Full text: Charakterbegriff und Charaktererziehung

XII. DIE CHARAKTERERZIEHUNG 
DURCH DIE SCHULE 
„A 
Während die Familie, solange sie ihrem frei- 
willigen Vertragsverhältnis getreu arbeitet, als 
natürliche Arbeitsgemeinschaft von selbst zu 
einer Vorschule der Charaktergestaltung wird, ja 
unter günstigen Umständen dem Charakter ihrer 
Angehörigen sogar zu einer festen ethischen Rich- 
tung verhilft, ist die Schule nach ihrer ursprüng- 
lichen Absicht sowohl als auch nach ihrer Ent- 
wicklung keineswegs ein eigentliches Werkzeug 
der Charakterbildung. Ihr ursprünglicher Zweck 
war lediglich die Unterweisung, und nur soweit 
als mit jeder ernsten Arbeit, die vom Voll- 
endungswillen getragen und aus Sachlichkeit ge- 
setzt ist, gewisse Willenstugenden zugleich mit- 
gefördert werden, so weit ist sie auch ein Instru- 
ment für die Entwicklung des Charakters. Die 
Entwicklung der politischen und sozialen Verhält- 
nisse und die steigende Erkenntnis. daß die Ver- 
standesbildung, für sich allein genommen, keinen 
absoluten Wert für das gemeinsame Leben der
	        
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