Methodische Hilfsmittel des Unterrichts. 147
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in 1000 ccm steht. Diese Lösung ist Normalsalzsäure. Genau genommen
ist jede Lösung normal, deren Gehalt man kennt; um aber lästige Um-
rechnungen zu vermeiden, bezeichnet man bekanntlich nur solche Lösungen
als Normallösungen, welche eine Grammolekel wirksame Substanz im Liter
enthalten. Wer da glaubt, im Unterricht mit einer Säure von beliebigem
Gehalt erfolgreich titrieren zu können, wird bei der praktischen Probe bald
seinen Irrtum erkennen!
Mit Hilfe der n-Säure bereitet man jetzt auch die n-Lauge. Hier geht
man wohl am einfachsten von dem fertigen Ätznatron aus, obwohl me-
thodisch das Auflösen von Natrium in Weingeist vielleicht richtiger wäre;
abgesehen von der den Schülern nicht klaren Bedeutung des Weingeistes
in der fertigen Lösung, erscheint es bedenklich, die ganze Abteilung gleich-
zeitig mit einer nicht unbeträchtlichen Menge Natrium arbeiten zu lassen,
Man löst eine größere Menge Ätznatron in Wasser auf, vielleicht 400 g in
einem Liter, setzt 100 g frisch gelöschten Kalk zu und läßt unter häufigem
Umschütteln einen Tag stehen. Dann gießt man in eine große, 5 1 fassende
Flasche klar ab; um auch den noch vorhandenen trüben Rest verwerten
zu können, verdünnt man ihn mit dem gleichen Volumen Wasser und füllt
in einen Standzylinder ab, aus welchem man nach dem Absetzen die klare
Flüssigkeit abhebert und ebenfalls in die große Flasche gibt. Diese wird
mit destilliertem Wasser aufgefüllt. Die angegebene Menge Ätznatron läßt
gegen 9 Liter n-Natronlauge erhalten. Jeder Schüler holt sich mit der Pipette
10 ccm der starken Lauge heraus und bestimmt deren Gehalt mit n-Säure.
Dann mißt er sich, je nach Vorrat und Konzentration, einige hundert
Kubikzentimeter ab und verdünnt auf normal. Von’ der fertigen Lösung
müssen 20 ccm genau durch 20 ccm Säure neutralisiert werden.
Normalsäure und Normallauge dienen zur Lösung einer Anzahl von
Aufgaben. Es ist damit der Gehalt der Säuren und Laugen des Arbeits-
platzes zu bestimmen. Mit der Lauge werden einige praktische Aufgaben
gelöst: welches ist der Säuregehalt des gewöhnlichen Speiseessigs, der käuf-
lichen Essigessenz, des Tischweins? Ebenso dient die n-Säure zu prak-
tischen Messungen: wieviel Wasser enthält Kristallsoda, verwitterte Soda,
festes Ätznatron? Welches ist die Löslichkeit des gelöschten Kalkes in
Brunnenwasser, in Salzwasser? Wieviel Prozent Pottasche sind in der
Holzasche enthalten? Oder es wird ein gewogenes Stückchen Kreide,
toniger Kalkstein, schieferiger Kalk in einer gemessenen Menge Normal-
salzsäure gelöst und die überschüssige Säure zurückgemessen; wieviel
Prozent kohlensaurer Kalk war in dem Mineral? Durch Vergleich mit
n-Lauge wird aus der gewöhnlichen Salzsäure des Arbeitsplatzes n-Salz-
säure gemacht, ebenso n-Schwefelsäure, n-Kleesäure. Mittelst der n-Säuren
wird andererseits wieder n-Lauge, n-Ammoniak bereitet.
Als Ergebnis vieljähriger Erfahrung sei hier ausgesprochen, daß kaum
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