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ungslehre und dem Schwanengesang die Überzeugung von
der praktischen Bedeutung‘ seiner Methode bei ihm viel-
leicht am tiefsten durchgedrungen ist. Er erkannte die
Wichtigkeit der Erziehung des Knaben aus dem Volke
zum Handwerk, und seine Aufmerksamkeit lenkte sich auch
auf die Rolle, welche die Kunst bei der Erziehung zu
spielen hat, Aus diesem Grunde wollte er auch an seinen
yeometrischen Unterricht die Perspektive angliedern. Am
klarsten ersieht man diese Gesichtspunkte aus den folgen-
den Worten der 1809 gehaltenen Rede Über die Idee der
Elementarbildung: „Also durch die elementarischen Übungen
in der Zahl- und Form- und in der Perspektivlehre, in Über-
einstimmung mit der Erhabenheit der sittlichen Belebungs-
mittel der Kunst, in den wesentlichen Anfangspunkten der-
selben allgemein ergriffen, schreitet der Zögling der Me-
thode dann, gleichsam zum voraus dafür vorbereitet und
tüchtig gemacht, zu der Einübung der mechanischen Fertig-
keiten, die zur äußeren Darstellung der Kunst in den ver-
schiedenen Arten ihrer Werkstätte wesentlich sind.“
Die Betrachtung der Pestalozzischen Anschauungslehre
5leibt aber unvollständig, wenn wir nicht auch die Auf-
nahme berücksichtigen, die sie bei den Zeitgenossen ge-
funden, und die weiteren Veröffentlichungen, die sie im
Gefolge gehabt hat. Vielleicht die erste und bedeutsamste
Einwirkung, die sie ausgeübt hat, ist die Anteilnahme von
Herbart gewesen. Bereits im Jahre 1802 schrieb Herbart
einen Aufsatz Über Pestalozzis neueste Schrift Wie Gertrud
ihre Kinder lehrt, der eine größere Schrift Pestalozzis Idee
dines ABC der Anschauung, untersucht und wissenschaftlich
ausgeführt, unmittelbar folgte. Endlich hat er noch in einem
Vortrag Über den Standpunkt der Beurteilung der Pesta-
lozzischen Unterrichtsmethode 1804 den Gegenstand in all-
gemeinerer Weise behandelt.
Was an Herbarts Auffassung der Anschauungslehre
zunächst auffällt, ist die entschiedene Hervorhebung der
nathematischen Seite. „Die Bildung der Anschau-
Pestalozzis letzte Zeit.