Full text: Geschichte des naturwissenschaftlichen und mathematischen Unterrichts (1. Band)

220. IV. Abschnitt: Das achtzehnte Jahrhundert. 
werden kann. Die Reihenfolge, in der dies geschieht, läßt vermuten, daß 
man nicht verfehlte, klar zur Einsicht zu bringen, welcher Kraft man sich 
denn in den einzelnen Fällen zur Hebung des Wassers bediente. Dem ent- 
sprechend werden zunächst die Vorrichtungen erwähnt, bei denen die Kraft 
von Menschen und Tieren die Niveauänderung hervorbringt: die archi- 
medische Spirale, das Paternosterwerk, das Schöpfwerk und das Schöpfrad. 
Dann folgen die Apparate, bei denen der Luftdruck tätig ist: Saugpumpe, 
Druckpumpe, Saugheber, Stechheber, Diabetes. Darauf werden die An- 
lagen erwähnt, bei denen das Prinzip der kommunizierenden Röhren zur 
Anwendung kommt: die Springbrunnen, die Wasserkunst, d.h. Wasser- 
leitungsanlage; endlich folgen die Methoden, durch komprimierte Luft oder 
durch die Wirkung der Wärme Wasser zu heben, wobei auch der Herons- 
ball, die intermittierenden Springbrunnen zur Besprechung gelangen. Auch 
die Feuerspritze als die Vereinigung zweier Druckpumpen ist nicht vergessen. 
Die optischen Erscheinungen sind in drei Abschnitte gegliedert wie bei 
Sturm: Optica, Catoptrica, Dioptrica. Der erste beginnt mit der gerad- 
linigen Fortpflanzung des Lichts, geht zu den Gesetzen der Reflexion und 
der Brechung über, gibt eine genaue Beschreibung des Auges, die fast heute 
noch genügen könnte, und erklärt die Entstehung des Bildes auf der Netz- 
haut, wobei die camera obscura ihre Berücksichtigung findet.. An die Ent- 
stehung des Schattens schließen sich Aufgaben über Schattenlänge, Sonnen- 
höhe und andere. Dann wird die Zerlegung des weißen Lichts durch ein 
Prisma in farbiges Licht behandelt und auch ein Experiment angegeben, 
durch das die Vereinigung der farbigen Strahlen zu weißem Licht gezeigt 
wird. Doch ist das letztere nicht dasselbe, das Newton mit so großer Sorg- 
falt und so unwiderleglicher Beweiskraft anstellte, sondern Wolff begnügt 
sich damit, die parallelen farbigen Strahlen durch eine Konvexlinse zu 
sammeln und dann auf den im Brennpunkt sich zeigenden weißen Lichtfleck 
ninzuweisen. . 
Die Ursache der Farben der Körper wird aufgedeckt, die Abnahme der 
Beleuchtungsstärke mit der Entfernung besprochen, und den Schluß bilden 
ainige Bemerkungen über die scheinbare Größe der Gegenstände sowie über 
optische Täuschungen, zu denen die eigene Bewegung und die der beobach- 
teten Gegenstände Anlaß geben. 
Die Catoptrica beginnt mit einer Anleitung, Glasflächen zu polieren 
und ebene wie gekrümmte Spiegel herzustellen. Dann werden die Reflexions- 
erscheinungen an Planspiegeln, sphärischen, zylindrischen und konischen 
Spiegeln behandelt und speziell noch die Lage des Brennpunktes und der 
Bilder bei sphärischen Hohlspiegeln besprochen und durch geometrische 
Figuren erläutert. Zeichnungen und Figuren, die zwar klein aber sehr 
sorgsam ausgeführt sind, finden wir diesem wie allen anderen Abschnitten 
beigegeben.
	        
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