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1137 OCHSENLIEFERUNG — OCHSENSEHNE 
OCHSENLIEFERUNG, f.: er war ein angesehener kriegs- 
<ommissär, der sich durch ochsenlieferungen zu verschiede- 
ıen im felde stehenden armeen ein groszes vermögen. er- 
worben hatte. LAnGBEIN schriften 14, 162. 
OCHSENLUNGE, f. Forer Gesners thierb. 122°. SCHUPPIUS 417. 
OCHSENMAGEN, m.: ein ochsenmagen sol nit uber 
/IT pfenning ... gegeben werden. Nürnberger polizeiordn. 228 
‘15. jh.); einen ochsenmagen kochen, füllen u. s.w. Nürnb. 
sochb. (1712) 444 f.; die alte Appel, die in ihrem leben nichts 
Jurchblättert hatte als den psalter Davids und den psalter 
m ochsenmagen (s. blättermagen fh. 2, 78). J. Pauı Hesp. 1,44. 
OCHSENMÄHNE, f. ochsengespann (s. mähne ih. 6, 1461) : 
"hein. ohsenmene weisth. 5, 614 (vom j. 1390), alem. oxen- 
nähnene S. BürsTEr 125, oxenmähnine 108. 
OCHSENMARKT, m. bovilla voc. 1482 x. DiEer. 77° nov. 
‚loss. 55°, ochsenmark StIiELER 1245, 
OCHSENMASZIG, adj. und adv.: ochsenmäsziger verstand, 
nit einem ochsenmäszig umgehen (s. ochse 4). FRıscH 1, 630°; 
’ur verstärkung dienend: geschwind sind sie (die juden), 
)>chsenmäszig geschwind, wenn es aufs stehlen ankömmt. 
4ESSING 1, 308. vergl. ochsenhaft, ochsig, öchsisch. 
OCHSENMAUL, n. das maul eines ochsen oder‘ eines rindes 
iberhaupt, als speise” ein ochsenmaul sol nit uber zwen dl. 
zegeben werden. Nürnb. polizeiordn. 228 (15. jh.); ein rinds- 
der ochsenmaul zuzurichten. Nürnberger kochbuch (1712) 480 ; 
>chsenmaul, cibus e carne oris bubuli (s. ochsenmaulsalat), 
*RISCH 2,27°; uneigentlich wie kuhmaul 3. MüLLER-MOTHES 436°; 
vol. echium plantagineum (vgl. ochsenzunge). PrıTrzZEL-JESSEN 
38 aus der mark Brandenburg. 
OCHSENMAULSALAT, m. salat aus gekochten rindsnasen 
vereilet. 
OCHSENMIST, m. fimum bovinum RÄDLEIN 684°. LuDwIG 1353. 
OCHSENNACHFOLGER, m. bossequus (s, ochsentreiber). 
06. 1482 X 7°. 
OCHSENNIERE, f., im 18. jh. auch noch als masc.: einen 
ind- oder ochsenniern zuzurichten. Nürnb. kochb. (1712) 466. 
OCHSENPISEL, s. ochsenfisel. 
OCHSENPOST, f. langsame, wie von ochsen gezogene post. 
„UDWIG 1353. Frıscm 2,27’. Alemannia 7,88, 10, 200% vwergl. 
chneckenpost. 
DCHSENRAUB, m. abigeatus STIELER 1527. 
OCHSENRIPPE, f. bot. das hasenöhrchen, bupleurum NEM- 
ICH 1,723; die schafzunge, plantago media PRITZEL-JESSEN 993. 
OCHSENSCHÄDEL, m. bucranium ALER 1491” ; architektonische 
jerzierung in form eines ochsenschädels. MüLLER-MOTHES 708°. 
OCHSENSCHLACHT, f. das schlachten der ochsen: für die 
>chsenschlacht wünschen die metzger (in dem neuen Frank- 
‘urter schlachthaus) durch gitter abgeschlossene räume. Frankf. 
'ournal 2. märz 1872, erste beilage. vgl. freischlacht fh. 4, 120. 
