1383 MACHEN
aber geistliche zusprüche mochte er doch nicht, sie machten
ihm wunderlich. J, GOTTHELF 3, 270;
der könig, dem ich weisz nicht was oft schwer
ums herze macht, betreibt den rückzug sehr.
WIELAND 10, 289;
es war ich weisz nicht was, das einem seltsam bang
und schwer macht, in der luft. 21,182.
18) das adjectiv ersetzt ein particip präsentis: durch seine
weisheit sind die tiefen zurteilet, und die wolken mit taw
triefend gemacht. spr. Sal. 3, 20; die machen die leute in der
stad süffzend (variante süffzen, vgl. unten 19), und die seele
der erschlagenen schreiend. Hiob 24,12; was derselbe mir
von seines lebens anstellung wissend gemacht. BuTscHrY kanzl.
460; das an unterschiedenen orten in mühlen an denen
einschüttekasten zwo schellen gehangen wären, welche, wann
das eingeschüttete korn gar aus gebeutelt, klingend gemacht
würden. RıEMErR pol. maulaffe c. 100; das meereswasser auf-
schwellend machen. Kanr 9,71; ich bin nicht hier um die
ansprüche der liebe geltend zu machen. GÖöTHE 3,88; um
dieses wort geltend zu machen. 103; doch wer ist so ge-
bildet, dasz er nicht seine vorzüge gegen andre manchmal
auf eine grausame weise geltend machte? 17,18; die tra-
dition, die einen von seiner nation hochgefeierten namen
auch auf dem continent hatte geltend gemacht. 31, 57; sie
(die von den bischöfen geübte inquisition) wird in den Nieder-
landen wenig widerspruch finden, und die vermehrte anzahl
ler bischöfe wird sie hinreichend machen. ScCHILLER 821’;
wofern mir ein wort von Aschylus geltend zu machen
erlaubt ist. WIELAND 4,143 (n. Amadis 6,33);
und zeigt durch eure macht,
dasz sie euch siegend macht.
ZACHARIÄ Poet, schr. 2,294;
ein partic. prät.! wie ein trawm, wenn einer erwachet, so
machstu herr, jr bilde in der stad verschmecht. ps. 73,20;
und mane dine siritere
daz si sin gevere Ü
des richis widirsachin
und di verterbit machin! JEROSCHIN 5086.
19) in vielen fällen aber ein infinitiv, wobei die beispiele den
ınter 16 gegebenen parallel gehen.
a) mit sächlichem object?
sö machet ir mir stille sten
diu wazzer diu dar in gen. Amis 115;
jasz dem Rein seinen flusz, du macht (magst) in nit machen
flieszen nach deinem willen. KEISERSBERG Seelenp. 61°; sie
machet mir und dem botten mit ihrem klagen die augen
ubergehen. Galmy 308; machen das haar wieder wachsen, ad
pilum ulcera reducere MAALER 278‘; man müösz in die händ
speien, und vil streich thün, wil man den baum fallen
machen. Acr. spr. 221‘; er aber machte seine liehreiche vater-
schaft auf das beste gelten. GÖöTHE 28, 189; alle menschen ..
machen ihre fehler gelten. 49, 80; an jenem ahend.. machte
ich nur mein ewiges eigenthumsrecht auf deine vortrefflich-
keit gelten. SCHILLER 775°;
pauk auf und mach die seiten klingen. fastn. sp. 566,7;
er machte finden es durch einen zauberer (lo fece ritrovar).
D. v. D, WERDER Ariost 11,22, 7:
du (vo!t) schlachtest ihn (Christum) als wie ein lamm,
machst herz und adern flieszen. P. GERHARD 69, 34;
wenn ihr so scharf ihn anseht, bringt ihr ihn
nur auf. und macht sein übel länger dauern. ;
ScHILLER Macbeth 3,8;
da er (der mai) uns unsere bohnen und gurken erfrieren
machte. WIELAND in Mercks briefs. 1, 290;
(die sonne) macht alles lebens säfte kochen, BörcEer 42°;
dasz, die in allen stillen knospen wühlen
und blüten machen auseinander gehen,
die frühlingslüft’ auch meine hrust musz fühlen,
RÜcCKERT 250;
was ich dem staat auch schuldig bin, natur
macht allzudringend ihre fordrung gelten. GöTHE 7,267;
der saft fängt an..das gewächs.. verdorren und absterben
zu machen. Kant 9,6; indehm er (der epheu) durch seine
umschlingung dem haum alle nahrung entzeucht, ihn ver-
dorren macht. Butscuky Patm. 707;
ein rascher meilenbhreiter spalt,
der plötzlich zwischen nns den boden gähnen machte.
WIELAND 9, 15:
ein spieszhirsch, dem die nahe jagd
die schlanken läufte zittern macht. HAGEDORN 2,29;
ihr (der nachtigall) meisterlied macht alle ohren lauschen.
