair. schwäb. mache, schweiz. machi arbeit STALDER 
2, 190), auch holländ. make, engl. make, wird aber in der 
nhd. schriftsprache seit dem 17. jahrh. nur in sparsamer verwen- 
Jung angetroffen, in formeln wie in der mache haben, sein, 
in die mache geben, nehmen w. ähnl.: wir waren nicht ur- 
sache davon, dasz die stücke von 24 ducaten mitten in der 
mache verdurben. Car. WEISE neue prob. 213; die kleider sind 
noch in der mache. körbelmacher 132; das kleid ist noch in 
der mache, wvestis adhuc sub manibus sartoris est. STEINBACH 
2,4; weil der catalogus davon bereits in der mache ist. 
ScumıD bei Lessing 13, 636; arme poeten, die keinen schuh 
ınzuziehen hatten, weil sie ihr einziges paar in die mache 
zegeben. ScHILLER röuher 2,3; nun hab ich eine rührende 
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