Full text: N. O. P. Q. (7. Band)

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1933 PLESCHEN — PLETZEN 
PLESCHEN, verb. was bleschen, schlagen: 
so wil ich umb den kopf dich pleschen. 
H. Sacys 9,114,28, 115, 16. 
CLESEMIEREN, PLESMIEREN, verb. was plasieren: 
also hab ich dir declariert, 
ler vollen wappen plesemiert. H. Sacus 3,529,5; 
der fürsten schilt, wappen pleszmiren. 7,205, 28. 
PLESZ, m. was bläs, bles theil 2,67: ein hengstfüllen mit 
nem weiszen plesz vor dem kopf. LICHTENBERG 2, 63, 
PLETERN, was pladern 1. RoLLENHAGEN froschm. A5°. 
PLETHI, s. krethi theil 5,2174: ganz anders aber nahmen 
;ich die genies.. die kreti und plethi, und die trätschende 
ikademie der wissenschaften im schneidergildhause. Siegfried 
1 Lindenberg? 1,39, 
PLETSCHE, PLETSCHEN, s. plä-. 
?>LETSCHKAUF, s. bletschkauf und Alemannia 13,54. 
PLETTE, s. plätte, 
PLETTING, s. platting. 
PLETZ, PLÄTZ, m. was bletz theil 2,109. 
i) flick, lappen: man pletzt nit new pletzen uber alte 
uppen, FRANK sprichw. 2, 83°; ohne umlaut: er hat den platz 
ıeben das loch gesetzt, den zweck verfehlt. SimRock sprichw. 430. 
2) fleck, area: pletz aufm haupt. Scam.? 1,464 (vom j. 1618); 
ım bauch hats einen weiszen pletz gehabt. Kırcnuor wendunm. 
', 433 (3, 160) Ost. ; obscen, feminal, vulva: 
hin wider sprach sey zü dem plecz (vorher praune mucze): 
got dich alles leides dergecz 
und püsz dir deinen smerzen. WITTENWEILER ring 11*,27,35, 
8) dünnes ding oder stück von einem ding Scam. a. a. 0.7 ich 
schnitt solche plätze von meinem adel. Weise polit. näscher 
169; theils zu plätzen, theils würflicht schneiden. Nürnberger 
tochbuch (1712) 130; 
die bauern giengen drauf zurücke 
und logen grosze plätze her. HösnzEr poel. handb. 186; 
ar hatte schon einen plätz weg gemacht (ein gutes stück wegs 
urückgelegt). GotrTnELF geld u. geist (1859) 58. 
PLETZ, adj., gleich gepletzt, geflickt: d’schü sind pletz. 
NIcKRAM rollw. 91,9 Kurz. 
PLETZE, f. was plaute STIELER 191. 
PLETZEN, werb. flicken, s. bletzen fheil 2,110 und dazu 
ıoch einige belege, 
1) absolut: so mag man flicken und pletzen, so viel müg- 
ich ist. LUTBER 6, 145°; darumb mus man hie flicken und 
»letzen, sich behelfen aus den buchstaben und büchern. 142°; 
»letzen an: also müst du ewiglich pletzen an deinem leich- 
ıam als an einer zerbrochenen laternen, KEISERSBERG Marie 
ıimmelfahrt 12°; was hilfts aber viel flickens und pletzens 
ım peltz, da haut und har nicht gut ist. LUTHER 6, 89°; dafür 
ailft kein pletzen an im, wann man ein loch zuflickt.., so 
‚richt es an einem andern auf, FRANK baum des wissens 135°; 
ılso erhalt dieser schmid sein werk auf, das nit anders ge- 
nacht ist, dann täglich daran zu flicken und zu pletzen. 
DARACELSUS 1,36; obscen? secht, mein Elsa tregt das krenzle 
ınd ist ain junkfraw, wie Costenzer freitag, sie pletzt gern 
ınd fragt mich nicht darumb. Zimm. chron.* 2,295, 28. 
2) transitiv: geben sie gelt, so werden gepletzt die schüch. 
\. v. Eys Philogenia 112‘; hat er zerrissen dis kleid, so werd 
»s wider gepletzt. Terentius, deutsch (1497) 97°; ir kleider warent 
zeflickt, gepletzt. THURNEISSER archidoxa 4; wie sie ir böse 
sachen flickten und pletzten. LUTHER 8, 177’; ein par strümpf 
pletzen. FıscuART groszm. 19; die gepletzt hemhbder auf dem 
"ucken tragen. 78; er müsse daheim ... fürfüsze plätzen. 
SOTTHELF Anne Bäbi (1859) 1, 18; wenn der hätte lernen pfan- 
ıen plätzen und kacheln heften. erz. 1,43; ein scheuszliche 
zepletzte sprach (die italienische), FoRER Gesners fischbuch 61°; 
letzen an, über: darumb sollen wir unsern verdienst nicht 
iran (an Christi verdienst) pletzen und flicken. J. Jonas bei 
Luther 6, 434°; man pletzt nit new pletzen uber alte iuppen. 
7RANK sprichw. 2, 83°; zusammen pletzen: denn sie (die messe) 
st von mancherlei naturen ...zusamen gepletzt. SCHADE sal, 
2,257, 4: 
sambt vilen breuchen ungereimbt 
zusamen gstimplet, pletzt und gleimbt. 
THURNEISSER archidoxa 59. 
»bscen (vgl. nähen 1, b, 8 am schlusse, kärnt. eine flicken, sich 
Jlicken lassen. LExeER 98): ir pletzent den paurn ire weiber 
ınd hondt ain aigne daheim, Zimmerische chron.? 2,447,10; 
lo warden hiezwischen etliche grosze frawen und jungfrawen 
Aünder den tanissereien .. nach allem vorteil zepletzt. 3.269. 11: 
PLETZER— PLINSE 1934 
lie schnecken pletzen auch einander, geberen weisze eier. 
