Full text: Charakterbegriff und Charaktererziehung

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Die Autonomie in der Selösterziehung 267 
Man sieht aus dieser Betrachtung, wie heikel 
das Problem der sogenannten Selbsterziehung ist. 
Es’ mutet einen an wie das von Baron Münch- 
hausen gelöste, der sich bekanntlich eigenhändig 
an seinem Zopfe aus dem Sumpfe zog, in den er 
bis über den Hals mit seinem Pferde gesunken 
war. Zum Glück ist es bei näherer Betrachtung 
nicht ganz so, wenn auch recht ähnlich. Bei der 
Selbsterziehung sind Zögling und Erzieher aller- 
dings ein und dieselbe Person. Das Ich ist aber 
gespalten in das Ich des erworbenen sittlichen 
Bewußtseins mit allen seinen Gewohnheiten, also 
in das Ich der geistigen Individualität und in 
das übrige Ich der angebornen, nie völlig 
ausrottbaren niedrigen Impulse, Triebe und Nei- 
gungen, also in das Ich der animalischen Indivi- 
dualität. 
Was entscheidet den Kampf? Die Handlungen 
der Erwachsenen fließen entweder aus mecha- 
nischen Reizen, die Reflexe auslösen, oder aus 
Gewohnheiten, die uns anerzogen wurden, oder 
aus spontan angeregten Trieben, die uns entweder 
einer ganz neuen unerwarteten Aufgabe gegen- 
überstellen oder die wir nicht beherrschen ge- 
lernt haben, oder endlich aus Vorstellungen und 
Ideen. Als aktive Kräfte der gewollten Selbst-
	        
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