Full text: Charakterbegriff und Charaktererziehung

110 ‚. Die Willensstärke 
lichen Dreiteilung der Bewußtseinsvorgänge in 
Wille, Gefühl, Vorstellung abzuweichen. 
Wille im eigentlichen Sinn ist ein bewußter 
Akt des Verlangens. oder Begehrens von etwas 
mit der Vorstellung, es durch unsere Tätigkeit 
auch wirklich zu erreichen (appetitus rationa- 
lis).1 Von einer allgemeinen Willensanlage kann 
nur in dem Sinne gesprochen werden, daß beim 
normalen Menschen, vor allem bei jenen, welche 
Ribot, Sigwart, Fouillege als die aktiven bezeich- 
nen, eine sehr große Zahl von Betätigungstrieben 
vorhanden ist, die aus den verschiedensten Quel- 
len entspringen, nicht zum wenigsten auch aus 
dem Vorstellungsleben, das immer und überall 
irgendwie mit dem Gefühls- und Triebleben ver- 
bunden ist. Die ersten Willensakte entwickeln 
sich aus der wiederholten Betätigung ursprüng- 
lich vorhandener, nicht weiter beschreibbarer 
Triebe, sobald diese beginnen, sich nicht nur mit 
der Vorstellung der Tätigkeit selbst zu verbinden, 
sondern auch mit der Vorstellung des Objektes, 
worauf sie gerichtet sind, dem Wertgefühl für 
dasselbe, das sich durch die Befriedigung der 
Triebe einstellt, und der Vorstellung des Mittels, 
durch welches der Zweck erreicht werden kann. 
Der Wille ist also durchaus kein einfaches psy- 
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