Full text: Charakterbegriff und Charaktererziehung

120 V. Die Willensstärke 
treffen ihn mehr bei sentimentalen Schwärmern, 
Träumern, verkommenen Genies, Ideologen oder 
weltfremden Idealisten usw. Obwohl dort nicht 
selten ideale Motive im Überfluß vorhanden 
sind, es auch vielleicht im allgemeinen nicht an 
Klarheit des Urteils mangelt, so ist doch der 
Wille, sich aus dem gefühlsgebundenen Zustand 
zu reißen, nicht stark genug, die hemmende Vor- 
stellung von der Aussichtslosigkeit einer solchen 
Anstrengung zu überwinden. „Der Mensch mit 
starkem Willen‘, sagt William James®, „ist der- 
jenige, der ohne Wanken auf die noch leise 
Stimme hört und der, wenn die todbringende 
Überlegung kommt, ihr ins Auge schaut, ihr zu- 
stimmt, die festhält und bejaht trotz der Fülle 
erregender Vorstellungen, die sich dagegen er- 
heben und die bestrebt sind, sie aus dem Be- 
wußtsein zu verdrängen. Festgehalten durch eine 
derartige entschlossene Anstrengung der Auf- 
merksamkeit, beginnt das schwierige Objekt bin- 
nen kurzem anderes, was mit ihm übereinstimmt 
und assoziiert ist, herbeizuführen und ändert 
schließlich den Bewußtseinszustand des betref- 
fenden Menschen ganz und gar. Und mit dem 
Bewußtseinszustand ändert sich auch die Hand- 
lungsweise; denn das neue Objekt, wenn es erst 
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