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Pflicht und Neigung 205
wir zu unseren sittlichen Aufgaben nie ohne
unselbstische Neigungen kommen.
Zum Glück für die Menschheit sind soziale
Triebe und Instinkte in jedem normalen Men-
schen von Geburt aus vorhanden. Denn der
Mensch ist ein ausgesprochenes Gesellschafts-
wesen. Man findet kein normales Kind, das ohne
Mitgefühl wäre. Je nach Anlage des Kindes aber
sehen wir es vor Furcht zittern, vor Angst wei-
nen, vor Zorn stampfen, vor Wut schreien, wenn
einem seiner Spielgenossen, ja häufig sogar,
wenn einem ganz fremden Kinde eine verdiente
oder unverdiente Züchtigung zugefügt wird.
Diese natürliche, weit verbreitete Anlage gestat-
tet uns, die sittliche Hingabe an die Wohlfahrt
der Menschengemeinschaft als eines der allge-
meinen Ziele hinzustellen, die wohl den meisten
Charakterentwicklungen gesteckt. werden können.
Wie weit allerdings der einzelne diesen Wohl-
fahrtsdienst als sittliche Aufgabe ergreift, oder
richtiger gesagt, wie weit der einzelne von dieser
Aufgabe ergriffen wird, hängt nicht bloß von
der Erziehung ab, sondern insbesondere auch von
der Feinfühligkeit und Aufwühlbarkeit für die
betreffenden Ideen. In Fällen hoher einseitiger
Begabung für Kunst oder Wissenschaft oder