OCHSENSCHLÄCHTER, m. der ochsen schlachtet, vergl. 
chsenschläger. 
ICHSENSCHLACHTUNG, f. boum mactatus STIELER 1802. 
JCHSENSCHLÄGER, m. bovicida, ochsenschlager DIEF, 79° 
OCHSENSCHLANGE, f. die riesenschlange, nach lat. boa 
JENZLER 216°, 
JCHSENSCHMAUS, m. ein schmaus von ochsenbraten: 
ar starb. was war sein tod? ein fetter ochsenschmaus, 
HAGEDORN 1,108, 
OCHSENSCHRITT, m, wie ochsengang (vgl. th. 3,1248 unten), 
ÖCHSENSCHWANZ, m. colurus Dıier. 134°, cauda bovis 
"ORER Gesners thierbuch 36°. STIELER 1954 (verql. ochsensterz, 
)chsenzagel): 
als er mit ihr zur trauung gieng 
:n vollem staat und glanze: 
;ah er an ihr ein schleppend ding 
zleich einem achsenschwanze. WeIsze kom, op. 2,136; 
#inem vorwerfen, er wäre auch hinterm ochsenschwanz auf- 
‚jewachsen (als kühjunge, bauernjunge), sächsisch. 
OCHSENSCHWEIF, m. dasselbe SCHEDEL waarenlex. 2, 108. 
OCHSENSEHNE, f. was ochsenziemer: zu den schuhsolen 
wurden gebraucht... kühhäut. . und ersetzt und durchgezogen 
mit ochsensennen. FıschHaRT Garg. 116°; Freudenreich, . hat ein 
hültzen schwerdt und ein ochsensennen. AYRER 2283; er reit 
auf seiner ochsensennen herumb und het närrische possen. 
1283 (auch die älteren wörterbücher von STIELER bis Frisch 
iaben noch die form ochsensenne); wenn ich... seinen so- 
zenannten körper mit einer dürren ochsensehne tapfer durch- 
zeiszele und ausklopfe. J. PAUL teuf, nan. 2. 33. 
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OCHSENSPALTE — OCHSENZIEMER 1138 
OCHSENSPALTE , f. bei den pferden was ochsenhuf NeEm- 
ICH 3, 261, 
OCHSENSPAT, m. ein beiniger auswuchs unterhalb des sprung- 
jelenkes der pferde, der lähmung oder hinken verursacht (vergl. 
ıahnenspat). NEMNICH 3,551. JACOBSSON 6, 653”. 
OCHSENSTALL, m. bostabulum, bovarium, bovilla DIEF. 
9° ff. MurRmeLioSs 116: 
ja alle schlösser groszer herrn ,. 
seind gegen diesem edlen sal (himmel) 
zu achten als ein ochsenstal. 
RıncwaLD tr. Eck, (1602) BS8; 
die cur im ochsenstall (gegen die schwindsucht) war damals 
unbekannt. PrEFFEL 1,10 Hauff. 
OCHSENSTECKEN, m. womit die ochsen getrieben werden 
vergl. ochsengart): der (Samgar) schlug sechshundert Phi- 
ister mit einem ochsenstecken. richt. 3, 31. 
OCHSENSTERZ, m., niederrh. ossensterz, ochsenschwanz, 
olurus DIEr. 134°. 
OCHSENSTIMME, f. mugitus STIELER 2167. 
OCHSENSTIRN, f. die stirn eines ochsen, auch eines pferdes 
'jenn sie zu breit ist. NEMNICH 3, 415. 
OCHSENTRÄAGER, m.:; die betrübte erfahrung zeigte bald, 
asz diese... kraftknaben, wie in der unterwelt der ochsen- 
räger Milon beim Lucian, nicht eine fliege wegjagen konnten, 
\IMMERMANN über die einsamkeit 2, 9. 