QKrpymr RR hist -krik. ausu. 1,28,
MACHEN 1384
b) mit mersönlichem object: die menner .. die da wider
nurren machten die ganze gemeine. 4 Mos. 14, 36; ein güter
fürer macht das volk (die krieger) nacher gehn. Frank spr.
i, 20°; dardurch jhr andere leute warten machet. b. d. liebe
11”; er wandele in den wegen Jerobeams der Israel habe
sündigen gemacht. ScHvprius 7; wie der verlohrne sohn in
iremden landen mangel lidte, da machte ihn gott an seines
vaters haus gedenken. BurschHky Patm. 10; machst mich so
veinen! Fr. MöLLER 1,338; er sagte, mach ihn eilen. GöTHE
3, 48; wir wollen sie singen machen. 83; C. du willst also?
7%. mach mich können, so will ich. 10,106; man kann sie
nicht genug empfinden machen wie verehrungswürdig ein
mann ist, der ihnen in ihren nöthen beisteht. 15, 11; er hatte
drei knechte bei sich, und wenn wir nicht gewollt hätten,
würd er uns haben wollen machen. 42, 5; ich gebe ihnen
mein leben, wenn das sie steigen machen kann. SCHILLER
kab. u. liebe 1, 7; desto besser verstund ich..mit einem wink
zehen bediente fliegen zu machen. 2,3; musz dieser ver
wünschte onkel auch gerade jetzt zurückkommen und mir
.n den weg laufen, recht ausdrücklich, um mich plaudern
zu machen. neffe als onkel 2,9; und damit machte er ihn
zehen. PEstTALOZzI schr. 2, 142;
wer sich nun da stellet ein (im himmel) . .
der macht gott und engel lachen. P. GERHARD 63,56;
ich will die kinder singen machen, GöTHE 10,246;
sie , . sind kränker gar, als sie
uns glauben machen wollen? ScHILLER don Garlos 4,1;
nit transitiven verben: wo es mühe kostet, seine zuhörer die
wührheit seiner vorstellungen glauben zu machen. HEILMANN
Thucyd. 213; es kömmt mir manchmal vor, als wollten sie
durch dieses benehmen ihre eignen jugendsünden . . gut,
und sie das publikum vergessen machen. KLINGER 12, 47; das
nag ein prior seine mönche glauben machen. 11, 69; nein
Wurm, das macht er mich nimmermehr glauben. SCHILLER
ab. u. liebe 1,5; sie machen andere viel leiden, indem sie
eiden. GöTHE 21,113; der den spötter von Ferney vernunft
hören machen wollte. 56, 215;
ists nicht dieweil du machst die männer hörner tragen?
Opıtz 1,430;
mit sächlichem, auf eine innere bewegung hindeutendem subject:
und finden sich wenig ursachen, welche einen für der klinge
lordern, und den andern erscheinen machen. BurscHkY kanzl.
216; (seelen) hei denen eine einzige angenehme empfindung
hinlänglich ist, sie alles vergangenen und künftigen kummers
vergessen zu machen. WıeLAnD 1,27; dieser letzte gedanke
machte ihn stutzen. 2,209; dieser anblick und die furcht,
lasz er gar todt sein möchte, machten den gutherzigen tropf
auf einmahl seines eignen ungemachs vergessen. 12, 15; es
sind ahnungen höherer wahrheiten, die uns der liebe he-
gehren machen. BETTINE fageb. 36;
tragkeit, ein ursach aller sünd,
macht murmelen Israhel die kind,
Brant narrensch, 97, 20:
wein macht mich als unmuts vergessn.
H., Sacus /astn. sp. 1,60,210 Götze:
nachdem die lieb...
mich mit vermehrten pein und plagen
hat machen seufzen, weinen, klagen.
WECKHERLIN vurrede zu d. psalmen;
denn solch erkenntnisz bringt dir ruh
und macht die seele brennen
in reiner liebe, P.GERHARD 177,40;
mein balsam, wollest eilen,
lindern, heilen
den schmerzen, der allhier
mich seufzen macht und heulen! 203,99;
erröthe wenigstens, Lucinde,
dasz nichts dich mehr erröthen macht. Lussıne 1,3:
alle diese schönen luftgesichte,
deren nahme deine junge brust
überwallen macht. WIELAND 9,343;
deine sinne täuschen dich! .
grosze liebe macht dich rasen! BöüRrGER 43°;
ach! das ende macht mich zittern,
wie den schiffer in der nacht
der tumult von ungewittern
vor dem abgrund zittern macht, 44°;
ich bringe
beweise. die sie zittern machen sollen,
ScHILLER don Carlos 2,11
0 diese thränen kenn ich, schöne seele!
die freude macht sie Meszen. 4.21;