Full text: Charakterbegriff und Charaktererziehung

38 7. Bedeutung des Wortes Charakter 
möglicher Schonung der Individualität des ein- 
zelnen den Charakter im eigentlichen Sinne zu 
gestalten. So erklärt Herbart (Ausgabe Sallwürk, 
6. Aufl.): „Für den Zweck der Erziehung gilt 
(zunächst) eine negative Bestimmung: die Indi- 
vidualität so unversehrt als möglich zu lassen. 
Sie läßt gern der Individualität den einzigen 
Ruhm unverkümmert, dessen sie fähig ist, näm- 
lich scharf gezeichnet und bis zum Auffallenden 
kenntlich zu sein (S.149) ... Es ist die Individu- 
alität und der durch die Gelegenheit bestimmte 
Horizont des einzelnen, der die ersten Vertiefun- 
gen schafft und dadurch, wo nicht Mittelpunkt, 
doch Anfangspunkt der fortschreitenden Bildung 
festsetzt‘“ (S.158). Hier spricht Herbart ganz im 
Geiste Pestalozzis, und es ist unerklärlich, wie 
fast ein ganzes Jahrhundert nach Herbart und 
Pestalozzi der Sinn dieses Fundamentalsatzes vor 
allem in unseren. öffentlichen Erziehungseinrich- 
tungen so wenig erfaßt wurde. Individualität 
kann man die psychologische, Charakter dagegen 
die logische Erscheinung dessen nennen, was im 
Wesen eines Menschen liegt. Und so liegen natur- 
gemäß Individualität und Charakter im eigent- 
lichen Sinne im Kampfe miteinander, denn, wie 
Herbart in seiner präzisen Ausdrucksweise be- 
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