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Rationale Vivisektion der Idedle — 261
brannt sind, werden gerade dann erlöschen, wenn
sie uns am stärksten leuchten sollen. Lediglich
wissenschaftlich unterbaute Vorstellungen und
Begriffe sind ausgezeichnete Waffen im kühlen
Streite des Vorstellungslebens. Im Streite gegen
starke Leidenschaften biegen sich ihre Lanzen
wie Strohhalme. Ideale müssen in den Nebel-
wogen des moralischen Kampfes hell aufleuch-
ten, wie der fabelhafte Karfunkel auf dem Helme
Dietrichs von Bern im Dunkel. der Waldesnacht,
durch das er seine Helden führte. Sie ertragen
keine Vivisektion einer rationalistischen Unter-
suchung.
Hier stehen wir also tatsächlich vor einer Dop-
pelfrage der Erziehung, die niemals reinlich ge-
löst werden kann. Wir müssen den Weg der Ver-
mittlung gehen. Und wir können ihn mit voller
Aufrichtigkeit gehen, soweit wir selbst Ideale
haben. „Werde nie so reich an Geist, daß arm
du wirst am Herzen!‘ sagt Otto Ludwig in den
„Makkabäern‘. Wir wollen der Jugend den vol-
len Becher des Trankes reichen,! der unser
eigenes Leben schön und lebenswert machte und
das Seziermesser der logischen Schulung am
ganzen Körper der übrigen Weisheit einsetzen
lehren. nur nicht am Herzen, das das Blut des
Kerschensteiner, Charakterbegriff, a4. Aufl. 18