Full text: Charakterbegriff und Charaktererziehung

XI. DIE CHARAKTERERZIEHUNG 
IN DER FAMILIE 
Lange bevor es Berufserzieher und geschrie- 
bene Erziehungstheorien gab, waren schon er- 
zogene Menschen vorhanden. Denn die Erzie- 
hungskräfte regen sich überall, wo Menschen in 
einem Arbeitsverband zusammenleben. Wie plan- 
los diese Kräfte auf den untersten Kulturstufen 
auch wirken mögen, sie sind da, und die ganze 
Entwicklung der moralischen Kultur wäre nicht 
vorhanden, würde die Arbeitsgemeinschaft nicht 
von selbst Erziehungskräfte gebären. 
Der älteste und natürlichste Menschenverband 
ist die Familie. Die Bedeutung der Fami- 
lie für die Erziehungsaufgabe, für die Aufgabe 
der Charaktergestaltung hier ausein anderzusetzen, 
dazu ist keine Veranlassung gegeben. Bei allem 
Mangel unserer Erziehungstheorien ist keine 
Frage seit Plato besser und allseitiger behandelt 
worden als die Frage der Einzelerziehung. John 
Locke, Heinrich Pestalozzi. Friedrich Ernst 
Schleiermacher, Johann Friedrich Herbart. Fried-
	        
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