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Allgemeiner Teil.
draht oder Kupferdraht. Wer im Besitz einer Natriumpresse ist, kann
damit Natrium zu Draht pressen und in gleicher Weise verteilen; eine
Presse allerdings nur zu diesem Zweck anzuschaffen, wäre bei dem hohen
Preis derselben nicht anzuraten. Das käufliche Zinkblech ist ausnahms-
ios Walzblech und darum von sehr gleichmäßiger Dicke. Das gewöhnliche
Werkblech ist 0,5 mm stark und für den Unterricht die geeignetste Form.
Man schneidet daraus Streifen von 1 oder 1!/, cm Breite und kann unter
Berücksichtigung des spezifischen Gewichtes (7,2) leicht berechnen, wie
zroß ein Streifen von einem oder mehr Gramm Gewicht sein muß. Mit der
Blechschere zerteilt man dann die Streifen in Stücke von gewünschter
Größe. Oder man zerschneidet die Streifen möglichst scharf rechtwinklig,
verteilt die Stücke und läßt deren Gewicht durch die Schüler berechnen.
Ebenso verfährt man mit anderen Metallen in Blechform, z. B. mit Alu-
minium. In diesem Zusammenhang sei auch darauf hingewiesen, daß
speziell für die Bestimmung von Äquivalentgewichten auf Veranlassung
von H. Rebenstorff°®) Röllchen von Zink, Aluminium und Magnesium im
Gewicht von je !/,, Atomgewicht dieser Elemente im Handel zu haben
sind, für deren richtiges Gewicht die liefernden Firmen (z. B. M. Kohl,
Chemnitz) Garantie übernehmen.
Pulverförmige Körper müssen, soweit die Bezeichnung ‚„„Messerspitze‘‘,
„Teelöffel‘‘ nicht genügt, auf der Wage abgewogen werden. Für den
Massenbetrieb des praktischen Unterrichts kann man die Wägungen in
der Art ausführen, wie es in der Apotheke beim Dispensieren von Pulvern
geschieht. Soll für 5 Schüler je ungefähr 1 g abgewogen werden, so wiegt
man nur einmal 5 g ab und verteilt diese auf Kartenblättern oder Ähn-
lichem in fünf dem Augenmaß nach gleiche Teile. Der Fehler ist, auch nur
wenig Übung vorausgesetzt, auffallend klein.
ist der feste Stoff wasserlöslich und müßte er doch noch zum Zweck
der Reaktion in Wasser gelöst werden, so empfiehlt sich immer seine
Verteilung in gelöster Form. Soll z. B. Ätzkali zur Umsetzung mit 50%
Schwefelsäure verteilt werden, um eine sofortige Abscheidung von festem
Kaliumsulfat zu erhalten, so löst man das feste Kaliumhydrat in der drei-
fachen Menge Wasser auf und prüft vor der Stunde, wieviele Kubikzenti-
meter sich mit 5 ccm der Säure umsetzen, bis Neutralisation eintritt; bei
der gewählten Konzentration dürfte das Verhältnis annähernd 1 : 1 sein.
Die Menge, welche vom Lehrer ausprobiert wurde, wird jetzt auch den
Schülern aus einer Bürette zugemessen. Das Verteilen an 15 Schüler
dauert nur ganz kurze Zeit, wenn man schon vorher an der Bürette mit
Fettstift Marken angebracht hatte; der Schüler hält sein Probierglas unter,
der Lehrer oder ein zweiter Schüler läßt von Marke zu Marke zufließen.
Wer seinen Anteil erhalten hat, geht nach seinem Arbeitsplatz und führt
die Reaktion in der vorgeschriebenen Weise durch.