Full text: Charakterbegriff und Charaktererziehung

74 IIT. Individualitätstypen der neueren Forschung 
mehr konstruiert als aus der Wirklichkeit abstra- 
hiert erscheinen. 
Vier Jahre nach der Arbeit Ribots über die 
verschiedenen Formen des Charakters erschien 
das bereits erwähnte Werk Alfred Fouillees, 
„Temperament et Caractere‘.5 Was uns 
hier an dem Werke interessiert, ist, daß er wie 
Sigwart im Gegensatz zu Ribot der Intelligenz- 
anlage eine fundamentale Bedeutung für das 
Individualgepräge zuweist. Wir erinnern uns, daß 
Ribot die sogenannten „amorphes‘“ von den ech- 
ten Charaktertypen ausschließt, weil ihre Pla- 
stizität eben die Abwesenheit jeden Charakters 
anzeige. „Es gibt aber“, antwortet Fouillee (Seite 
108), „neben den passiven Geschöpfen, welche 
sich nach jedem Modell formen lassen, doch 
auch aktive Formen, deren Vervollkommnungs- 
fähigkeit keineswegs auf die Abwesenheit von 
Charakter hinweist. Ihre Plastizität entspringt 
ihrer eigenen Intelligenz, die sie ohne Unterlaß 
sich vervollkommnen läßt. Man ist durchaus nicht 
„gestaltlos‘‘ und nicht ganz ohne Form, wenn 
man die Fähigkeit hat, sich selbst immer höhere 
Formen zu geben. Man ist durchaus nicht 
„schwankend‘“, wenn man hinreichende Energie 
und geistige Lebenskraft hat, sich ohne Unter- 
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