"ORER Gesners fischbuch 195". 
3) reflexiv, vergl. flicken 8: wann sie gleich viel hundert 
sprüche aufbringen, flicken und pletzen sich mit denselbigen. 
LUTHER 3, 522°; als möchten sie derwegen wol müszig gehn, 
la sitzen, sich pletzen, und niemands nütz sein. J. WESTPHAL 
qulteufel 7 
PLETZER, m. sarcinator, plätzer MAALER 318°. Ss, bletzer. 
PLETZER, s. platzer 2. 
PLETZIG, PLÄTZIG, adj. mit pletzen versehen, geflickt: 
: pletzige kannen, SCHWEINICHEN 3, 264; nur stellenweise (hier 
in pletzlein, dort ein pletzlein) stehend ScHmiDT westerw. idiot. 
04; weidmännisch plätziger bau ‘wenn hin und wieder kleine 
chläge gemacht werden und der holzhieb nicht in einem fort- 
ıeht’ HeppE wohlred. jäger 289. 
PLETZLEIN, PLÄTZLEIN, n., dimin. zu pletz, s. bletzlein: 
la was niemant in dem haus, dann der bawr, der het ein 
»letzlin vor dem aug hangen. Pauıı 24 (bletzlin 17 Öst.); 
»lätzle uff dem haupt one haar, area MAALER 318°; so war 
ıuf dem gantzen gute nur so eine stümperei, hier ein plätzli 
ron dem, dort ein plätzli von jenem, je nachdem zufällig 
in stücklein wenig oder viel gras gehabt. GorTHeELF Uli der 
“necht (1854) 151, vgl. pletzig, 
PLEUE, f. besunder ort in der müle, da man den hanf 
‚leuwet. MAALER 319°; mhd. bliuwe, die hanfreibe habsburg. 
ırbarbuch s. 149, die stampfmühle Mong zeitschrift 21,196 (vom 
ahre 1402). s. pleuen. 
PLEUEL, PLEUL, m., s. bleuel theil 2, 111: weiber sollen 
ıt dem pleuel und nicht immerdar mit dem maul waschen. 
JaTHESIUS Syr. 1, 26°; wenn ihr zum tanze und zur hochzeit 
'‚ehet, so lasset den pleuel und das kläpperlein daheim. 
benda; pleul StrELER 192, ohne umlaut und fem. die plaul, 
lie flachs-, hanfschwinge, davon plaulen, plauler: man brachte 
;ns ererst auf eine plaul, allda wir solcher maszen ge- 
tampft, gestoszen, zerquetscht, geschwungen ... und abge- 
ılaulet worden ..und von solcher arbeit genosz der plauler 
len achten gewinn. Simpl. (1669) 515 neudr.; bair, die flachs- 
ıleu Scam.? 1, 321, . 
PLEUEN, s. bleuen fheil 2, 111: 
Rubein, du solt mer würzlein pleuen (stoszen). 
Erlauer spiele 3,624 Kummer; 
:ato... pleuet stetigs dem rat umb die oren, man solt die 
tat (Karthago) zerstören. AVvENTIN. 4, 482,9; was man im umb 
je oren pleut. 1012, 16; den hanf pleuwen und lind machen. 
TAALER 319* ; pleuen und plauen STIELER 191; einem die ohren 
ll plauen. MaTREesius Syr. 2, 8°, s. bei kauen 4, b. . 
PLEUGHEIT, s. bleugheit fheil 2,113: ein mensch müsz 
ffston von diser klainheit und pleügheit und an sich nemen 
in manliche tapferkait und lobliche fräffelkait. KEISERSBERG 
red. (1508) 98°, 
PLICKLING, m. was blick, blicke, die bleihe? 
plickling das sindt nur zwieffel-fisch, 
gehören auf der armen tisch. H. SAcuys 7,462, 19. 
PLICKSCHLAGER, s. blickschlaher und PHILANDER (1650) 
„637: plickschlager, der nacket umblauft und bettelt; blick- 
chlager AnTon gaunerspr. 25°. 
PLICKSILBER, s. blicksilber (ohne beleg): plicksilber, panis 
ırgenteus BEcaHIus Agricola S3°; so setzt mans (das silbererz) 
ıuffn treibherd, scheidet blei und silber von einander, da 
vird plicksilber. MaTHesius Sarı 64°. 
PLIESTERER, PLIESTERN, s. bei pleistern. 
PLIETE, f. 1) was plaute (nd. plite) STıELER 191; über- 
ragen, eene böse pliete, ein jähzorniger mensch ScHüTZE holst. 
diot. 3, 219. vgl. plitte, 
2) die bleihe, cyprinus alburnus und latus NEMNICH 1, 1354. 
356; holsteinisch pliete, plietfisch, eine art kleiner plattfische, 
lie nur geringe leute essen. SCHÜTZE 3, 218: nd. nlite brem. wb. 
„339. vgl. plötze. 
DLIFF, s. plaff, 
>LIMPELWURST, s. plümp-. 
PLIMPERN, verb. klimpern: und plimpert über das recht 
chön auf dem clavier, J. E. SCHLEGEL 2, 476. 
PLINDERN, s. plündern. 
PLINKE, f.: plinken oder flinken, eine art fische. COLERUS 
641°, 
PLINSE, PLINZE, f. was blinz, laganum, eine art ganz 
(ünner eierkuchen: plintze RÄDLEIN 705°. STEINBACH 2,192; 
ılinze, plinze Schw.?2 1,329:
	        
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