Full text: Deutsche Baumeister

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in allen Teilen Talent, ja Meisterschaft. Im Innern wirkt der ellip- 
tische Zentralraum — ein Lieblingsproblem Fischers und des ganzen 
Barocks — mit der strengen, etwas schulmäßigen Ordnung der Pi- 
laster und Rundbogen bestimmend. Der Grundriß ist, wie der 
Außenbau schon verrät, eine begabte Konstruktion, 
Das Schloß Schönbrunn, inmitten eines groß und reich angeleg- 
ten Gartens vermittelt kaum eine Vorstellung von Fischers Bau- 
weise, weil der zweite Entwurf sehr eingeschränkt wurde und weil 
das Schloß später, unter Maria Theresias Regierung, ziemlich will- 
kürlich vollendet worden ist. Von der Hofburg hat Fischer nur 
Teile gebaut: die ein wenig gouvernemental wirkende, einen großen 
Praktiker verratende Reichskanzlei, die als Saalbau eindrucksvolle 
Reitschule und die Hof bibliothek, deren Fassade in ihrer lebendigen 
Würde mit dem sprechenden Nebeneinander von Fläche und 
Schmuck, von Wucht der Masse und Zierlichkeit der Dekoration 
etwas Altrömisches hat, und deren kostbarer Innenraum zwar nicht 
charakteristisch für eine Bibliothek ist, im Glanz seiner großartig 
säulenreichen Schauarchitektur aber die Wissenschaft glorifiziert. 
Die besten Arbeiten Fischers sind seine Palastbauten. Einiges, wie 
der Entwurf für Schloß Clesheim bei Salzburg, ist freilich Theater- 
architektur eines begabten Fassadenkünstlers; anderes steht nicht 
hinter den besten italienischen Palazzobauten der Zeit zurück. Da 
in der Wiener Altstadt nicht viel Raum war, mußte in die Höhe 
gebaut werden. Dieses führte zur Betonung der Vertikalen; der 
Baumeister sah sich auf ein Bauprinzip verwiesen, dem die Deut- 
schen stets mit Vorliebe gefolgt sind. Zum Schönsten, was Fischer 
gebaut hat, gehört das im Jahre 1695 begonnene Stadtschloß des 
Prinzen Eugen, das Hildebrandt später freilich erweitert und voll- 
endet hat. In seiner endgültigen Form hat dieses Palais mit den 
palladiohaft durch zwei Stockwerke geführten Pilastern und den die 
Barockformen üppig konzentrierenden Portalen eine Größe, die un- 
mittelbar zu den Sinnen spricht. Meisterhaft ist auch, trotz späterer 
Umbauten, das Palais Graf Trautson (1711). Dort wirkt vor allem 
das breite Mittelrisalit mit dem statuengeschmückten Säulenportal, 
mit dem reichen Dekor über den drei zwischen Pilastern sich öffnen- 
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