Full text: Charakterbegriff und Charaktererziehung

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Zwang und Freiheit in der Charaktergestaltung 191 
phen Ribots, zu denen die Zyklothymen Kretsch- 
mers und die Extravertierten Jungs gewiß einen 
beträchtlichen Beitrag liefern. Aber gerade je 
plastischer das Seelenmaterial ist, desto größer 
ist wieder die Möglichkeit, daß die zahllosen 
und höchst verschiedenartigen Einwirkungen des 
späteren Lebens an dem Gebilde wieder Um- 
formungen vornehmen und so den Plastischen 
eher zu einer schwankenden Individualität als 
zu einem echten Charakter machen. Führt nun 
der Zwang schon bei den Plastischen zu keinem 
sicheren Ergebnis, und zwar zu einem um so 
weniger sicheren, als vollkommene Plastizität der 
Seele eine ideale Konstruktion und keine Wirk- 
lichkeit ist, so führt er beiden sprö den Naturen, 
die sich vor allem aus schizothymen und intro- 
vertierten Individualitäten rekrutieren, überhaupt 
zu keinem Resultat. Denn in der spröden Indi- 
vidualität treten dem Erzieher viel stärker aus- 
geprägte Instinkte, Triebe und Neigungen ent- 
gegen, die, soweit sie der Ausgestaltung eines 
sittlichen Charakters gefährlich werden können, 
entweder durch Nahrungsentzug ausgehungert 
oder durch geeignete Assoziationen umgebogen 
werden müssen. Ist es uns aber gelungen, der 
spröden Individualität überhaupt ein Charakter-
	        
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