Full text: Charakterbegriff und Charaktererziehung

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Der Charakterbegriff bei Schopenhauer a _ 25 
unveränderlich; die Motive wirken mit Not- 
wendigkeit; aber sie haben durch die Erkenntnis 
hindurchzugehen. Diese aber sei der mannigfal- 
tigen Erweiterung der immerwährenden Berich- 
tigung in unzähligen Graden fähig. Dahin arbeite 
alle Erziehung. Die Ausbildung der Vernunft 
durch Kenntnisse und Einsichten jeder Art sei 
dadurch moralisch wichtig, daß sie Motiven, für 
welche ohne sie der Mensch verschlossen bleibe, 
den Zugang öffne. Solange er diese nicht ver- 
stehen konnte, wären sie für seinen Willen nicht 
vorhanden gewesen. Daher könne unter gleichen 
äußeren Umständen die Lage eines Menschen 
das zweitemal doch in der Tat eine ganz andere 
sein als das erstemal: wenn er nämlich in der 
Zwischenzeit fähig geworden sei, jene Umstände 
richtig und vollständig zu begreifen, wodurch 
jetzt Motive auf ihn wirken würden, denen er 
früher unzugänglich gewesen wäre. Weiter aber 
als auf die „Berichtigung der Erkenntnis“ er- 
strecke sich keine moralische Einwirkung. Das 
Unternehmen, die Charakterfehler eines Men- 
schen durch Reden und Moralisieren aufheben 
und so seinen Charakter selbst, seine eigentliche 
Moralität umschaffen zu wollen, sei ganz das 
gleiche Vorhaben, als Blei durch äußere Einwir-
	        
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