OCHSENTREIBER, m. bossequus DIEF. 79°. voc. 1482 X 7”, ju- 
jarius FRIisıus 742°. STIELER 2319; da vieng man die zwen 
ırten oder ochsentreiber. H. DEICHSLER, städtechron, 11,640, 18; 
ichäfer, ochsentreiber (bubulcus), säutreiber. AVENTIN. 4, 924, 11; 
in lehrmeister soll gegen seine kinder kein ochsentreiber 
ein. pers. rosenth. 7, 5 überschrift; ja viel, die auch desz tür- 
schen kaisers princessinnen heirathen, seind ochsen-treiber 
zewest. AzR, AS. CLARA auf, auf ihr Christen 84,34 neudruck; 
lasz etwas würdigers an ihm wäre, als dasz er zu einem 
;chsentreiber gebraucht werden solte. HorMANnNSWALDAU 
jeldenbr. 59; wo der ochsentreiber auf der sackpfeife dudelt. 
)TOLBERG 8, 291; einem vom viehmarkt heimkehrenden ochsen- 
reiber sah ich nicht sowohl ähnlich als gleich. BörRne 2, 78; 
seführt von einem ochsentreiber (s. ochsenwagen). FREYTAG 
xilder (1867) 1, 316. 
OCHSENTRIFT, f. dıe gesamtheit getriebener ochsen, ochsen- 
ıerde: was denken sie kam uns da entgegen? meiner ehre, 
xne ochsentrift. STuRz 2, 376. 
OCHSENUNFLAT, m.: die reinigungen der Parsen mit 
ıchsenunflat. LENz 3,299. 
OCHSENURIN, m.: nim ochsenurin und ölhefen und lasz 
niteinander sieden (mittel gegen die raupen). COLERUS 2, 202°, 
OCHSENVIEH, n. wie rindvieh RÄDLEIN 684’: 
die sagenjäger, die verfluchten, 
kein misthauf, den sie nicht durchsuchten! 
zum mammuth wird ein ochsenvieh 
und jeder koth ein Sinai. KINKEL ged. (1857) 400. 
OCHSENVORSPANNUNG, f.: der vetturino wollte ochsen- 
‚orspannung nehmen, SEUME spazierg. 114. 
OCHSENWAGEN, m. von ochsen gezogener wagen: da führt 
nan ihm auf eim ochssenwagen .. nach ein groszen plunder 
1aternoster .., daran ein körnlein so grosz was als ein filtz- 
orm oder hutleist (filzform fheil 3,1635 und hutleist fheil 
2, 1992 nachzutragen). Fıscyart Garg. 162°; wenn sie (die 
Yerowinger) .. auf dem heiligen ochsenwagen durch ihr land 
‚ogen, geführt, wie alter heidenbrauch war, von einem 
ıchsentreiber. FrEyrtAG bilder (1867) 1,316; kaiser Friedrich Ill. 
‘uhr auf einem ochsenwagen in das reich. 2,1, 86, 
OCHSENWAMME, f. palear (vergl. kuhwamme): eine iede 
ıchssenwamp soll nit uber 24 dl... gegeben werden. Nürnb. 
oolizeiordn. 228 (wo auch kuewamp, 15. jh.); ein rinds- oder 
»chsenwamme mit zwiebeln. Nürnb. kochb. (1712) 446. 
OCHSENWEIZEN, m. melampyrum nemorosum (vgl. ochsen- 
älume, kuhweizen). NEMNICH 2, 536. 
OCHSENZAGEL, m. was ochsenziemer: die ochsenzähle. 
J0MENIUS sprachenthür 175, 668; name der königskerze. PRITZEL- 
JESSEN 428‘ (16. jahrh.). 
OCHSENZECHE, f. wie ochsengeld, RıncwaLD 2. w. 332. 
OCHSENZIEMER, m. das getrocknete zeugungsglied des rindes 
ıls prügelwerkzeug, taurea DiEr. 574°, ochsenzämer STIELER 2633, 
ıchsenziemen RÄDLEIN 684°: meine artige invention wurde 
nit dem ochsenziemer .. recompensirt. Felsenb. 2, 180; mein 
‚ater empfing mich mit einem ochsenziemer, denn er war 
n seiner zucht gar ganz gerecht und scharf genug. avantur, 
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