Full text: Charakterbegriff und Charaktererziehung

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Heterogonie der Zwecke und Motivwandel 281 
gleichzeitig mit dem ursprünglich beabsichtigten 
Zwecke einstellen, und wie weit diese Neben- 
erfolge Widerhall im Gemüte des Menschen fin- 
den. Daß dieser Motivwandel aber eine an sich 
normale Erscheinung ist, hängt mit dem Wesen 
der menschlichen Seele zusammen. Der Aufstieg 
der menschlichen Kultur wäre ohne ihn kaum 
denkbar. Wundt macht an verschiedenen Stellen 
auf jene Erscheinung aufmerksam, die er unter 
dem Begriffe „Heterogonie der Zwecke‘“ zusam- 
menfaßt, wonach mit dem‘ Fortschreiten der 
menschlichen Kultur gleichsam von selbst die 
sinnlichen Zwecke durch die nichtsinnlichen, die 
egoistischen durch die selbstlosen ersetzt werden. 
Es liegt im Wesen des Bewußtseins, daß sich im 
Laufe seiner Entfaltung allmählich die beiden 
großen Normen „des synthetischen Vorziehens‘* 
einstellen, das Wollen persönlicher Werte 
höher zu stellen als das Wollen zu- 
ständlicher Werte, und das Wollen un- 
selbstischer Werte höher zu schätzen 
als das Wollen von jedem selbstischen 
Wert. Dank dieser göttlichen Stimme in uns ge- 
stalten sich sittlich gerichtete Charaktere auch 
aus Organisationen von Arbeitsgemeinschaften, die 
ursprünglich ethisch neutrale Absichten verfolgten.
	        
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