42 4. Bedeutung des Wortes Charakter
vollenden kann, wenn sie, nach Erkennung der
Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit, beständig sich
selbst will, so entsteht auch kein Charakter, der
nicht unablässig gewollt wird. Sobald man von
einem Menschen sagen kann, er ist ein Charak-
ter, läßt sich gewöhnlich auch sagen, er ist eine
Persönlichkeit. Dagegen kann man Charakter
allerdings auch nur haben, nicht aber Persön-
lichkeit. Es wird damit stillschweigend zum
Ausdruck gebracht, daß man nicht das ganze
Wesen, das ganze Sein des Menschen beurteilen
will. Dies findet aber beim Gebrauch des Wortes
Persönlichkeit immer statt.
Hieraus eröffnet sich dem Blick ein wesent-
licher Unterschied des Inhalts beider Begriffe.
Charakter kann auch der sich in seinem Tun
weitgehend Zersplitternde haben, ohne daß er
dabei notwendig seinem Maximengewebe untreu
wird. Er kennt nur keine Begrenzung seines
Tuns. Er ist ein Vielgeschäftiger, überall sich
Bemühender, auf vielen Arbeitsgebieten sich Ver-
suchender, kann aber, soweit seine Leistungs-
fähigkeit reicht, gleichwohl in seinem Tun zu-
verlässig sein. Das ist für eine Persönlichkeit
ausgeschlossen. Sie, die sich in ihrer Totalität
gestalten will, hat erkannt, daß sie sich nicht
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